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Energie & Management > Regenerative - Regionaler Grünstrom für Völklingen
Quelle: Fotolia / Simon Kraus
Regenerative

Regionaler Grünstrom für Völklingen

Die Stadtwerke Völklingen schließen mit Sunera Erneuerbare Energien, unter anderem Betreiber eines 5,65-MW-Solarparks, ein PPA. Der Sonnenstrom soll den Haushaltskunden zugutekommen.
Mit 6,3 Hektar ist der Solarpark Heusweiler im Saarland fast so groß wie neun Fußballfelder. Im Oktober 2023 hat ihn der Projektierer Sunera Erneuerbare Energien GmbH in Betrieb genommen. Die 6 Millionen kWh, die die 5,65-MW-Freiflächenanlage erzeugt, sollen nicht über den klassischen Weg an der Strombörse vermarktet werden.

Stattdessen soll der Strom direkt den Stadtwerken Völklingen zugutekommen. Deren Firmensitz liegt „nur einen Steinwurf“ von der Anlage entfernt, wie der Versorger in einer Mitteilung erklärt. Mit dem Errichter und Betreiber der Anlage, Sunera, habe man, wie es darin heißt, einen langfristigen Stromliefervertrag vereinbart − ein Power Purchase Agreement (PPA). Mit dem Grünstrom wollen die Stadtwerke 1.700 Haushalte in ihrem Versorgungsgebiet beliefern. 

Sie gehen mit dieser Form der Energiebeschaffung nach eigener Aussage ganz neue Wege, auch wenn das Thema Grüne Energie nicht neu ist. Julian Wollscheidt, Geschäftsführer der Stadtwerke, erklärt: „Um die Energiewende in Völklingen voranzutreiben, beschäftigen wir uns schon lange mit dem Ausbau regenerativer Energien vor Ort. Wir sind selbst Produzenten von grünem Strom, den wir an der Börse oder mittels PPA vertreiben.“ Derzeit sei der Versorger in Völklingen und Umgebung an Anlagen mit einer Leistung von insgesamt rund 10 MW beteiligt. Mit dem neuen PPA-Vertrag habe man eine weitere Rolle eingenommen – vom reinen Erzeuger grüner Energie zum Vermarkter.

„So bedienen wir die ganze Wertschöpfungskette im Unternehmen“, ergänzt Martin Germann, Leiter Energiebeschaffung bei dem kommunalen Versorger. Zudem trage die direkte Zusammenarbeit mit dem lokalen Solarstromerzeuger zur Stärkung der Wertschöpfung in der Region um Völklingen bei.

Stromabnahme „pay as produced“

Der abgeschlossene PPA-Vertrag basiert auf börsennotierten Festpreisen und soll über „mehrere Jahre“ laufen, wie es seitens des Versorgers heißt. Die PPA-Partner haben eine komplette Stromabnahme vereinbart. Das heißt, die Stadtwerke nehmen den produzierten PV-Strom ab, sobald er produziert wird („pay as produced“). Germann: „Das bedeutet natürlich, dass wir eine interne Einspeiseprognose für unser Versorgungsnetz leisten müssen.“ Dies werde durch einen externen Dienstleister übernommen. Eventuelle Überschüsse sollen an die Börse gehen.

Stadtwerke-Chef Wollscheidt zeigt sich offen gegenüber dem Abschluss weiterer Stromdirektverträge. Mit Blick in die Zukunft merkt er an: „Da sind zudem Technologien wie Wind denkbar oder auch die Einbindung von unseren eigenen Anlagen ins Portfolio, insbesondere auch für unsere E-Busflotte der Völklinger Verkehrsbetriebe GmbH oder im Rahmen der Stromversorgung unserer Wasserförderung“. Auch für die Gewinnung von gewerblichen Kunden bieten PPA aus seiner Sicht Potenziale, da sie der Industrie helfen, CO2-Reduktionsziele zu erreichen.

Montag, 27.11.2023, 12:08 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Regenerative - Regionaler Grünstrom für Völklingen
Quelle: Fotolia / Simon Kraus
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Regionaler Grünstrom für Völklingen
Die Stadtwerke Völklingen schließen mit Sunera Erneuerbare Energien, unter anderem Betreiber eines 5,65-MW-Solarparks, ein PPA. Der Sonnenstrom soll den Haushaltskunden zugutekommen.
Mit 6,3 Hektar ist der Solarpark Heusweiler im Saarland fast so groß wie neun Fußballfelder. Im Oktober 2023 hat ihn der Projektierer Sunera Erneuerbare Energien GmbH in Betrieb genommen. Die 6 Millionen kWh, die die 5,65-MW-Freiflächenanlage erzeugt, sollen nicht über den klassischen Weg an der Strombörse vermarktet werden.

Stattdessen soll der Strom direkt den Stadtwerken Völklingen zugutekommen. Deren Firmensitz liegt „nur einen Steinwurf“ von der Anlage entfernt, wie der Versorger in einer Mitteilung erklärt. Mit dem Errichter und Betreiber der Anlage, Sunera, habe man, wie es darin heißt, einen langfristigen Stromliefervertrag vereinbart − ein Power Purchase Agreement (PPA). Mit dem Grünstrom wollen die Stadtwerke 1.700 Haushalte in ihrem Versorgungsgebiet beliefern. 

Sie gehen mit dieser Form der Energiebeschaffung nach eigener Aussage ganz neue Wege, auch wenn das Thema Grüne Energie nicht neu ist. Julian Wollscheidt, Geschäftsführer der Stadtwerke, erklärt: „Um die Energiewende in Völklingen voranzutreiben, beschäftigen wir uns schon lange mit dem Ausbau regenerativer Energien vor Ort. Wir sind selbst Produzenten von grünem Strom, den wir an der Börse oder mittels PPA vertreiben.“ Derzeit sei der Versorger in Völklingen und Umgebung an Anlagen mit einer Leistung von insgesamt rund 10 MW beteiligt. Mit dem neuen PPA-Vertrag habe man eine weitere Rolle eingenommen – vom reinen Erzeuger grüner Energie zum Vermarkter.

„So bedienen wir die ganze Wertschöpfungskette im Unternehmen“, ergänzt Martin Germann, Leiter Energiebeschaffung bei dem kommunalen Versorger. Zudem trage die direkte Zusammenarbeit mit dem lokalen Solarstromerzeuger zur Stärkung der Wertschöpfung in der Region um Völklingen bei.

Stromabnahme „pay as produced“

Der abgeschlossene PPA-Vertrag basiert auf börsennotierten Festpreisen und soll über „mehrere Jahre“ laufen, wie es seitens des Versorgers heißt. Die PPA-Partner haben eine komplette Stromabnahme vereinbart. Das heißt, die Stadtwerke nehmen den produzierten PV-Strom ab, sobald er produziert wird („pay as produced“). Germann: „Das bedeutet natürlich, dass wir eine interne Einspeiseprognose für unser Versorgungsnetz leisten müssen.“ Dies werde durch einen externen Dienstleister übernommen. Eventuelle Überschüsse sollen an die Börse gehen.

Stadtwerke-Chef Wollscheidt zeigt sich offen gegenüber dem Abschluss weiterer Stromdirektverträge. Mit Blick in die Zukunft merkt er an: „Da sind zudem Technologien wie Wind denkbar oder auch die Einbindung von unseren eigenen Anlagen ins Portfolio, insbesondere auch für unsere E-Busflotte der Völklinger Verkehrsbetriebe GmbH oder im Rahmen der Stromversorgung unserer Wasserförderung“. Auch für die Gewinnung von gewerblichen Kunden bieten PPA aus seiner Sicht Potenziale, da sie der Industrie helfen, CO2-Reduktionsziele zu erreichen.

Montag, 27.11.2023, 12:08 Uhr
Davina Spohn

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