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Energie & Management > IT - Netzzustand: Supergrün
Für die frühen Morgenstunden zeigte die Strom-Gedacht-App am 8. November bereits "supergrün". Quelle: Screenshot E&M / Katia Meyer-Tien
IT

Netzzustand: Supergrün

Aus gelb wird supergrün: Die Netzstatus-App von Transnet BW zeigt ab sofort, wann besonders viel grüner Strom im Netz verfügbar ist.
Wer am Morgen des 8. November die „StromGedacht“-App des Übertragungsnetzbetreibers Transnet BW öffnet, der wird bereits vom neuen Farbschema begrüßt. Von ein Uhr bis vier Uhr morgens zeigte die App den neuen Stromnetzstatus „Supergrün“, für den Rest des Tages galt „Normalbetrieb“, visualisiert in gedecktem Dunkelgrün.

Die neue Farbe wird dann angezeigt, wenn der Anteil von aus Erneuerbaren Energien erzeugtem Strom im Netz der Transnet BW besonders hoch ist. Berechnet wird das, so Dr. Florian Dinger, Referent Sonderaufgaben Algorithmen und Prognosen im Gespräch mit der Redaktion, aus der prognostizierten Windstromproduktion in Norddeutschland und der Auslastung der Netze. "Solange wir genug Windstrom importieren können, weil er da ist und das Netz das zulässt, und dadurch die Residualllast nahezu vollständig gedeckt werden kann, dann sagen wir: Es ist supergrün". Maximal 1.000 MW konventionell erzeugten Strom dürfe der Strommix dann noch enthalten. Damit erweitert der Übertragungsnetzbetreiber das Nutzungsspektrum der Anwendung um die Möglichkeit, den Stromverbrauch in die Zeiten zu verlegen, in denen nahezu ausschließlich Grünstrom im Netz verfügbar ist.

Bislang diente die App in erster Linie dazu, Verbraucher auf angespannte Netzsituationen aufmerksam zu machen. Dazu werden die Netzauslastungsprognosen täglich aktualisiert und stundenscharf angezeigt. Die Farbe rot signalisiert dabei einen drohenden Strommangel, die Nutzer werden aufgefordert, den Verbrauch so weit wie möglich zu reduzieren. Orange weist auf einen Netzengpass hin, bei dem Redispatch-Maßnahmen notwendig werden. Die Nutzer sollen in dieser Situation ebenfalls ihren Verbrauch reduzieren, um den Bedarf an konventionell erzeugter Energie und an Stromimporten zu verringern. Die Farbe Gelb, die Verbraucher bislang auf einen anstehenden Netzengpass hinwies und zum Vorverlegen des Stromverbrauchs aufforderte, wird nicht mehr verwendet.

Auf dem Weg zur "Energiewende-App"

„Mit Supergrün informieren wir nun unabhängig von Netzengpässen zusätzlich darüber, wann der Stromverbrauch am klimaschonendsten ist. Das erhöht die Versorgungssicherheit, da konventionelle Kraftwerke in der Reserve bleiben können. Sie stehen dann für kritische Situationen zur Verfügung“, sagt Projektleiterin Ruth Hauber. „Mit Supergrün entwickeln wir die StromGedacht-App weiter in Richtung Energiewende-App“.

Die App, die nach Angaben von Transnet BW mittlerweile bereits von 180.000 Nutzern heruntergeladen wurde, ist aus der unternehmenseigenen „TransNEXT Open Innovation Challenge 2021“ hervorgegangen und seit November 2022 auf dem Markt. Seit Mai 2023 ist über eine offene Programmierschnittstelle auch die automatisierte, am Netzstatus orientierte Steuerung von Verbrauchern anhand der Daten der App möglich.

Mittwoch, 8.11.2023, 11:07 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > IT - Netzzustand: Supergrün
Für die frühen Morgenstunden zeigte die Strom-Gedacht-App am 8. November bereits "supergrün". Quelle: Screenshot E&M / Katia Meyer-Tien
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Netzzustand: Supergrün
Aus gelb wird supergrün: Die Netzstatus-App von Transnet BW zeigt ab sofort, wann besonders viel grüner Strom im Netz verfügbar ist.
Wer am Morgen des 8. November die „StromGedacht“-App des Übertragungsnetzbetreibers Transnet BW öffnet, der wird bereits vom neuen Farbschema begrüßt. Von ein Uhr bis vier Uhr morgens zeigte die App den neuen Stromnetzstatus „Supergrün“, für den Rest des Tages galt „Normalbetrieb“, visualisiert in gedecktem Dunkelgrün.

Die neue Farbe wird dann angezeigt, wenn der Anteil von aus Erneuerbaren Energien erzeugtem Strom im Netz der Transnet BW besonders hoch ist. Berechnet wird das, so Dr. Florian Dinger, Referent Sonderaufgaben Algorithmen und Prognosen im Gespräch mit der Redaktion, aus der prognostizierten Windstromproduktion in Norddeutschland und der Auslastung der Netze. "Solange wir genug Windstrom importieren können, weil er da ist und das Netz das zulässt, und dadurch die Residualllast nahezu vollständig gedeckt werden kann, dann sagen wir: Es ist supergrün". Maximal 1.000 MW konventionell erzeugten Strom dürfe der Strommix dann noch enthalten. Damit erweitert der Übertragungsnetzbetreiber das Nutzungsspektrum der Anwendung um die Möglichkeit, den Stromverbrauch in die Zeiten zu verlegen, in denen nahezu ausschließlich Grünstrom im Netz verfügbar ist.

Bislang diente die App in erster Linie dazu, Verbraucher auf angespannte Netzsituationen aufmerksam zu machen. Dazu werden die Netzauslastungsprognosen täglich aktualisiert und stundenscharf angezeigt. Die Farbe rot signalisiert dabei einen drohenden Strommangel, die Nutzer werden aufgefordert, den Verbrauch so weit wie möglich zu reduzieren. Orange weist auf einen Netzengpass hin, bei dem Redispatch-Maßnahmen notwendig werden. Die Nutzer sollen in dieser Situation ebenfalls ihren Verbrauch reduzieren, um den Bedarf an konventionell erzeugter Energie und an Stromimporten zu verringern. Die Farbe Gelb, die Verbraucher bislang auf einen anstehenden Netzengpass hinwies und zum Vorverlegen des Stromverbrauchs aufforderte, wird nicht mehr verwendet.

Auf dem Weg zur "Energiewende-App"

„Mit Supergrün informieren wir nun unabhängig von Netzengpässen zusätzlich darüber, wann der Stromverbrauch am klimaschonendsten ist. Das erhöht die Versorgungssicherheit, da konventionelle Kraftwerke in der Reserve bleiben können. Sie stehen dann für kritische Situationen zur Verfügung“, sagt Projektleiterin Ruth Hauber. „Mit Supergrün entwickeln wir die StromGedacht-App weiter in Richtung Energiewende-App“.

Die App, die nach Angaben von Transnet BW mittlerweile bereits von 180.000 Nutzern heruntergeladen wurde, ist aus der unternehmenseigenen „TransNEXT Open Innovation Challenge 2021“ hervorgegangen und seit November 2022 auf dem Markt. Seit Mai 2023 ist über eine offene Programmierschnittstelle auch die automatisierte, am Netzstatus orientierte Steuerung von Verbrauchern anhand der Daten der App möglich.

Mittwoch, 8.11.2023, 11:07 Uhr
Katia Meyer-Tien

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