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Energie & Management > Wasserstoff - H2-Projekt Rh2ein-Main-Connect vorerst gestoppt
Quelle: Shutterstock / r.classen
Wasserstoff

H2-Projekt Rh2ein-Main-Connect vorerst gestoppt

Das Wasserstoffprojekt Rh2ein-Main-Connect liegt derzeit auf Eis. Der Mitinitiator Entega führt die Gründe für dieses Vorgehen an.
Vor gut eineinhalb Jahren startete mit „Rh2ein-Main-Connect“ ein ehrgeiziges Vorhaben: Mehrere Energieunternehmen aus Hessen und Rheinland-Pfalz wollten die Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main an ein eigenes Wasserstoffnetz anschließen. Der erste grüne Wasserstoff sollte ab 2028 fließen (wir berichteten). Doch daraus wird vorerst nichts, wie Entega jetzt bestätigt hat.

„Wir befinden uns aktuell in der Wartestellung“, erklärte Unternehmenssprecher Michael Ortmanns auf Anfrage von E&M. Zwar habe Entega die Detailplanung der Trassen angestoßen, in die konkrete Umsetzung könne man aber erst einsteigen, „wenn die Leitplanken stehen“.

Ortmanns nennt fehlende politische Rahmenbedingungen und unklare Investitionsmechanismen als Grund für den Stopp. Derzeit sei weder abzusehen, wann ausreichend Wasserstoff zur Verfügung stehe, noch gebe es regulatorische Instrumente, um die hohen Anfangsinvestitionen für das geplante Wasserstoff-Verteilnetz abzufedern. Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung seien zwar Finanzierungsbedingungen angekündigt, deren konkrete Ausgestaltung stehe aber noch aus.

Auch wenn Rh2ein-Main-Connect derzeit stillsteht, ist das Projekt laut Entega nicht aufgegeben. „Wir können konkret planen, sobald die Leitplanken stehen“, versichert Ortmanns gegenüber der Redaktion.

Projekt am Müllheizkraftwerk läuft weiter

Nicht betroffen von der Pause sei das geplante Wasserstoffprojekt am Müllheizkraftwerk in Darmstadt. Dort entsteht eine Produktionsanlage mit einem 3-MW-Elektrolyseur, einem Verdichter und einer Abfüllstation für Wasserstofftrailer. Der Bau der Anlage soll im November dieses Jahres starten, im ersten Quartal 2027 soll der Regelbetrieb beginnen. Eigentümer des Müllheizkraftwerks ist der Zweckverband Abfallverwertung Südhessen (ZAS). Das Vorhaben wird im Rahmen des Reallabors „DELTA“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

Auch moderne Gaskraftwerke sollen künftig zu den Abnehmern gehören: KMW plant auf der Ingelheimer Aue ein wasserstofffähiges Kraftwerk, Mainova rüstet das Heizkraftwerk West in Frankfurt am Main um. Der Chemie- und Pharmakonzern Merck will bis 2040 klimaneutral produzieren. Wie und wann Rh2ein-Main-Connect wieder aufgenommen wird, hängt nun von den politischen Entscheidungen auf Bundesebene ab.

Hintergrund des Projektes „Rh2ein-Main-Connect“

Rh2ein-Main-Connect wurde im März 2024 vorgestellt. Beteiligt sind neben Entega die Frankfurter Mainova AG, die Wiesbadener Eswe Versorgungs AG, die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG (KMW) sowie der Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe GmbH (OGE). Auch die regionalen Verteilnetzbetreiber e-netz Südhessen AG und NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH gehören zu den Partnern. Ziel der Kooperation ist es, die Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main ab 2028 über mehrere Anbindungen an das nationale Wasserstoff-Kernnetz zu versorgen. Geplant ist eine Gesamtinvestition von rund 610 Millionen Euro bis 2040, teils mit Unterstützung durch öffentliche Förderprogramme. Bei der Vorstellung des Projekts prognostizierten die Partner für die Region einen jährlichen Bedarf von rund 5 Milliarden Kilowattstunden Wasserstoff ab 2030 – und bis 2045 einen Anstieg auf 24 Milliarden kWh.
 

Mittwoch, 22.10.2025, 08:50 Uhr
Davina Spohn
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Wasserstoff
H2-Projekt Rh2ein-Main-Connect vorerst gestoppt
Das Wasserstoffprojekt Rh2ein-Main-Connect liegt derzeit auf Eis. Der Mitinitiator Entega führt die Gründe für dieses Vorgehen an.
Vor gut eineinhalb Jahren startete mit „Rh2ein-Main-Connect“ ein ehrgeiziges Vorhaben: Mehrere Energieunternehmen aus Hessen und Rheinland-Pfalz wollten die Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main an ein eigenes Wasserstoffnetz anschließen. Der erste grüne Wasserstoff sollte ab 2028 fließen (wir berichteten). Doch daraus wird vorerst nichts, wie Entega jetzt bestätigt hat.

„Wir befinden uns aktuell in der Wartestellung“, erklärte Unternehmenssprecher Michael Ortmanns auf Anfrage von E&M. Zwar habe Entega die Detailplanung der Trassen angestoßen, in die konkrete Umsetzung könne man aber erst einsteigen, „wenn die Leitplanken stehen“.

Ortmanns nennt fehlende politische Rahmenbedingungen und unklare Investitionsmechanismen als Grund für den Stopp. Derzeit sei weder abzusehen, wann ausreichend Wasserstoff zur Verfügung stehe, noch gebe es regulatorische Instrumente, um die hohen Anfangsinvestitionen für das geplante Wasserstoff-Verteilnetz abzufedern. Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung seien zwar Finanzierungsbedingungen angekündigt, deren konkrete Ausgestaltung stehe aber noch aus.

Auch wenn Rh2ein-Main-Connect derzeit stillsteht, ist das Projekt laut Entega nicht aufgegeben. „Wir können konkret planen, sobald die Leitplanken stehen“, versichert Ortmanns gegenüber der Redaktion.

Projekt am Müllheizkraftwerk läuft weiter

Nicht betroffen von der Pause sei das geplante Wasserstoffprojekt am Müllheizkraftwerk in Darmstadt. Dort entsteht eine Produktionsanlage mit einem 3-MW-Elektrolyseur, einem Verdichter und einer Abfüllstation für Wasserstofftrailer. Der Bau der Anlage soll im November dieses Jahres starten, im ersten Quartal 2027 soll der Regelbetrieb beginnen. Eigentümer des Müllheizkraftwerks ist der Zweckverband Abfallverwertung Südhessen (ZAS). Das Vorhaben wird im Rahmen des Reallabors „DELTA“ durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert.

Auch moderne Gaskraftwerke sollen künftig zu den Abnehmern gehören: KMW plant auf der Ingelheimer Aue ein wasserstofffähiges Kraftwerk, Mainova rüstet das Heizkraftwerk West in Frankfurt am Main um. Der Chemie- und Pharmakonzern Merck will bis 2040 klimaneutral produzieren. Wie und wann Rh2ein-Main-Connect wieder aufgenommen wird, hängt nun von den politischen Entscheidungen auf Bundesebene ab.

Hintergrund des Projektes „Rh2ein-Main-Connect“

Rh2ein-Main-Connect wurde im März 2024 vorgestellt. Beteiligt sind neben Entega die Frankfurter Mainova AG, die Wiesbadener Eswe Versorgungs AG, die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden AG (KMW) sowie der Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe GmbH (OGE). Auch die regionalen Verteilnetzbetreiber e-netz Südhessen AG und NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH gehören zu den Partnern. Ziel der Kooperation ist es, die Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main ab 2028 über mehrere Anbindungen an das nationale Wasserstoff-Kernnetz zu versorgen. Geplant ist eine Gesamtinvestition von rund 610 Millionen Euro bis 2040, teils mit Unterstützung durch öffentliche Förderprogramme. Bei der Vorstellung des Projekts prognostizierten die Partner für die Region einen jährlichen Bedarf von rund 5 Milliarden Kilowattstunden Wasserstoff ab 2030 – und bis 2045 einen Anstieg auf 24 Milliarden kWh.
 

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Davina Spohn

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