Quelle: Fotolia / Eisenhans
Das Konzernergebnis lag im ersten Quartal 2023 bei −215 Millionen Euro - um knapp 43 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Begründet wird das mit schlechten „alten Projekten“.
Der Hamburger Windkraftanlagen-Anbieter Nordex hat auch im ersten Quartal 2023 Verluste geschrieben. Zwar war sein Umsatz mit 1,22
Milliarden Euro um 31
Prozent höher als im ersten Quartal 2022. Doch das Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) sank nach eigenen Angaben um 29
Prozent auf −114,9
Millionen Euro. Die Ebitda-Marge lag bei
−9,4
Prozent. Als kritischer Wert gelten üblicherweise +10
Prozent.
Das operative Ergebnis (Ebit) ging um 27
Prozent auf
−166
Millionen Euro zurück. In Summe ergab sich ein Konzernergebnis von −215
Millionen Euro - um 43
Prozent weniger als im ersten Quartal 2022. Im Quartalsbericht heißt es, das Ergebnis sei „vor allem durch alte Projekte mit einer unter heutigen Bedingungen schlechten Kostenstruktur belastet. Die aktuell und in den letzten beiden Quartalen abgeschlossenen Projekte hingegen weisen insgesamt gute Margen aus, die sich aufgrund ihrer Projektvorlaufzeiten allerdings erst mit einem Zeitversatz von gut einem Jahr schrittweise in einer verbesserten Profitabilität auswirken.“
Nordex-Vorstandschef Jose Luis Blanco kommentierte, das Unternehmen sei „wie erwartet ins Jahr gestartet. Unser Fokus liegt weiterhin darauf, den Auftragsbestand effizient abzuarbeiten.“ Er erwarte „aufgrund der überarbeiteten Preis- und Vertragsgestaltung eine schrittweise Verbesserung unserer Ergebnismarge. Insgesamt sehen wir in unseren Kernmärkten weiterhin wachsende Volumina, die durch das positive politische Momentum getragen werden.“
Seine Prognose für das Jahresergebnis bestätigte das Nordex-Management. Ihr zufolge soll der Umsatz bei 5,6 bis 6,1
Milliarden Euro liegen, 2022 waren es 5,69
Milliarden Euro gewesen. Die Ebitda-Marge wird weiter mit −2,0 bis +3,0
Prozent prognostiziert, 2022 waren es −4,3
Prozent gewesen.
Starkes Auftragsplus im ServiceIhren Auftragseingang im ersten Quartal 2023 bezifferte die Nordex mit 917
Millionen Euro im Projektbereich, was einem leichten Plus von 1,5
Prozent entspricht. Als seine größten Märkte bezeichnete das Unternehmen Estland, Deutschland und Litauen.
Im Servicesektor stieg der Auftragseingang stark um 30
Prozent auf 250
Millionen Euro. Insgesamt verfügte die Nordex im ersten Quartal 2023 über Projektaufträge mit einem Volumen von 6,46
Milliarden Euro - fast 3
Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2022. Der Auftragsbestand im Servicesektor lag mit 3,4
Milliarden Euro um 12
Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres.
Insgesamt errichtete die Nordex im ersten Quartal in 19 Ländern 276 Windkraftanlagen mit 1.319
MW Leistung, verglichen mit 197 Stück mit 867
MW in zwölf Ländern im Vorjahresquartal. Etwa 54
Prozent der Leistung entfielen nach Angaben des Unternehmens auf Europa, 25
Prozent auf Lateinamerika, 14
Prozent auf Nordamerika und die verbleibenden 7
Prozent „auf den Rest der Welt“.
Die Zahl der produzierten Turbinen sank um 29
Prozent auf 217, die der hergestellten Rotorblätter um 14
Prozent auf 233. Dem gegenüber erzeugten „externe Zulieferer“ für die Nordex 888 Rotorblätter. Das waren 27
Prozent mehr als im ersten Quartal 2022.
Aktien für SchuldenIhre Schulden von rund 347
Millionen Euro beim spanischen Ankeraktionär Acciona S. A. wandelte die Nordex Anfang Mai in 24,5
Millionen neue Aktien mit einem Preis von je 14,15
Euro um. Infolgedessen beläuft sich der Anteil der Acciona an der Nordex nun auf etwa 47
Prozent, zuvor waren es rund 36
Prozent gewesen. Eine Anfang April begebene Wandelanleihe brachte der Nordex rund 333
Millionen Euro. Diese beiden Maßnahmen sind in der Bilanz des ersten Quartals verständlicherweise noch nicht enthalten.
Freitag, 12.05.2023, 14:51 Uhr
© 2024 Energie & Management GmbH