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Energie & Management > Stromnetz - Amprion startet Trassenplanung für den Rhein-Main-Link
Dominik Stunder und Jonas Knoop zum aktuellen Stand des Rhein-Main-Links. Quelle: E&M / Davina Spohn
Stromnetz

Amprion startet Trassenplanung für den Rhein-Main-Link

Die Bundesnetzagentur hat den vorläufigen Präferenzraum für die weitere Planung des Rhein-Main-Links veröffentlicht. Amprion kann nun erste potenzielle Leitungsverläufe entwickeln.
Der Präferenzraum ist maßgeblich für den konkreten Verlauf des Rhein-Main-Links. Die Bundesnetzagentur hat den ihn mit dem Entwurf des Umweltberichts zum Bundesbedarfsplan am 16. November vorgelegt und zur Konsultation freigegeben. Bis zum 29. Januar 2024 können nun hierzu bei der Netzagentur Stellungnahmen abgegeben werden.

Dominik Stunder, bei Amprion Gesamtprojektleiter Rhein-Main-Link, erklärte auf einer digital übertragenen Presseveranstaltung am 4. Dezember: „Für Amprion ist diese Raumveröffentlichung jetzt der Startschuss, um eine Trasse zu entwickeln. Wir wissen, dass es sich dabei um einen Entwurf handelt und dass sich dieser noch durch Stellungnahmen verändern kann. Dennoch wollen wir zeigen, dass wir die beschleunigten Verfahren nutzen und Tempo bei der Umsetzung machen.“
 
Der vorläufige Präferenzraum des Rhein-Main-Links
(zur Vergrößerung bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Amprion

Erstmalig hat die Behörde für mehrere Erdkabel-Gleichstromvorhaben des aktuellen Netzentwicklungsplans 2037/2045 den Präferenzraum ermittelt − für die Vorhaben DC34, DC35, NOR-19-2 und NOR-19-3. Die vier Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen sollen Offshore-Windstrom aus dem Norden in die Rhein-Main-Region transportieren (siehe Infobox). Die Leitungen werden in einer Trasse gebündelt, um die Flächen und Eingriffe in die Natur möglichst gering zu halten.

Diese Bündelung stellt, wie Stunder ausführte, die effiziente Umsetzung des Projektes sicher. Zudem ermögliche sie ein beschleunigtes Planungs- und Genehmigungsverfahren. „Wir können durch diese Vorgehensweise in einem Planfeststellungsverfahren die vier Vorhaben umsetzen und müssen nicht vier Planfeststellungsverfahren für jedes einzelne Vorhaben nacheinander durchführen“, so Stunder.

Der Netzbetreiber plant bei der Realisierung des Rhein-Main-Links, die neuen gesetzlichen Regelungen der EU-Notfallverordnung anzuwenden, die die Vorgaben im Umwelt- und Artschutz vereinfachen. Bereits bis zum 30. Juni kommenden Jahres wollen die Dortmunder daher mit der Antragsstellung in das Planfeststellungsverfahren für den Rhein-Main-Link einsteigen. Stunder: „Wir machen damit Tempo beim Netzausbau. Durch die Präferenzraumermittlung und die EU-Notfallverordnung sparen wir zwei Jahre an Genehmigungszeit ein.“ 

Der Übertragungsnetzbetreiber ist bereits seit dem 20. November im Dialog mit verschiedenen Interessengruppen − zunächst mit Trägern öffentlicher Belange, kommunalen Verwaltungsspitzen und politischen Abgeordnete. Frühzeitig sollen dadurch regionale Besonderheiten und Hinweise für die Planung ersichtlich werden, wie Stunder betonte. Im Frühjahr will Amprion mit der Informationstour beginnen, bei der die Bürger über das Vorhaben informiert werden sollen.

Voruntersuchungen haben bereits begonnen

Amprion ist, wie Stunder weiter ausführte, bereits in Vorleistung gegangen: Bevor der Präferenzraum durch Bundesnetzagentur veröffentlicht wurde, hatte der Übertragungsnetzbetreiber mit breit gefächerten Voruntersuchungen und Datenabfragen begonnen. In den kommenden Wochen sollen diese Arbeiten intensiviert und auf den Präferenzraum begrenzt werden. Ziel ist es, auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse schnellstmöglich potenzielle Trassenvarianten zu entwickeln. Zu den Voruntersuchungen zählen neben einer Befliegung mit einem Kleinflugzeug auch ergänzende Vermessungen am Boden. Zusätzlich führt Amprion im kommenden Jahr erste Baugrunduntersuchungen durch. 

Hintergrundinformationen zum Rhein-Main-Link finden sich auch auf der Internetseite von Amprion.
 

Der Rhein-Main-Link

Die Zeitschiene für die Realisierung des Rhein-Main-Links
(zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Amprion

Bei dem Rhein-Main-Link handelt es sich um eine über 500 Kilometer lange Gleichstromverbindung. Über sie soll Windenergie aus der Nordsee in das Rhein-Main-Gebiet in Hessen transportiert werden. Das Projekt besteht aus vier Vorhaben (DC34, DC35, NOR-19-2 und NOR-19-3).

Die Verbindung wurde im Netzentwicklungsplan Strom 2037/2045 mit dem in den kommenden Jahren stark steigenden Energiebedarf in der Metropolregion Rhein-Main begründet. Die Gesamtinvestitionen für die vier Vorhaben werden auf mehrere Milliarden Euro geschätzt. Mit der geplanten Leitungskapazität von 8.000 MW soll der Bedarf von rund 8 Millionen Menschen gedeckt werden.

Zum Zeitplan: Die Fertigstellung des Antrags auf Planfeststellungsbeschluss ist für Juni 2024 vorgesehen, die endgültige Trassenplanung für März 2028. In Betrieb gehen soll eine erste Verbindung aus dem Nordseeraum in die Region Rhein-Main im Jahr 2033.
 

Montag, 4.12.2023, 15:58 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Stromnetz - Amprion startet Trassenplanung für den Rhein-Main-Link
Dominik Stunder und Jonas Knoop zum aktuellen Stand des Rhein-Main-Links. Quelle: E&M / Davina Spohn
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Amprion startet Trassenplanung für den Rhein-Main-Link
Die Bundesnetzagentur hat den vorläufigen Präferenzraum für die weitere Planung des Rhein-Main-Links veröffentlicht. Amprion kann nun erste potenzielle Leitungsverläufe entwickeln.
Der Präferenzraum ist maßgeblich für den konkreten Verlauf des Rhein-Main-Links. Die Bundesnetzagentur hat den ihn mit dem Entwurf des Umweltberichts zum Bundesbedarfsplan am 16. November vorgelegt und zur Konsultation freigegeben. Bis zum 29. Januar 2024 können nun hierzu bei der Netzagentur Stellungnahmen abgegeben werden.

Dominik Stunder, bei Amprion Gesamtprojektleiter Rhein-Main-Link, erklärte auf einer digital übertragenen Presseveranstaltung am 4. Dezember: „Für Amprion ist diese Raumveröffentlichung jetzt der Startschuss, um eine Trasse zu entwickeln. Wir wissen, dass es sich dabei um einen Entwurf handelt und dass sich dieser noch durch Stellungnahmen verändern kann. Dennoch wollen wir zeigen, dass wir die beschleunigten Verfahren nutzen und Tempo bei der Umsetzung machen.“
 
Der vorläufige Präferenzraum des Rhein-Main-Links
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Quelle: Amprion

Erstmalig hat die Behörde für mehrere Erdkabel-Gleichstromvorhaben des aktuellen Netzentwicklungsplans 2037/2045 den Präferenzraum ermittelt − für die Vorhaben DC34, DC35, NOR-19-2 und NOR-19-3. Die vier Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitungen sollen Offshore-Windstrom aus dem Norden in die Rhein-Main-Region transportieren (siehe Infobox). Die Leitungen werden in einer Trasse gebündelt, um die Flächen und Eingriffe in die Natur möglichst gering zu halten.

Diese Bündelung stellt, wie Stunder ausführte, die effiziente Umsetzung des Projektes sicher. Zudem ermögliche sie ein beschleunigtes Planungs- und Genehmigungsverfahren. „Wir können durch diese Vorgehensweise in einem Planfeststellungsverfahren die vier Vorhaben umsetzen und müssen nicht vier Planfeststellungsverfahren für jedes einzelne Vorhaben nacheinander durchführen“, so Stunder.

Der Netzbetreiber plant bei der Realisierung des Rhein-Main-Links, die neuen gesetzlichen Regelungen der EU-Notfallverordnung anzuwenden, die die Vorgaben im Umwelt- und Artschutz vereinfachen. Bereits bis zum 30. Juni kommenden Jahres wollen die Dortmunder daher mit der Antragsstellung in das Planfeststellungsverfahren für den Rhein-Main-Link einsteigen. Stunder: „Wir machen damit Tempo beim Netzausbau. Durch die Präferenzraumermittlung und die EU-Notfallverordnung sparen wir zwei Jahre an Genehmigungszeit ein.“ 

Der Übertragungsnetzbetreiber ist bereits seit dem 20. November im Dialog mit verschiedenen Interessengruppen − zunächst mit Trägern öffentlicher Belange, kommunalen Verwaltungsspitzen und politischen Abgeordnete. Frühzeitig sollen dadurch regionale Besonderheiten und Hinweise für die Planung ersichtlich werden, wie Stunder betonte. Im Frühjahr will Amprion mit der Informationstour beginnen, bei der die Bürger über das Vorhaben informiert werden sollen.

Voruntersuchungen haben bereits begonnen

Amprion ist, wie Stunder weiter ausführte, bereits in Vorleistung gegangen: Bevor der Präferenzraum durch Bundesnetzagentur veröffentlicht wurde, hatte der Übertragungsnetzbetreiber mit breit gefächerten Voruntersuchungen und Datenabfragen begonnen. In den kommenden Wochen sollen diese Arbeiten intensiviert und auf den Präferenzraum begrenzt werden. Ziel ist es, auf Basis der gewonnenen Erkenntnisse schnellstmöglich potenzielle Trassenvarianten zu entwickeln. Zu den Voruntersuchungen zählen neben einer Befliegung mit einem Kleinflugzeug auch ergänzende Vermessungen am Boden. Zusätzlich führt Amprion im kommenden Jahr erste Baugrunduntersuchungen durch. 

Hintergrundinformationen zum Rhein-Main-Link finden sich auch auf der Internetseite von Amprion.
 

Der Rhein-Main-Link

Die Zeitschiene für die Realisierung des Rhein-Main-Links
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Quelle: Amprion

Bei dem Rhein-Main-Link handelt es sich um eine über 500 Kilometer lange Gleichstromverbindung. Über sie soll Windenergie aus der Nordsee in das Rhein-Main-Gebiet in Hessen transportiert werden. Das Projekt besteht aus vier Vorhaben (DC34, DC35, NOR-19-2 und NOR-19-3).

Die Verbindung wurde im Netzentwicklungsplan Strom 2037/2045 mit dem in den kommenden Jahren stark steigenden Energiebedarf in der Metropolregion Rhein-Main begründet. Die Gesamtinvestitionen für die vier Vorhaben werden auf mehrere Milliarden Euro geschätzt. Mit der geplanten Leitungskapazität von 8.000 MW soll der Bedarf von rund 8 Millionen Menschen gedeckt werden.

Zum Zeitplan: Die Fertigstellung des Antrags auf Planfeststellungsbeschluss ist für Juni 2024 vorgesehen, die endgültige Trassenplanung für März 2028. In Betrieb gehen soll eine erste Verbindung aus dem Nordseeraum in die Region Rhein-Main im Jahr 2033.
 

Montag, 4.12.2023, 15:58 Uhr
Davina Spohn

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