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Die Energiewende macht einem jahrzehntealten Weihnachts-Phänomen bei der Stromversorgung den Garaus.
Alle Jahre wieder hatte das Bayernwerk als größter Verteilnetzbetreiber im Freistaat mit der Gänsebratenspitze am 25. Dezember ein traditionelles Weihnachtsphänomen: Bis zum Photovoltaik-Boom wurden für den hohen Strombedarf bis zur Mittagszeit des ersten Weihnachtsfeiertags zusätzliche Kraftwerkskapazitäten fest eingeplant. Schönes Wetter vorausgesetzt, bräunen die Weihnachtsgänse im Ofen heutzutage mit Sonnenstrom.
Als sichtbaren Erfolg der Energiewende wertet es der Netzbetreiber, dass diese Gänsebratenspitze heute kaum noch erkennbar ist. Dafür sorgen die Verbindung von lokaler Erzeugung, Speichern und Eigenverbrauch.
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Sonnenbad im Backofen: Die Weihnachtsgans wird heutzutage auch mit Solarstrom schön knusprig Quelle: PantherMedia / Andrea Lück |
„Unsere Aufzeichnungen haben jährlich am Vormittag des 25. Dezembers gezeigt, dass ein zusätzlicher Strombedarf von mehreren hundert Megawatt zur Zubereitung des Festtagsbratens entstanden ist“, erklärte dazu Wolfgang Tauber, Leiter der Netzsteuerung. Der Strom dafür komme jetzt aber nicht mehr nur aus konventionellen Kraftwerken, sondern zunehmend verbrauchsnah aus etwa 330.000 dezentralen PV-Anlagen.
Bei optimalen Wetterbedingungen wird Bayern zum Exportland von Sonnenstrom, weil zeitweise mehr Strom produziert als verbraucht wird. „Vor allem an sonnigen Wochenenden und Feiertagen übersteigt die hohe Erzeugung der PV-Anlagen den gegenüber Werktagen geringeren Strombedarf bei Weitem. Der regional überschüssige Solarstrom wird in diesen Fällen über die Netzinfrastruktur entweder überregional verteilt oder über höhere Spannungsebenen abtransportiert“, so Tauber.
Montag, 20.12.2021, 14:31 Uhr
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