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Energie & Management > Stromnetz - Bayernwerk treibt Netzausbau voran
Markus Schmitt, Genehmigungsmanager bei der Bayernwerk Netz, beim Sichtern der Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren. Quelle: Bayernwerk Netz / Wolfgang Geyer
Stromnetz

Bayernwerk treibt Netzausbau voran

Der bayerische Regionalnetzbetreiber vermeldet Rekordinvestitionen und Fortschritte bei seinem größten Kabelneubauprojekt.
Rund 1.600 Seiten und 200 Pläne umfasst der Antrag auf Planfeststellungsbeschluss, den die Bayernwerk Netz GmbH jetzt bei der Regierung von Oberbayern eingereicht hat. Es ist der nächste Schritt auf dem Weg zum Bau einer 18 Kilometer langen Hochspannungsleitung, die künftig im Landkreis Dachau das Netz entlasten und mehr Kapazität für die Einspeisung von erneuerbaren Energien schaffen soll, wie aus einer Mitteilung des Unternehmens hervorgeht. Nach Angaben eines Unternehmenssprechers ist es das größte Kabelprojekt des Netzbetreibers.

Die 110-kV-Leitung soll voraussichtlich ab Anfang 2024 als Erdkabel zwischen dem 2019 neu errichteten Umspannwerk Kleinschwabhausen und dem Bestandsumspannwerk Oberbachern verlegt werden. Die Inbetriebnahme ist für Mitte 2025 geplant (wir berichteten).

Ganz problemlos allerdings verlief das Projekt, dessen Investitionsvolumen mit rund 30 Millionen Euro veranschlagt wird, bislang nicht: Zum einen habe es "interne Planungsschwierigkeiten" geben. Zum anderen habe "in einzelnen Fällen2 Gesprächsbedarf bei den von den Planungen betroffen Grundstücksbesitzern beziehungsweise Grundstücksbewirtschaftern bestanden, so der Sprecher der Bayernwerk Netz auf Nachfrage der Redaktion, warum die Anbindung des Kleinschwabhausener Umspannwerks ans Hochspannungsnetz erst mehrere Jahre nach dessen Fertigstellung erfolgt.

"Zweifel und Skepsis" habe es gegeben, so der Sprecher. Diese seien allerdings in Gesprächen geklärt worden, sodass zumindest die Voruntersuchungen für das Projekt durchgeführt werden konnten. Parallel zum Planfeststellungsverfahren sollen nun ab Mai die Entschädigungsverhandlungen mit den Betroffenen stattfinden. Man gehe davon aus, sich mit den Grundstücksbesitzern und -nutzern einigen und den weiteren Zeitplan einhalten zu können, so der Sprecher.

Investitionen in Höhe von 750 Millionen Euro geplant

Notwendig ist das Projekt nach Angaben von Bayernwerk aufgrund der hohen Menge an lokal erzeugtem Strom aus Photovoltaikanlagen in den Landkreisen Dachau, Pfaffenhofen an der Ilm und Aichach-Friedberg. Der hier erzeugte Strom übersteige oft die von Verbrauchern vor Ort abgenommene Menge und solle daher ins Netz eingespeist, verteilt oder überregional abtransportiert werden.

Eine Herausforderung, vor der sich die Bayernwerk Netz nicht nur im Landkreis Dachau sieht. Mehr als 390.000 dezentrale Einspeiseanlagen, größtenteils Photovoltaik, seien bereits ins Netz eingebunden, sodass das Bayernwerk bereits zu über 70 Prozent regenerativen Strom verteile. Und die Zahl der Anschlussanfragen für erneuerbare Energien-Anlagen nehme weiter zu: Insgesamt habe sich die Zahl der monatlichen Anfragen beim Bayernwerk von 3.000 auf 6.000 Anträge pro Monat verdoppelt – Tendenz weiter steigend.

Um dieser Entwicklung und den gleichzeitig steigenden Anforderungen auf der Bezugsseite durch Elektromobilität und Rechenzentren gerecht zu werden, müsse die Bayernwerk Netz als Bayerns größter Verteilnetzbetreiber die Netze instand halten, modernisieren und ausbauen. Für das Jahr 2023 plane man daher mit einem Rekordinvestitionsvolumen von insgesamt 750 Millionen Euro. Im Zeitraum 2021 bis 2024 rechne Bayernwerk Netz in Summe mit einem Investitionsvolumen von rund 2,9 Milliarden Euro.

Freitag, 14.04.2023, 15:51 Uhr
Katia Meyer-Tien
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Markus Schmitt, Genehmigungsmanager bei der Bayernwerk Netz, beim Sichtern der Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren. Quelle: Bayernwerk Netz / Wolfgang Geyer
Stromnetz
Bayernwerk treibt Netzausbau voran
Der bayerische Regionalnetzbetreiber vermeldet Rekordinvestitionen und Fortschritte bei seinem größten Kabelneubauprojekt.
Rund 1.600 Seiten und 200 Pläne umfasst der Antrag auf Planfeststellungsbeschluss, den die Bayernwerk Netz GmbH jetzt bei der Regierung von Oberbayern eingereicht hat. Es ist der nächste Schritt auf dem Weg zum Bau einer 18 Kilometer langen Hochspannungsleitung, die künftig im Landkreis Dachau das Netz entlasten und mehr Kapazität für die Einspeisung von erneuerbaren Energien schaffen soll, wie aus einer Mitteilung des Unternehmens hervorgeht. Nach Angaben eines Unternehmenssprechers ist es das größte Kabelprojekt des Netzbetreibers.

Die 110-kV-Leitung soll voraussichtlich ab Anfang 2024 als Erdkabel zwischen dem 2019 neu errichteten Umspannwerk Kleinschwabhausen und dem Bestandsumspannwerk Oberbachern verlegt werden. Die Inbetriebnahme ist für Mitte 2025 geplant (wir berichteten).

Ganz problemlos allerdings verlief das Projekt, dessen Investitionsvolumen mit rund 30 Millionen Euro veranschlagt wird, bislang nicht: Zum einen habe es "interne Planungsschwierigkeiten" geben. Zum anderen habe "in einzelnen Fällen2 Gesprächsbedarf bei den von den Planungen betroffen Grundstücksbesitzern beziehungsweise Grundstücksbewirtschaftern bestanden, so der Sprecher der Bayernwerk Netz auf Nachfrage der Redaktion, warum die Anbindung des Kleinschwabhausener Umspannwerks ans Hochspannungsnetz erst mehrere Jahre nach dessen Fertigstellung erfolgt.

"Zweifel und Skepsis" habe es gegeben, so der Sprecher. Diese seien allerdings in Gesprächen geklärt worden, sodass zumindest die Voruntersuchungen für das Projekt durchgeführt werden konnten. Parallel zum Planfeststellungsverfahren sollen nun ab Mai die Entschädigungsverhandlungen mit den Betroffenen stattfinden. Man gehe davon aus, sich mit den Grundstücksbesitzern und -nutzern einigen und den weiteren Zeitplan einhalten zu können, so der Sprecher.

Investitionen in Höhe von 750 Millionen Euro geplant

Notwendig ist das Projekt nach Angaben von Bayernwerk aufgrund der hohen Menge an lokal erzeugtem Strom aus Photovoltaikanlagen in den Landkreisen Dachau, Pfaffenhofen an der Ilm und Aichach-Friedberg. Der hier erzeugte Strom übersteige oft die von Verbrauchern vor Ort abgenommene Menge und solle daher ins Netz eingespeist, verteilt oder überregional abtransportiert werden.

Eine Herausforderung, vor der sich die Bayernwerk Netz nicht nur im Landkreis Dachau sieht. Mehr als 390.000 dezentrale Einspeiseanlagen, größtenteils Photovoltaik, seien bereits ins Netz eingebunden, sodass das Bayernwerk bereits zu über 70 Prozent regenerativen Strom verteile. Und die Zahl der Anschlussanfragen für erneuerbare Energien-Anlagen nehme weiter zu: Insgesamt habe sich die Zahl der monatlichen Anfragen beim Bayernwerk von 3.000 auf 6.000 Anträge pro Monat verdoppelt – Tendenz weiter steigend.

Um dieser Entwicklung und den gleichzeitig steigenden Anforderungen auf der Bezugsseite durch Elektromobilität und Rechenzentren gerecht zu werden, müsse die Bayernwerk Netz als Bayerns größter Verteilnetzbetreiber die Netze instand halten, modernisieren und ausbauen. Für das Jahr 2023 plane man daher mit einem Rekordinvestitionsvolumen von insgesamt 750 Millionen Euro. Im Zeitraum 2021 bis 2024 rechne Bayernwerk Netz in Summe mit einem Investitionsvolumen von rund 2,9 Milliarden Euro.

Freitag, 14.04.2023, 15:51 Uhr
Katia Meyer-Tien

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