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Von der „größten Steigerung in der Geschichte der LNG-Märkte“ schreibt die Internationale Energieagentur. Treiber des Wachstums der Exportkapazitäten ist vor allem eine Region.
Um nahezu 300
Milliarden Kubikmeter (bcm) pro Jahr wird die globale LNG-Exportkapazität bis zum Jahr 2030 steigen. Das geht aus Zahlen des „Global LNG Capacity Tracker“ der Internationalen Energieagentur (International Energy Agency, IEA) hervor. Er listet die Kapazitäten derjenigen neuen Projekte zum Export von verflüssigtem Erdgas (Liquefied Natural Gas, LNG) auf, für die bereits eine finale Investitionsentscheidung (FID) getroffen wurde.
Der IEA zufolge stellt das die „größte Kapazitätssteigerung in einem vergleichbaren Zeitraum in der Geschichte der LNG-Märkte dar.“ Seit 2019 sei die Zahl der FID deutlich gestiegen, unterbrochen nur von einem kurzen, durch die Corona-Pandemie bedingten Abfall im Jahr 2020. Zwischen 2019 und September 2025 seien für mehr als 350
bcm/Jahr neue LNG-Exportkapazitäten die endgültige Investitionsentscheidung getroffen worden, was einem Durchschnitt von etwa 50
bcm/Jahr an neuen Kapazitäten pro Jahr entspricht. Dies ist mehr als doppelt so viel wie die durchschnittliche jährliche Rate der Kapazitätssteigerungen im Zeitraum 2014–2018. Derzeit gibt es weltweit Kapazitäten von etwa 670 bcm pro Jahr.
Treibende Kraft beim Ausbau der LNG-Exportkapazitäten sind dabei die Vereinigten Staaten: Mehr als die Hälfte der FID seit 2019 sind dort zu verzeichnen. Auf dem zweiten Platz folgt Katar mit etwa 20
Prozent der FID. Die verbleibenden 30
Prozent verteilen sich auf den Mittleren Osten, Afrika, Nordamerika, Südamerika, den Asiatisch-Pazifischen Raum und Russland.
In der Berechnung nicht berücksichtigt werden Kapazitätserhöhungen aus dem Russischen „Arctic LNG 2“-Projekt (27
bcm/Jahr), von Mosambik LNG (18
bcm/Jahr) und der Erweiterung des North Field in Katar (22
bcm/Jahr), die alle zwar genehmigt wurden, aus verschieden Gründen aber nicht regulär kommerziell vermarktet werden können.
Weitere Projektverzögerungen, neue Investitionsentscheidungen oder Fortschritte bei bereits genehmigten, aber derzeit inaktiven Projekten, wie beispielsweise in Katar oder Mosambik, könnten den Verlauf des Kapazitätsausbaus erheblich verändern, heißt es von der IEA. Gleichzeitig werde erwartet, dass ältere LNG-Projekte in Ländern wie Australien, Nigeria und Indonesien ihre Produktion in den kommenden Jahren reduzieren werden, wodurch das starke Angebotswachstum aus neuen Projekten teilweise ausgeglichen werde.
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LNG Exportkapazitäten bis 2030 (zum Vergrößern der Grafik bitte auf die Grafik klicken) Quelle: IEA |
Montag, 22.09.2025, 09:43 Uhr
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