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Der Energiekonzern Eon hat ein neues Green Financing Framework veröffentlicht für künftige Finanzierungen von Stromnetz-Investitionen, mit Moody’s höchster Nachhaltigkeitsbewertung.
Der Essener Energiekonzern Eon hat ein neues Rahmenwerk für grüne Finanzierungen vorgestellt. Das sogenannte Green Financing Framework soll künftig als Grundlage für die nachhaltige Finanzierungsstrategie des Unternehmens dienen und ersetzt das bisherige Green Bond Framework aus dem Jahr 2021. Laut Eon entspricht das neue Konzept vollständig den Green Bond Principles der International Capital Market Association (ICMA), den Green Loan Principles der Loan Market Association (LMA) sowie den Vorgaben der EU-Taxonomie-Verordnung.
Das Rahmenwerk ist zentraler Bestandteil der Kapitalbeschaffung zur Umsetzung der Investitionspläne des Konzerns. Zwischen 2024 und 2028 plant Eon nach eigenen Angaben Investitionen in Höhe von insgesamt 43
Milliarden Euro, davon 35
Milliarden Euro in das Netzgeschäft. Zur Finanzierung dieser Vorhaben will das Unternehmen weiterhin regelmäßig Fremdkapital aufnehmen.
Ausbau der Verteilnetze Im Fokus des neuen Green Financing Framework stehen Investitionen in Energieverteilnetze, die nach Angaben des Unternehmens die größte und mit der EU-Taxonomie konforme Anlagekategorie von Eon darstellen. Förderfähig seien nun nicht nur Netze in Deutschland und Schweden, sondern auch in Tschechien und Polen. Der Konzern betreibt nach eigenen Angaben das größte Energieverteilnetz Europas und sieht darin die Basis für die Dekarbonisierung des Energiesystems.
Eon-Finanzvorständin Nadia Jakobi erklärte, das neue Rahmenwerk bekräftige das Ziel des Unternehmens, die grüne Transformation des europäischen Energiesystems konsequent voranzutreiben. Seit 2023 übertreffe das Unternehmen sein Ziel, mindestens 50
Prozent der Fremdfinanzierung über grüne Instrumente aufzunehmen. „Tatsächlich liegt unser Anteil inzwischen bei über 70
Prozent“, so Jakobi. Damit zähle Eon weiterhin zu den größten Emittenten grüner Anleihen unter europäischen Unternehmen.
Das Green Financing Framework erweitere das Spektrum nutzbarer Finanzierungsinstrumente. Neben grünen Anleihen können künftig auch grüne Kredite oder Schuldscheine unter diesem Rahmenwerk begeben werden. Damit will das Unternehmen der steigenden Nachfrage institutioneller Investoren nach nachhaltigen Anlageformen nachkommen – sowohl im Eurobond-Markt als auch bei Privatplatzierungen. Neu im Framework ist die Integration spezifischer Kennzahlen zu Biodiversität und Netzeffizienz, die künftig jährlich offengelegt werden sollen. Damit will Eon die ökologische Wirkung seiner Investitionen transparenter machen und Fortschritte im Umweltmanagement messbar darstellen.
Qualitätssiegel von Moody'sDie Rating-Agentur Moody’s hat das neue Rahmenwerk mit dem höchsten Nachhaltigkeitsrating, dem „Sustainability Quality Score SQS1 Excellent“, bewertet. In der sogenannten Second Party Opinion bestätigte Moody’s zudem, dass alle unter dem Framework finanzierten Aktivitäten vollständig mit der EU-Taxonomie übereinstimmen.
Eon betont, dass grüne Finanzierungsinstrumente auch künftig eine zentrale Rolle für die Umsetzung der eigenen Investitionsstrategie spielen sollen. Mit dem neuen Framework will der Konzern nach eigener Aussage sicherstellen, dass Kapitalbeschaffung und Klimaziele langfristig eng miteinander verknüpft bleiben.
Das vollständige
Green Financing Framework von Eon steht im Internet bereit.
Montag, 3.11.2025, 14:18 Uhr
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