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Energie & Management > Wasserstoff - 30-%-Wasserstoff-Mischbetrieb funktioniert
Wasserstoff-Einspeiseanlage vor dem Bergedorfer Wohnquartier in Hamburg. Quelle Gasnetz Hamburg
Wasserstoff

30-%-Wasserstoff-Mischbetrieb funktioniert

Ende September läuft das Forschungsprojekt "mySMARTLife" zum H2-Mischbetrieb aus, an dem auch die Gasnetz Hamburg beteiligt ist. Schon jetzt ziehen die Beteiligten eine positive Bilanz.
Eine "kleine Revolution" war es, die sich im Blockheizkraftwerk (BHKW) des Wärmecontractors "enercity contracting GmbH" im südöstlichen Hamburger Stadtteil Bergedorf abspielte. Und doch bekamen es die angeschlossenen 273 Haushalte des Neubauviertels "Am Schilfpark" nicht mit, wurden sie in den vergangenen 15 Monaten doch weiterhin zuverlässig mit Strom und Wärme versorgt. Das Revolutionäre: Erfolgreich hat das Forschungsteam des Projekts My Smart Life den Einsatz von Wasserstoff als Beimischung getestet − in einem Abschnitt des Erdgasnetzes sowie in Wärmeerzeugungsanlagen.

Für das 150-kW-BHKW vom Hersteller "kraftwerk Kraft-Wärme-Kopplung GmbH" und den 500-kW-Heizkessel war ein Wasserstoffanteil von bis zu 30 % kein Problem, wie ein Sprecher des Projektpartners Gasnetz Hamburg gegenüber der Redaktion bestätigte. Und dies trotz unterschiedlichen Brennverhaltens und geringerer Energiedichte. Lediglich einige technische Modifikationen waren nötig gewesen, um die Zündzeitpunkte der Gasmotoren und die Brenner der Kessel an den Gasmix anzupassen.

Tom Lindemann, Projektleiter bei Gasnetz Hamburg, zum Forschungsprojekt: "Unser Projekt zeigt erfolgreich, wie gut sich Erdgasgeräte auch für einen Mischbetrieb mit Wasserstoff eignen." Die im Südosten Hamburgs erprobte Lösung zeige eine wichtige Option für einzelne Netzabschnitte auf, in denen gewandelter Ökostrom als Gas gespeichert und später bei Bedarf wieder zu Strom und Wärme werden kann. Die Rückverstromung von regenerativ erzeugtem Wasserstoff zu ermöglichen und damit die Verfügbarkeit von Strom von dessen Erzeugung zu entkoppeln sei das langfristige Ziel des Projektes.

Konstante Beimischung über digital gesteuertes System

Gasnetz Hamburg hatte für die Projektlaufzeit eigens eine Wasserstoff- Einspeiseanlage vor dem Bergedorfer Wohnquartier errichtet. In einem Betriebshäuschen (siehe Bild) mixte ein digital gesteuertes System aus Gasflaschenbündeln einen konstanten Anteil des grünen Gases ins Erdgasnetz. Mithilfe dieser Anlage sammelten die Technikerinnen und Techniker des kommunalen Gasversorgers wichtige Erkenntnisse über die Steuerung konstanter Mischverhältnisse. Insbesondere die Feinabstimmungen für den Betrieb mit dem veränderten Gas förderte jede Menge Erkenntnisse zutage, die nun wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) weiter auswerten.

Dem Forschungsprojekt My Smart Life gehören neben Gasnetz Hamburg, Enercity Contracting und HAW ​Hamburg auch das Competence Center für Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz (CC4E) sowie der Bezirk Bergedorf an. 

Donnerstag, 15.09.2022, 12:12 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - 30-%-Wasserstoff-Mischbetrieb funktioniert
Wasserstoff-Einspeiseanlage vor dem Bergedorfer Wohnquartier in Hamburg. Quelle Gasnetz Hamburg
Wasserstoff
30-%-Wasserstoff-Mischbetrieb funktioniert
Ende September läuft das Forschungsprojekt "mySMARTLife" zum H2-Mischbetrieb aus, an dem auch die Gasnetz Hamburg beteiligt ist. Schon jetzt ziehen die Beteiligten eine positive Bilanz.
Eine "kleine Revolution" war es, die sich im Blockheizkraftwerk (BHKW) des Wärmecontractors "enercity contracting GmbH" im südöstlichen Hamburger Stadtteil Bergedorf abspielte. Und doch bekamen es die angeschlossenen 273 Haushalte des Neubauviertels "Am Schilfpark" nicht mit, wurden sie in den vergangenen 15 Monaten doch weiterhin zuverlässig mit Strom und Wärme versorgt. Das Revolutionäre: Erfolgreich hat das Forschungsteam des Projekts My Smart Life den Einsatz von Wasserstoff als Beimischung getestet − in einem Abschnitt des Erdgasnetzes sowie in Wärmeerzeugungsanlagen.

Für das 150-kW-BHKW vom Hersteller "kraftwerk Kraft-Wärme-Kopplung GmbH" und den 500-kW-Heizkessel war ein Wasserstoffanteil von bis zu 30 % kein Problem, wie ein Sprecher des Projektpartners Gasnetz Hamburg gegenüber der Redaktion bestätigte. Und dies trotz unterschiedlichen Brennverhaltens und geringerer Energiedichte. Lediglich einige technische Modifikationen waren nötig gewesen, um die Zündzeitpunkte der Gasmotoren und die Brenner der Kessel an den Gasmix anzupassen.

Tom Lindemann, Projektleiter bei Gasnetz Hamburg, zum Forschungsprojekt: "Unser Projekt zeigt erfolgreich, wie gut sich Erdgasgeräte auch für einen Mischbetrieb mit Wasserstoff eignen." Die im Südosten Hamburgs erprobte Lösung zeige eine wichtige Option für einzelne Netzabschnitte auf, in denen gewandelter Ökostrom als Gas gespeichert und später bei Bedarf wieder zu Strom und Wärme werden kann. Die Rückverstromung von regenerativ erzeugtem Wasserstoff zu ermöglichen und damit die Verfügbarkeit von Strom von dessen Erzeugung zu entkoppeln sei das langfristige Ziel des Projektes.

Konstante Beimischung über digital gesteuertes System

Gasnetz Hamburg hatte für die Projektlaufzeit eigens eine Wasserstoff- Einspeiseanlage vor dem Bergedorfer Wohnquartier errichtet. In einem Betriebshäuschen (siehe Bild) mixte ein digital gesteuertes System aus Gasflaschenbündeln einen konstanten Anteil des grünen Gases ins Erdgasnetz. Mithilfe dieser Anlage sammelten die Technikerinnen und Techniker des kommunalen Gasversorgers wichtige Erkenntnisse über die Steuerung konstanter Mischverhältnisse. Insbesondere die Feinabstimmungen für den Betrieb mit dem veränderten Gas förderte jede Menge Erkenntnisse zutage, die nun wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg) weiter auswerten.

Dem Forschungsprojekt My Smart Life gehören neben Gasnetz Hamburg, Enercity Contracting und HAW ​Hamburg auch das Competence Center für Erneuerbaren Energien und Energieeffizienz (CC4E) sowie der Bezirk Bergedorf an. 

Donnerstag, 15.09.2022, 12:12 Uhr
Davina Spohn

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