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Energie & Management > Wärmenetz - Kassel investiert weitere Millionen in Fernwärmeausbau
Quelle: Fotolia / fefufoto
Wärmenetz

Kassel investiert weitere Millionen in Fernwärmeausbau

In Kassel schließt der städtische Versorger eine weitere Siedlung für knapp 10 Mio. Euro ans Fernwärmenetz an. Parallel schreitet die Modernisierung des Fernwärme-Kraftwerks voran.
In Kassel setzen Stadt und kommunaler Versorger auf den weiteren Ausbau Fernwärme aus KWK-Anlagen: Die „Städtische Werke Energie + Wärme GmbH“ (EWG), eine eine Tochtergesellschaft der Städtische Werke AG, schließt als nächstes Projekt die Mattenberg-Siedlung im Süden an das Fernwärmenetz der Stadt Kassel an.

Der Aufsichtsrat des kommunalen Unternehmens hat die Freigabe von 9,6 Mio. Euro zum Bau einer rund sechs Kilometer langen Versorgungsleitung, der rund 80 Hausanschlüsse für etwa 250 Gebäude und der Lieferung der benötigten Übergabestationen beschlossen, teilte der Versorger mit. Der Baubeginn ist nach Auskunft der EWG für nächstes Jahr geplant.

Fernwärme zähle zu den saubersten Arten der Wärmeversorgung, erklärt Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Städtischen Werke: „In Kassel stammt sie hauptsächlich aus Anlagen, die in Kraft-Wärme-Kopplung arbeiten. Das steigert den Brennstoffausnutzungsgrad auf über 80 Prozent, weil wir Strom und Wärme in einem Prozess produzieren. Konventionelle Kraftwerke liegen bei nur rund 50 Prozent. Fernwärme ist eine saubere und sichere Wärme.“

Für die Mattenberg-Siedlung geht die EWG aktuell von einer Anschlussleistung von knapp acht Megawatt und einem jährlichen Jahresverbrauch von gut 12 Mio. kWh aus. „So können wir mit einer Amortisation innerhalb von etwa 13 Jahren rechnen“, erklärt Olaf Hornfeck, Vorstand der Städtischen Werke. Zudem lägen bereits von der Stadt Kassel, ihrer gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft GWG, der Wohnstadt sowie von privaten Abnehmern Bestellungen und Absichtserklärungen vor, sodass mit einem wirtschaftlichen Projekt zu rechnen ist.

Biomasse-Heizkraftwerk Mittelfeld in Kassel wird geschlossen

Zugleich bauen die Städtischen Werke Kassel ihre Erzeugungsstruktur weiter aus und um. Derzeit wird unter anderem das Fernwärme-Kraftwerk an der Dennhäuser Straße auf CO2-neutrale Brennstoffe umgestellt, so der Versorger. Von 2025 an sollen dort hauptsächlich Klärschlamm und Altholz verbrannt werden. Dazu wurde im Kraftwerk vor zwei Jahren eine Klärschlamm-Bandtrocknung in Betrieb genommen. Zurzeit wird eine neue Turbine zur flexiblen Strom- und Fernwärmeauskopplung installiert. Bis 2025 soll so der schrittweise Ausstieg aus der Kohleverbrennung in Kassel erfolgen.

Ein Biomasse-Heizkraftwerk im Industriepark Mittelfeld (HKW-M) wird hingegen zum 1. August geschlossen. Die bisher dort erzeugten Fernwärme- und Strommengen seien vergleichsweise gering und sollen künftig vom Fernwärme-Kraftwerk miterzeugt werden. „Die Schließung erfolgt aus wirtschaftlichen Gründen und ist ein Ergebnis des Strategieprozesses ‚Fit für die Zukunft‘ unserer Konzernmutter Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH“, sagte Gudrun Stieglitz, technische Geschäftsführerin der EWG. Sie hätte schon früher erfolgen können: „Aber wir wollten allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gute Perspektiven an unseren anderen KVV-Standorten geben. Das können wir jetzt.“ Die rund 30 Mitarbeitenden wechseln ins Kraftwerk Kassel und in das Müllheizkraftwerk Kassel.

Seit den 80er-Jahren setzt Kassel insbesondere auf die Fernwärme. Die Länge des Netzes beträgt mittlerweile 182 Kilometer.

Donnerstag, 28.07.2022, 12:40 Uhr
Heidi Roider
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Kassel investiert weitere Millionen in Fernwärmeausbau
In Kassel schließt der städtische Versorger eine weitere Siedlung für knapp 10 Mio. Euro ans Fernwärmenetz an. Parallel schreitet die Modernisierung des Fernwärme-Kraftwerks voran.
In Kassel setzen Stadt und kommunaler Versorger auf den weiteren Ausbau Fernwärme aus KWK-Anlagen: Die „Städtische Werke Energie + Wärme GmbH“ (EWG), eine eine Tochtergesellschaft der Städtische Werke AG, schließt als nächstes Projekt die Mattenberg-Siedlung im Süden an das Fernwärmenetz der Stadt Kassel an.

Der Aufsichtsrat des kommunalen Unternehmens hat die Freigabe von 9,6 Mio. Euro zum Bau einer rund sechs Kilometer langen Versorgungsleitung, der rund 80 Hausanschlüsse für etwa 250 Gebäude und der Lieferung der benötigten Übergabestationen beschlossen, teilte der Versorger mit. Der Baubeginn ist nach Auskunft der EWG für nächstes Jahr geplant.

Fernwärme zähle zu den saubersten Arten der Wärmeversorgung, erklärt Michael Maxelon, Vorstandsvorsitzender der Städtischen Werke: „In Kassel stammt sie hauptsächlich aus Anlagen, die in Kraft-Wärme-Kopplung arbeiten. Das steigert den Brennstoffausnutzungsgrad auf über 80 Prozent, weil wir Strom und Wärme in einem Prozess produzieren. Konventionelle Kraftwerke liegen bei nur rund 50 Prozent. Fernwärme ist eine saubere und sichere Wärme.“

Für die Mattenberg-Siedlung geht die EWG aktuell von einer Anschlussleistung von knapp acht Megawatt und einem jährlichen Jahresverbrauch von gut 12 Mio. kWh aus. „So können wir mit einer Amortisation innerhalb von etwa 13 Jahren rechnen“, erklärt Olaf Hornfeck, Vorstand der Städtischen Werke. Zudem lägen bereits von der Stadt Kassel, ihrer gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft GWG, der Wohnstadt sowie von privaten Abnehmern Bestellungen und Absichtserklärungen vor, sodass mit einem wirtschaftlichen Projekt zu rechnen ist.

Biomasse-Heizkraftwerk Mittelfeld in Kassel wird geschlossen

Zugleich bauen die Städtischen Werke Kassel ihre Erzeugungsstruktur weiter aus und um. Derzeit wird unter anderem das Fernwärme-Kraftwerk an der Dennhäuser Straße auf CO2-neutrale Brennstoffe umgestellt, so der Versorger. Von 2025 an sollen dort hauptsächlich Klärschlamm und Altholz verbrannt werden. Dazu wurde im Kraftwerk vor zwei Jahren eine Klärschlamm-Bandtrocknung in Betrieb genommen. Zurzeit wird eine neue Turbine zur flexiblen Strom- und Fernwärmeauskopplung installiert. Bis 2025 soll so der schrittweise Ausstieg aus der Kohleverbrennung in Kassel erfolgen.

Ein Biomasse-Heizkraftwerk im Industriepark Mittelfeld (HKW-M) wird hingegen zum 1. August geschlossen. Die bisher dort erzeugten Fernwärme- und Strommengen seien vergleichsweise gering und sollen künftig vom Fernwärme-Kraftwerk miterzeugt werden. „Die Schließung erfolgt aus wirtschaftlichen Gründen und ist ein Ergebnis des Strategieprozesses ‚Fit für die Zukunft‘ unserer Konzernmutter Kasseler Verkehrs- und Versorgungs-GmbH“, sagte Gudrun Stieglitz, technische Geschäftsführerin der EWG. Sie hätte schon früher erfolgen können: „Aber wir wollten allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gute Perspektiven an unseren anderen KVV-Standorten geben. Das können wir jetzt.“ Die rund 30 Mitarbeitenden wechseln ins Kraftwerk Kassel und in das Müllheizkraftwerk Kassel.

Seit den 80er-Jahren setzt Kassel insbesondere auf die Fernwärme. Die Länge des Netzes beträgt mittlerweile 182 Kilometer.

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Heidi Roider

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