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ARGE DV hat mit 450 Connect einen Funkdienste-Rahmenvertrag geschlossen. Damit erhalten rund 50 weitere kommunale Unternehmen Zugang zur 450-MHz-Frequenz.
„Unser Rahmenvertrag mit der ARGE DV zeigt einmal mehr die Bedeutung des 450-MHz-Funknetzes für die Stärkung der Resilienz von Betreibern kritischer Infrastrukturen in Deutschland“, erklärt Frederik Giessing, Geschäftsführer von 450 Connect. Das Unternehmen baut in Deutschland ein 450-MHz-Funknetz auf und wird es auch betreiben.
Ende März 2023 hat 450 Connect den Testbetrieb des 450-MHz-Netzes auf LTE-Basis mit Kunden aus dem Gesellschafterkreis des Unternehmens begonnen – zunächst in ausgewählten Regionen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und im Saarland. Der deutschlandweit flächendeckende Ausbau des Funknetzes soll schrittweise bis 2025 erfolgen.
Für einen flächendeckenden Ausbau des Netzes veranschlagt 450 Connect rund 1.600 Funkstandorte. Angesichts dieser relativ geringen Zahl sei die Notstromversorgung aller Netzelemente gut zu bewerkstelligen, erläuterte Frederik Giessing, Geschäftsführer des Funknetzbetreibers, im Gespräch mit der Redaktion bereits im Dezember 2022. Für 72 Stunden soll die Versorgung im Notfall gewährleistet sein, sodass die Energieversorger und Netzbetreiber auch in Krisensituationen eine stabile Kommunikationsinfrastruktur zur Verfügung haben. Darüber hinaus lassen sich über diese relativ langwellige Frequenz auch Geräte wie Smart Meter Gateways anbinden, die in Kellerräumen verbaut sind und mit kurzwelliger Mobilfunktechnik nicht erreicht werden können. Hinzukommen die guten Ausbreitungseigenschaften im ländlichen Raum, wo häufig auch keine gute Mobilfunkversorgung gewährleistet ist, wie 450 Connect in einer aktuellen Mitteilung zum Vertragsabschluss mit ARGE erläutert.
ARGE DV („Arbeitsgemeinschaft EDV“) wurde 2008 als eingetragener Verein in Heidenheim an der Brenz gegründet. Gründungsmitglieder sind die Stadtwerke Heidenheim AG, Stadtwerke Pforzheim GmbH & Co. KG und das Alb-Elektrizitätswerk Geislingen Steige eG. Mittlerweile haben sich rund 50 Energieversorger, darunter beispielsweise die Stadtwerke Konstanz, die Stadtwerke Saarbrücken und die Stadtwerke Schwäbisch Hall, dem Netzwerk angeschlossen. Ihr Fokus liegt auf den Themen EDV-Systeme, Geschäftsprozesse und Geschäftsfeldentwicklung.
Weitere Rahmenverträge unter anderem mit Eon und der Thüga
450 Connect hatte im Juli 2021 von der Bundesnetzagentur die bundesweite Zuteilung für die 450-MHz-Frequenzen bis zum Jahr 2040 erhalten. Es ist ein von der Energie- und Wasserwirtschaft getragenes Joint Venture, an dem vier Gesellschafter mit jeweils 25 Prozent beteiligt sind. Zum einen ist dies der Telekommunikations- und Stromnetzbetreiber Alliander, zum anderen ein Konsortium der sogenannten Ankerkunden − Regionalversorger, zu denen beispielsweise EWE Netz, die Wemag und die Entega gehören. Mit diesen Ankerkunden hatte 450 Connect bereits 2016, damals noch als 100-prozentige Tochtergesellschaft von Alliander, begonnen, regionale 450-MHz-Netze aufzubauen und zu betreiben.
Zum Gesellschafterkreis gehört darüber hinaus die Versorger-Allianz 450. Diese ist aus einem eingetragenen Verein hervorgegangen, der die Interessen von knapp 200 kommunalen Energie- und Wasserversorgern gebündelt hat.
Als vierter Gesellschafter ist Eon an der 450 Connect beteiligt. Der Konzern hat bereits im Dezember 2022 einen Funkdienste-Rahmenvertrag mit 450 Connect abgeschlossen und kündigte damals an, bis 2040 rund eine halbe Milliarde Euro in Funkdienstleistungen auf Basis des 450-MHz-Netzes zu investieren. Insgesamt betreibt Eon nach eigenen Angaben rund 180.000 Ortsnetzstationen. Bis 2026 sollen 28.000 von ihnen an das 450-MHz-Netz angebunden werden.
Im vergangenen September hatte die Thüga bekannt gegeben, einen Funkdienste-Rahmenvertrag geschlossen zu haben, damit die Frequenz auch ihren Beteiligungsunternehmen für Smart-Grid-Anwendungen und zur Krisenkommunikation zur Verfügung steht.
Mittwoch, 8.11.2023, 16:38 Uhr
Fritz Wilhelm
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