Die Preiskorridore für deutsche PPA sind für Onshorewind gesunken und für PV-Freifläche auf vergleichbarem Niveau geblieben. Das ergibt der PPA-Preisindex von E&M und Enervis.
Die erzielbaren Preiskorridore für typische Strom-Direktlieferverträge aus Erneuerbare-Energien-Anlagen (Power Purchase Agreements) haben sich in Deutschland im Februar gegenüber dem Januar – in Abhängigkeit vom Strom-Terminmarkt der Börse EEX – Onshore-Windenergieanalgen nach unten entwickelt. Das Preisniveau für PV-Freiflächenanlagen hat sich dagegen nur wenig verändert. Das ergeben aktuelle Berechnungen des Analysehauses Enervis für den gemeinsamen PPA-Preisindex mit
Energie & Management.
Demnach sind die Preise im Terminmarkt im Februar, die die Referenzpreise für PPA bilden, für kurze Laufzeiten gegenüber dem Vormonat gesunken. Während die Quartalspreise für das restliche Jahr 2025 im Durchschnitt auf knapp 93 Euro/MWh lagen, notiere das Frontjahr 2026 ebenfalls und weiterhin bei rund 93 Euro/MWh. Das längerfristige Preisniveau für die Base-Lieferung ist auf knapp über 65 Euro/MWh gestiegen. Somit sind die Referenzpreise vor allem für kürzere PPA-Laufzeiten gesunken.
Grafik 1: Neue PV-Freiflächenanlagen  |
Neue Photovoltaik-Großanlagen konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zehnjährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen − hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt. Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken Quelle: Enervis |
Für PPA auf neue Photovoltaik-Freiflächenanlagen mit zehnjähriger Stromlieferung mit einem Lieferstart im März 2025 lag der Preiskorridor im Februar zwischen 35
Euro/MWh und 48 Euro/MWh und damit auf einem ähnlichen Niveau wie im Vormonat.
Der dazu korrespondierende Terminmarkt-Mischpreis im Februar für die betreffende PPA-Laufzeit ist auf circa 75
Euro/MWh gestiegen.
Grafik 2: Onshore-Windenergieanlagen im Bestand  |
Über 20 Jahre alte Windräder an Land konnten in den vergangenen zwölf Monaten in zweijährigen PPA diese Preis-Bandbreiten erzielen – hat das Analysehaus Enervis für E&M ermittelt. Zur Vollansicht bitte auf die Grafik klicken Quelle: Enervis |
Für PPA auf bestehende, über 20 Jahre alte, ausgeförderte Windenergieanlagen an Land (Ü20-Anlagen) mit zweijähriger Stromlieferung vom März an ermittelten die Analysten von Enervis eine realistische Schwankungsbreite im Februar von 52 Euro/MWh bis 72 Euro/MWh. Diese hängt neben dem Terminmarkt-Mischpreis von Standort, Anlagentyp und weiteren PPA-Parametern ab. Die PPA-Preisrange liegt somit unter dem Preisniveau des Vormonats Januar.
Der Terminmarkt-Mischpreis, der die Referenz für diesen PPA-Preis darstellt, lag bei rund 93 Euro/MWh und damit knapp 3 Euro/MWh unter dem Mischpreis im Januar.
Auf die Marktpreis-Bandbreiten von PPA kommen die Analysten von Enervis so: Sie nehmen vom ermittelten durchschnittlichen Preis der jeweils einschlägigen Terminmarkt-Lieferprodukte auf dem Graustrom-Terminmarkt der Börse EEX - dem Dreh- und Angelpunkt für die Bepreisung dieser langfristigen Direktlieferverträge - verschiedene Ab- und Zuschläge vor:
- für das technologie- und standortspezifische Einspeiseprofil
- sowie für energiewirtschaftliche Abwicklung und Risikoprämie
- Dann schlagen sie aktuelle Preis-Bandbreiten für Herkunftsnachweise (HKN) auf (Näheres zur Methodik sowie Nutzungshinweise). Denn Strom aus grünen PPA erhält in der Regel im Gegensatz zur geförderten Direktvermarktung HKN und darf auch als Ökostrom verkauft werden.
Mittwoch, 5.03.2025, 08:45 Uhr
© 2025 Energie & Management GmbH