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Energie & Management > Bilanz - Mainova zufrieden mit „herausforderndem“ Geschäftsjahr
Der Vorstand (v.l.): Peter Arnold, Diana Rauhut, Michael Maxelon und zeitweise Martin Giehl. Quelle: Mainova AG
Bilanz

Mainova zufrieden mit „herausforderndem“ Geschäftsjahr

Der Kommunalversorger Mainova aus Frankfurt am Main hat das vergangene Geschäftsjahr mit einer Gewinnsteigerung abgeschlossen. Erstmals berichtete auch der neue Chef Michael Maxelon.
Das bereinigte Konzernergebnis (EBT) der Mainova lag 2023 mit 148 Millionen Euro um 23 Millionen über dem Vorjahr. Auch 2023 sei ein besonderes, von vielen Unsicherheiten geprägtes Jahr gewesen, fasste der neue Vorstandsvorsitzende Michael Maxelon am 25. April bei der Vorstellung der Zahlen in Frankfurt am Main mit Blick auf die weiterhin hohe Volatilität an den Energiemärkten sowie ausstehende politische Entscheidungen zu Versorgungssicherheit und Dekarbonisierung zusammen.

„Dank des breit gefächerten Geschäftsportfolios konnte Mainova Marktchancen nutzen und die spürbaren Folgen der Energiekrise auffangen, die das Ergebnis auch im Geschäftsjahr 2023 belasteten“, so Maxelon.

Unzufrieden zeigte sich die Mainova AG mit dem Ergebnis der Gasversorgung, das sich um 29 Millionen auf 2 Millionen Euro verringerte. Das Ergebnis der Stromversorgung mit 39 Millionen Euro (-3 Millionen Euro) lag dagegen nur leicht unter dem Vorjahr. Sowohl die Gas- als auch die Stromsparte hätten aufgrund des hohen Vertriebswettbewerbs unter Druck gestanden, führte Mainova-Finanzchef Uwe Kettner aus.

Das Ergebnis in der Gasversorgung belasteten demnach zusätzlich geringere Absätze aufgrund des veränderten Verbrauchsverhaltens sowie des wärmeren Wetters und die deutlich gesunkene Verzinsung im Netzgeschäft. In der Stromversorgung habe der Energiehandel positiv zum Ergebnis beigetragen.
 
 
Im Segment Erzeugung und Fernwärme stieg das Ergebnis deutlich auf fast 49 Millionen Euro (+43 Millionen Euro). Hier sei allerdings das Vorjahr durch hohe Beschaffungskosten außerordentlich belastet gewesen, merkte CFO Kettner an. Das Ergebnis 2023 resultierte unter anderem aus der Vermarktung der Kraftwerke sowie einer optimierten Beschaffungsstrategie. Der stetige Ausbau der Fernwärme habe sich ebenfalls positiv auf das Ergebnis ausgewirkt.

Das Ergebnis im Segment Erneuerbare Energien / Energiedienstleistungen (EDL) reduzierte sich deutlich auf unter 9 Millionen Euro (-24 Millionen Euro), vor allem aufgrund des Rückgangs der Stromhandelspreise nach der außergewöhnlichen Marktlage im Vorjahr. Die Wasserversorgung steigerte ihre schwarzen Zahlen.

Das Segment Beteiligungen hat mit einem Gewinn von 71 Millionen Euro um 33 Millionen Euro höher abgeschnitten als im Vorjahr, sowohl wegen Ergebnisbeiträgen als auch höherer Bewertungen einzelner Unternehmen, an denen Mainova beteiligt ist.

Milliardeninvestitionen in den nächsten fünf Jahren

In den kommenden Jahren will die Mainova AG ihre Investitionen deutlich steigern, und dabei unter anderem in den Ausbau der Netze im Zuge der Wärmewende in Frankfurt investieren. 2024, so die Ankündigung, stiegen die Investitionen auf 488 Millionen Euro, nach 340 Millionen Euro im Vorjahr. Für die kommenden fünf Jahre sieht das Unternehmen ein Investitionsvolumen von insgesamt 2,6 Milliarden Euro. Dafür ist eine Kapitalerhöhung in Höhe von 1 Milliarde Euro geplant, der die Mainova-Aktionäre bereits zugestimmt haben (wir berichteten).

Generalunternehmer Solea soll PV-Projektgeschäft pushen

Entscheidend für die Dekarbonisierung sei die ausreichende Verfügbarkeit von grünen Elektronen, also Strom, und grünen Molekülen, beispielsweise Wasserstoff, so Michael Maxelon. Mainova baue deswegen die erneuerbaren Energien weiter aus. Durch die im vergangenen Jahr erworbene Mehrheitsbeteiligung am Photovoltaik-Generalunternehmer Solea sollen in den kommenden Jahren zahlreiche weitere Solarprojekte umgesetzt werden, zudem plant das Unternehmen den Bau neuer Windparks und das Repowering bestehender Anlagen.

​Wärmewende mit Wasserstoff

Auch das Thema Wasserstoff hat für die Mainova eine große Bedeutung, die sich Investitionen in Erzeugungsanlagen zeigt, die Wasserstoff-ready sind. Das Heizkraftwerk West soll, sobald grüner Wasserstoff in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht, Frankfurt CO2-neutral mit Wärme und Strom versorgen.

Auch das Gemeinschaftskraftwerk Hanau, das Mainova zusammen mit den Stadtwerken Hanau baut, werde Wasserstoff-ready sein, hieß es. Damit dies gelingt, setze sich Mainova intensiv für den Aufbau einer Wasserstoff-Versorgung der Rhein-Main-Region ein. 

Neben ausreichendem Kapital brauche es aber mehr für die Umsetzung der Energiewende, sagte Maxelon und forderte einen verlässlichen politischen Investitionsrahmen. „Dafür müssen wieder mehr Marktmechanismen Einzug halten“, sagte Maxelon.

Für das Jahr 2024 erwartet der Mainova-Vorstand ein bereinigtes Konzernergebnis in etwa auf Vorjahresniveau.

Donnerstag, 25.04.2024, 15:17 Uhr
Marie Pfefferkorn
Energie & Management > Bilanz - Mainova zufrieden mit „herausforderndem“ Geschäftsjahr
Der Vorstand (v.l.): Peter Arnold, Diana Rauhut, Michael Maxelon und zeitweise Martin Giehl. Quelle: Mainova AG
Bilanz
Mainova zufrieden mit „herausforderndem“ Geschäftsjahr
Der Kommunalversorger Mainova aus Frankfurt am Main hat das vergangene Geschäftsjahr mit einer Gewinnsteigerung abgeschlossen. Erstmals berichtete auch der neue Chef Michael Maxelon.
Das bereinigte Konzernergebnis (EBT) der Mainova lag 2023 mit 148 Millionen Euro um 23 Millionen über dem Vorjahr. Auch 2023 sei ein besonderes, von vielen Unsicherheiten geprägtes Jahr gewesen, fasste der neue Vorstandsvorsitzende Michael Maxelon am 25. April bei der Vorstellung der Zahlen in Frankfurt am Main mit Blick auf die weiterhin hohe Volatilität an den Energiemärkten sowie ausstehende politische Entscheidungen zu Versorgungssicherheit und Dekarbonisierung zusammen.

„Dank des breit gefächerten Geschäftsportfolios konnte Mainova Marktchancen nutzen und die spürbaren Folgen der Energiekrise auffangen, die das Ergebnis auch im Geschäftsjahr 2023 belasteten“, so Maxelon.

Unzufrieden zeigte sich die Mainova AG mit dem Ergebnis der Gasversorgung, das sich um 29 Millionen auf 2 Millionen Euro verringerte. Das Ergebnis der Stromversorgung mit 39 Millionen Euro (-3 Millionen Euro) lag dagegen nur leicht unter dem Vorjahr. Sowohl die Gas- als auch die Stromsparte hätten aufgrund des hohen Vertriebswettbewerbs unter Druck gestanden, führte Mainova-Finanzchef Uwe Kettner aus.

Das Ergebnis in der Gasversorgung belasteten demnach zusätzlich geringere Absätze aufgrund des veränderten Verbrauchsverhaltens sowie des wärmeren Wetters und die deutlich gesunkene Verzinsung im Netzgeschäft. In der Stromversorgung habe der Energiehandel positiv zum Ergebnis beigetragen.
 
 
Im Segment Erzeugung und Fernwärme stieg das Ergebnis deutlich auf fast 49 Millionen Euro (+43 Millionen Euro). Hier sei allerdings das Vorjahr durch hohe Beschaffungskosten außerordentlich belastet gewesen, merkte CFO Kettner an. Das Ergebnis 2023 resultierte unter anderem aus der Vermarktung der Kraftwerke sowie einer optimierten Beschaffungsstrategie. Der stetige Ausbau der Fernwärme habe sich ebenfalls positiv auf das Ergebnis ausgewirkt.

Das Ergebnis im Segment Erneuerbare Energien / Energiedienstleistungen (EDL) reduzierte sich deutlich auf unter 9 Millionen Euro (-24 Millionen Euro), vor allem aufgrund des Rückgangs der Stromhandelspreise nach der außergewöhnlichen Marktlage im Vorjahr. Die Wasserversorgung steigerte ihre schwarzen Zahlen.

Das Segment Beteiligungen hat mit einem Gewinn von 71 Millionen Euro um 33 Millionen Euro höher abgeschnitten als im Vorjahr, sowohl wegen Ergebnisbeiträgen als auch höherer Bewertungen einzelner Unternehmen, an denen Mainova beteiligt ist.

Milliardeninvestitionen in den nächsten fünf Jahren

In den kommenden Jahren will die Mainova AG ihre Investitionen deutlich steigern, und dabei unter anderem in den Ausbau der Netze im Zuge der Wärmewende in Frankfurt investieren. 2024, so die Ankündigung, stiegen die Investitionen auf 488 Millionen Euro, nach 340 Millionen Euro im Vorjahr. Für die kommenden fünf Jahre sieht das Unternehmen ein Investitionsvolumen von insgesamt 2,6 Milliarden Euro. Dafür ist eine Kapitalerhöhung in Höhe von 1 Milliarde Euro geplant, der die Mainova-Aktionäre bereits zugestimmt haben (wir berichteten).

Generalunternehmer Solea soll PV-Projektgeschäft pushen

Entscheidend für die Dekarbonisierung sei die ausreichende Verfügbarkeit von grünen Elektronen, also Strom, und grünen Molekülen, beispielsweise Wasserstoff, so Michael Maxelon. Mainova baue deswegen die erneuerbaren Energien weiter aus. Durch die im vergangenen Jahr erworbene Mehrheitsbeteiligung am Photovoltaik-Generalunternehmer Solea sollen in den kommenden Jahren zahlreiche weitere Solarprojekte umgesetzt werden, zudem plant das Unternehmen den Bau neuer Windparks und das Repowering bestehender Anlagen.

​Wärmewende mit Wasserstoff

Auch das Thema Wasserstoff hat für die Mainova eine große Bedeutung, die sich Investitionen in Erzeugungsanlagen zeigt, die Wasserstoff-ready sind. Das Heizkraftwerk West soll, sobald grüner Wasserstoff in ausreichenden Mengen zur Verfügung steht, Frankfurt CO2-neutral mit Wärme und Strom versorgen.

Auch das Gemeinschaftskraftwerk Hanau, das Mainova zusammen mit den Stadtwerken Hanau baut, werde Wasserstoff-ready sein, hieß es. Damit dies gelingt, setze sich Mainova intensiv für den Aufbau einer Wasserstoff-Versorgung der Rhein-Main-Region ein. 

Neben ausreichendem Kapital brauche es aber mehr für die Umsetzung der Energiewende, sagte Maxelon und forderte einen verlässlichen politischen Investitionsrahmen. „Dafür müssen wieder mehr Marktmechanismen Einzug halten“, sagte Maxelon.

Für das Jahr 2024 erwartet der Mainova-Vorstand ein bereinigtes Konzernergebnis in etwa auf Vorjahresniveau.

Donnerstag, 25.04.2024, 15:17 Uhr
Marie Pfefferkorn

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