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Energie & Management > IT - BDEW warnt vor regulatorischen Hürden für KI
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BDEW warnt vor regulatorischen Hürden für KI

Der Branchenverband BDEW warnt davor, den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Energiebranche durch überhöhte rechtliche Vorgaben zu bremsen.
Auslöser ist die Veröffentlichung eines "Verordnungsvorschlag zum europäischen Ansatz für Künstliche Intelligenz (KI)" durch die Europäische Kommission. Dieser wird vom BDEW grundsätzlich begrüßt.

"Es ist erfreulich, dass die Europäische Kommission dem Thema künstliche Intelligenz einen hohen Stellenwert einräumt", so Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Bereits heute würden KI-Anwendungen in der Energie- und Wasserwirtschaft eingesetzt, um die Effizienz zu verbessern, Kunden besser zu bedienen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten. Kritisch sieht der Branchenverband allerdings, dass in dem vorgeschlagenen EU-Rechtsrahmen Anwendungen von künstlicher Intelligenz in der Energie- und Wasserwirtschaft als "Hochrisiko KI-Systeme" eingestuft werden. Damit unterliegen sie im Vergleich zu anderen KI-Anwendungen zusätzlichen rechtlichen Vorgaben.

Das ist aus Sicht von Andreae unnötig: "Unabhängig von den vorgeschlagenen Regelungen wird der Einsatz von neuen Technologien auch zukünftig in besonders sensiblen Bereichen, wie zum Beispiel in der Netzsteuerung, nur nach weitreichender Prüfung erfolgen." Bereits heute gelten hier sehr hohe Anforderungen und Vorschriften mit eigenen Sicherheitsstandards, sodass eine zusätzliche technologiespezifische Regulierung für die Energie- und Wasserwirtschaft nicht notwendig sei.

Eine Einstufung von KI-Anwendungen in der Energie- und Wasserwirtschaft als "Hochrisiko KI-Systeme" würde dagegen einen erhöhten bürokratischen Aufwand und rechtliche Unsicherheit bedeuten. Vor allem für KMU wäre dies ein unüberbrückbares Hindernis, das den Start von innovativen KI-Projekten ausbremsen würde. Es besteht die Gefahr, dass viele sinnvolle Anwendungsfälle nicht umgesetzt würden und das große Potenzial im Energie- und Wassersektor nicht genutzt würde. 

Hinzu kommt, dass die Technologie künstliche Intelligenz nicht abschließend abgegrenzt werden kann, sodass für viele Anwendungen zum Beispiel im Bereich der Automatisierung erhebliche Unsicherheit entstehen würde in Hinblick darauf, welche Anforderungen jeweils zu erfüllen sind. 

Das "Proposal for a Regulation on a European approach for Artificial Intelligence" kann von der Website der EU-Kommission heruntergeladen werden. Die BDEW-Publikation „Künstliche Intelligenz für die Energiewirtschaft“ ist auf der Internetseite des Verbandes verfügbar.


Donnerstag, 22.04.2021, 10:52 Uhr
Peter Koller
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BDEW warnt vor regulatorischen Hürden für KI
Der Branchenverband BDEW warnt davor, den Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Energiebranche durch überhöhte rechtliche Vorgaben zu bremsen.
Auslöser ist die Veröffentlichung eines "Verordnungsvorschlag zum europäischen Ansatz für Künstliche Intelligenz (KI)" durch die Europäische Kommission. Dieser wird vom BDEW grundsätzlich begrüßt.

"Es ist erfreulich, dass die Europäische Kommission dem Thema künstliche Intelligenz einen hohen Stellenwert einräumt", so Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Bereits heute würden KI-Anwendungen in der Energie- und Wasserwirtschaft eingesetzt, um die Effizienz zu verbessern, Kunden besser zu bedienen, den CO2-Ausstoß zu reduzieren und Arbeitsprozesse effizienter zu gestalten. Kritisch sieht der Branchenverband allerdings, dass in dem vorgeschlagenen EU-Rechtsrahmen Anwendungen von künstlicher Intelligenz in der Energie- und Wasserwirtschaft als "Hochrisiko KI-Systeme" eingestuft werden. Damit unterliegen sie im Vergleich zu anderen KI-Anwendungen zusätzlichen rechtlichen Vorgaben.

Das ist aus Sicht von Andreae unnötig: "Unabhängig von den vorgeschlagenen Regelungen wird der Einsatz von neuen Technologien auch zukünftig in besonders sensiblen Bereichen, wie zum Beispiel in der Netzsteuerung, nur nach weitreichender Prüfung erfolgen." Bereits heute gelten hier sehr hohe Anforderungen und Vorschriften mit eigenen Sicherheitsstandards, sodass eine zusätzliche technologiespezifische Regulierung für die Energie- und Wasserwirtschaft nicht notwendig sei.

Eine Einstufung von KI-Anwendungen in der Energie- und Wasserwirtschaft als "Hochrisiko KI-Systeme" würde dagegen einen erhöhten bürokratischen Aufwand und rechtliche Unsicherheit bedeuten. Vor allem für KMU wäre dies ein unüberbrückbares Hindernis, das den Start von innovativen KI-Projekten ausbremsen würde. Es besteht die Gefahr, dass viele sinnvolle Anwendungsfälle nicht umgesetzt würden und das große Potenzial im Energie- und Wassersektor nicht genutzt würde. 

Hinzu kommt, dass die Technologie künstliche Intelligenz nicht abschließend abgegrenzt werden kann, sodass für viele Anwendungen zum Beispiel im Bereich der Automatisierung erhebliche Unsicherheit entstehen würde in Hinblick darauf, welche Anforderungen jeweils zu erfüllen sind. 

Das "Proposal for a Regulation on a European approach for Artificial Intelligence" kann von der Website der EU-Kommission heruntergeladen werden. Die BDEW-Publikation „Künstliche Intelligenz für die Energiewirtschaft“ ist auf der Internetseite des Verbandes verfügbar.


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