Quelle: Metergrid
Lava Energy arbeitet künftig mit Metergrid aus Stuttgart zusammen, um Mieterstromprojekte in Wohngebäuden bundesweit zu skalieren.
Die Energiewende in der Immobilienwirtschaft steht vor der Aufgabe, saubere Energie für große Gebäudebestände effizient bereitzustellen. Lava Energy, ein Anbieter für wirtschaftliche und nachhaltige Energieversorgung in Immobilienportfolios, will dafür stärker auf digitale Unterstützung setzen. Das Unternehmen hat sich laut eigener Mitteilung für Metergrid als strategischen Technologiepartner entschieden. Metergrid ist ein 2021 gegründetes Unternehmen, das Software und Services für Mieterstrommodelle bietet. Beide Unternehmen haben ihren Hauptsitz in Stuttgart.
Laut Lava-Geschäftsführer Marcus Lehmann baut das Unternehmen seit Jahren ein Mieterstromportfolio aus und verfügt inzwischen über mehr als 100 Projekte mit rund 2.500 Wohneinheiten. „Wir haben uns den Markt intensiv angeschaut, doch kein Unternehmen konnte uns in der Kombination aus Software-Funktionsumfang und fachlicher Expertise so überzeugen wie das Team von Metergrid“, erläutert Lehmann.
Kompetenzen gebündelt
Lava Energy realisiert Lösungen für Wärme, Kälte, Stromversorgung, Mieterstrom und Elektromobilität und übernimmt dafür Planung, Finanzierung und Betrieb der Anlagen. Laut dem Unternehmen sorge dieser Ansatz dafür, dass Gebäude klimafreundlicher und gleichzeitig wirtschaftlich betrieben werden können. Für die Umsetzung weiterer Projekte in großem Maßstab will Lava Prozesse stärker automatisieren und Komplexität reduzieren. Die Kooperation mit Metergrid soll dies ermöglichen.
Metergrid bietet nach eigenen Angaben eine vollständig integrierte Plattform. Sie umfasst die technische Einbindung von Photovoltaikanlagen, Messtechnik sowie Abrechnung, Vertragsmanagement und Behördenkommunikation. Schnittstellenprobleme zwischen verschiedenen Systemen sollen dadurch vermieden werden. „Wir liefern nicht ein Stück Software, wir liefern die komplette Lösung. Skalierbar. Verlässlich. Zukunftsfähig“, so Julian Schulz, Mitgründer von Metergrid.
Weiterentwicklung der Prozesse
Alessio Pugliese, Leiter Geschäftsentwicklung bei Lava, verweist auf Anforderungen großer Immobilienportfolios. Dazu gehörten parallel laufende Abrechnungen mehrerer Projekte, eine verlässliche Fernauslesung sowie automatisierte Prozesse ohne manuelle Nachbearbeitung. Auch Funktionen wie Validierungsprüfungen, Korrekturen von Zählerständen und ein Reporting für Portfoliomanager nennt er als wichtig. Diese Punkte habe Metergrid berücksichtigt.
Für die weitere Zusammenarbeit entwickelt Metergrid seine Software laut eigener Aussage gezielt entlang der Anforderungen von LAVA weiter. Dazu gehören API-Anbindungen an bestehende Systeme, automatisierte projektübergreifende Abrechnungen und Erweiterungen im webbasierten Mieterportal, etwa zur Zählerstandeingabe bei nicht fernauslesbaren Anlagen oder für den Versand von Dokumenten.
Beide Unternehmen verweisen auf das wirtschaftliche Potenzial von Mieterstrom. Schulz nennt eine Analyse des Ariadne-Projekts in Kooperation mit dem Institut der deutschen Wirtschaft, die das Ausbaupotenzial von Mieterstrom auf Mehrfamilienhäusern bei rund 60.000 MW sieht. Die Kooperation soll zeigen, wie sich ein Teil dieses Potenzials in der Praxis erschließen lässt.
Metergrid will die Plattform nach eigenen Angaben weiterentwickeln, unter anderem mit digitaler Mieterakquise und zusätzlichen Enterprise-Schnittstellen. Dadurch sollen Großkunden wie Lava langfristig von automatisierten und effizienten Prozessen profitieren. Die Zusammenarbeit soll bundesweit dazu beitragen, Mieterstrommodelle stärker in der Breite umzusetzen.
Montag, 27.10.2025, 10:56 Uhr
Susanne Harmsen
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