Quelle: E&M / Jonas Rosenberger
Sonnenstrom vom eigenen Dach direkt ins E-Auto: Die naheliegende Lösung nutzen einer Umfrage zufolge immer mehr Elektromobilisten. Sie sind zudem offen für flexibles Laden in der Nacht.
Der Dreiklang aus Elektroauto, Wallbox und Dach-Solaranlage ist mehr als das Grundrauschen in der privaten Elektromobilität. Einer Umfrage des Energiekonzerns Eon zufolge denkt eine wachsende Mehrheit der Stromer-Fahrenden Energieproduktion, Ladeinfrastruktur und Auto inzwischen zusammen.
Mehr als 1.000 Besitzer von E-Autos hat das Institut Civey im Auftrag der Essener zwischen Anfang August und Anfang September befragt. Und fast drei Viertel (72 Prozent) von ihnen gaben an, den Autoakku am häufigsten über die private Wallbox nachzufüllen. Das sind noch einmal bessere Zahlen als in den Vorjahren (2023: 66 Prozent, 2022: 64 Prozent).
Dass die in der Anschaffung immer noch teureren E-Autos eher bei gut situierten Menschen anzutreffen sind, vermittelt die Umfrage indirekt auch. 74 Prozent der befragten Stromer-Fahrenden, die im eigenen Haus leben, verfügen auch über eine Dach-Solaranlage. Weitere acht Prozent wollen sich binnen drei Jahre Module auf die Dachpfannen setzen.
Nachts ist nur gut die Hälfte „flexibel“
Diese Investitionen verfolgen einen klaren Zweck: Der Solarstrom vom Oberstübchen soll (auch) in das E-Auto. 97 Prozent der Elektromobilisten mit Solarmodulen packen den eigenen Dachstrom bereits ins Auto oder haben vor, dies zu tun.
Eon hat – als Anbieter nicht ganz uneigennützig – auch nach der Beliebtheit von Ladetarifen gefragt, die nachts einer intelligenten Steuerung durch den Energielieferanten unterliegen. Hintergrund ist hier, günstigeren Strom für die Autobatterie zu besonderen Uhrzeiten zu beziehen. Dabei lässt sich Geld sparen, etwa über Bonuszahlungen. Hier sind die Elektromobilisten, die bevorzugt zu Hause laden, noch zurückhaltend. Gut die Hälfte kann sich für das nächtliche flexible Laden erwärmen. Bei der Altersgruppe der über 65-Jährigen liegt der Anteil mit 54 Prozent etwas höher.
Die Umfrage zielte auch aufs auswärtige Laden ab. Hier zeigte sich, dass Menschen unter 30 Jahren häufig beim Arbeitgeber an die Steckdose gehen (über 25 Prozent). Vor einem Jahr gaben dies nur 19 Prozent dieser Altersklasse an. Wer zwischen 30 und 40 Jahre alt ist, nutzt gerne öffentliche Ladestationen am Straßenrand (19 Prozent) oder an Supermärkten und Geschäften (elf Prozent).
Grundsätzlich neigen die Befragten zur Elektromobilität, weil Strom günstiger als Sprit sei (64 Prozent) und sie einen Beitrag zum Klimaschutz leisten könnten (50 Prozent). Das Geld spielt bei den Jüngeren eine größere Rolle (75 Prozent), bei Menschen ab 60 Jahren rangiert die Umwelt vorne (59 Prozent).
Donnerstag, 31.10.2024, 15:49 Uhr
Volker Stephan
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