E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Aus Der Zeitung - „Es ist mir wirklich eine große Ehre“
Quelle: E&M
Aus Der Zeitung

„Es ist mir wirklich eine große Ehre“

Bei einer glanzvollen Feier wurde Gunar Hering in Berlin der E&M-Preis „Energiemanager des Jahres“ verliehen. Die Laudatio hielt Staatssekretär Michael Kellner.
Nein, so E&M-Herausgeber Helmut Sendner, der diesjährige Preisträger stehe nicht für die traditionelle Energiewirtschaft, aber das sei von der Jury eine ganz bewusste Entscheidung gewesen. Gunar Hering setze schon seit Jahren ausschließlich auf erneuerbare Energien und treibe als Vorstandsvorsitzender des Erneuerbaren-Unternehmens Enertrag konsequent die Energiewende voran. Deswegen wurde er von der Jury mit dem Preis „Energiemanager des Jahres 2022“ ausgezeichnet.

Zahlreiche Kollegen, Weggefährten und Freunde fanden am 20. September bei herrlichem Wetter den Weg nach Berlin zum Veranstaltungsort Spreespeicher direkt an der Spree. Am Nachmittag vor der Preisverleihung trafen sich dort bereits zahlreiche Energiemanager und Vertreter der Industrie zur gleichnamigen E&M-Veranstaltung Energiemanager-Konferenz. Diskutiert wurde, wie Energiewirtschaft und Industrie die Energiewende gemeinsam stemmen können.
 
Christof Spangenberg (Geschäftsführer von M3 Management Consulting), Staatssekretär im BMWK Michael Kellner, Preisträger Gunar Hering (CEO Enertrag), Christian Held (Partner, BBH) und E&M-Herausgeber Helmut Sendner bei der Preisübergabe (v.l.)
Quelle: Angela Regenbrecht

Wie Sendner bei der Preisverleihung sagte, war für einige der Name Hering eine Überraschung, weil der promovierte Physiker aus einem anderen Lager komme als viele seiner Vorgänger. Aber genau deswegen sei er auch ausgewählt worden. Auch für den Jubilar war die Auszeichnung eine große Überraschung. Er hätte niemals damit gerechnet, sagte Hering in seinen Dankesworten. Gleichwohl: „Es ist mir wirklich eine große Ehre.“ Der Preis bestärke ihn, mit allen Kollegen und Kolleginnen den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen. Und: „Der Preis ist auch für mich ein wichtiger Schritt weiter in die Mitte der Energiewirtschaft.“

Enertrag setzt ausschließlich auf erneuerbare Energien

Wer sich das Unternehmen Enertrag und seine Vorstandsvorsitzenden näher ansieht, bemerkt schnell, dass es sich um ein etwas anderes Unternehmen aus der Energiewirtschaft handelt. Denn das Unternehmen mit Sitz auf Gut Dauerthal in Brandenburg setzt ausschließlich auf erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff.
Mit Gunar Hering an der Spitze produziert es jährlich rund 2 Milliarden kWh Strom aus knapp 800 eigenen Erneuerbaren-Anlagen − vor allem Windkraft − und treibt aktiv Projekte in neun Ländern weltweit voran. Neben dem Hauptstandort Dauerthal in der Uckermark betreibt es zehn Regionalbüros in ganz Deutschland. Im Ausland ist es in Polen, Frankreich, Spanien, Uruguay, Vietnam, Ghana, Südafrika und Namibia engagiert.

In seiner Laudatio würdigte der parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Michael Kellner, den Einsatz des Preisträgers für die nationale wie auch internationale Energiewende. Er sei zugleich Bundestagsabgeordneter der Grünen für die Region Uckermark, von daher freue es ihn besonders, dass eine Persönlichkeit aus seinem Wahlkreis mit dem Preis „Energiemanager des Jahres“ ausgezeichnet wurde, sagte Kellner. Es sei eine unglaubliche Leistung, was Hering und alle Mitarbeiter von Enertrag aufgebaut hätten. „Dafür meinen aller-, allergrößten Respekt“, sagte der Staatssekretär unter dem Beifall der Gäste.

Er sei den Jurymitgliedern dankbar, dass sie Hering und Enertrag aus Dauerthal in Brandenburg ausgewählt haben. Denn mit dem Preis werde auch eine ostdeutsche Erfolgsgeschichte gewürdigt. Dazu habe Gunar Hering viel beigetragen: ab 2014 zunächst als Finanzvorstand bei Enertrag, ab 2021 als Vorstand Projekte und seit 2022 als Vorstandsvorsitzender. „Unter seiner Verantwortung hat sich das Kerngeschäft in Deutschland und Frankreich mehr als verdoppelt“, so Kellner. 

Hering gehe mit Enertrag in Sachen Energiewende vorbildlich voran. Als Beispiel nannte Kellner das Verbundkraftwerk Uckermark. Es erzeuge Strom, Wasserstoff und Wärme und verzahne Wind und PV mit Wasserstoff und Biogas. Ein Batteriespeicher stabilisiere das Netz. Die Kombination ermöglicht es, erneuerbare Energien bedarfsgerecht und vorhersagbar zu liefern − „so, wie man es auch aus konventionellen Kraftwerken kennt“.

Der Staatssekretär forderte Hering auf, nicht nachzulassen in seinem Bemühen. Enertrag könne dabei mit der Unterstützung der Politik rechnen, versicherte er. Er wünsche dem Preisträger und dem von ihm geleiteten Unternehmen bei allen Projekten und in allen Ländern weiterhin ein glückliches Händchen.

Energiewende gemeinsam mit Leidenschaft anpacken

Bei der Preisverleihung gehört seit Langem eine kurze Interviewsession von Jurymitgliedern zum Programm. Den Preisträger über seine weiteren Pläne zu befragen, oblag dieses Mal wieder Christof Spangenberg, Geschäftsführer von M3 Management Consulting, und Christian Held, Partner bei Becker Büttner Held. Beide Unternehmen unterstützen den Fachverlag Energie & Management bei der Verleihung des im Jahr 2001 von Helmut Sendner ins Leben gerufenen Preises.

Auf die Frage von Jurymitglied Spangenberg, welche Rolle Enertrag in der Energiewende für sich vorsieht, sagte Hering: „Als Enertrag vor rund 30 Jahren gegründet wurde, stand die Frage im Raum, ob man mit Windenergie sicher und zuverlässig Energie erzeugen kann. Heute wissen wir: Es geht.“ Das angesprochene Verbundkraftwerk könne alles, was ein konventionelles Kraftwerk auch kann, sicher und zuverlässig Energie erzeugen − das aber nachhaltig. „Es sind innovative Ideen, die Enertrag ausmachen.“ Und: „Wir möchten bei der Energiewende mit gutem Beispiel vorangehen.“

Auf die Frage von Jurymitglied Christian Held, wie Hering zu Wasserstoff in Erdgasleitungen stehe, antwortete dieser: Es gebe heute noch sehr viele Bereiche, die mit Öl und Erdgas versorgt würden, künftig müssten diese mit grünem Wasserstoff beliefert werden. Er plädiere dafür, Gasnetze, die perspektivisch nicht mehr zum Erdgastransport genutzt werden, schnell auf Wasserstoff umzustellen, denn die Pipelines seien gut geeignet, große Mengen an Energie zu transportieren.

Wünsche an die Politik durfte Hering auch formulieren. Hier sprach er das Thema Genehmigung von Erneuerbare-Energien-Projekten an. „Die Genehmigungsverfahren müssen viel, viel schneller werden.“ Wenn die Erneuerbaren-Ziele der Regierung erreicht werden sollen, dann müssen diese Verfahren innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden. Er sehe zwar viele Bemühungen in der Politik, die Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, sie müssten aber auch umgesetzt werden.

Prinzipiell sei man bei der Energiewende in Deutschland schon ein ganzes Stück vorangekommen, gleichzeitig bleibe noch sehr viel zu tun. Er wünsche sich, dass alle gemeinsam diese Aufgabe mit Leidenschaft anpacken, „denn das sind auch die Grundwerte von Enertrag“.

Gunar Hering
Gunar Hering, Jahrgang 1972, wurde in Karl-Marx-Stadt, heute Chemnitz, geboren. Nach dem Abitur studierte von 1991 bis 1996 Physik an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena und an der Stony Brook University im US-Bundesstaat New York. Von 1997 bis 2002 promovierte er an der Technischen Universität Darmstadt in experimenteller Kernphysik. Dafür forschte er unter anderem in Genf am Teilchenbeschleuniger Cern. Nach seiner wissenschaftlichen Karriere war er zwölf Jahre für die Managementberatung Boston Consulting Group mit Schwerpunkt Energiewirtschaft tätig. 2014 wechselte er zum Erneuerbaren-Unternehmen Enertrag, wo er Mitglied des Executive Board wurde. Seit Juli 2022 ist Hering Chief Executive Officer des Unternehmens.

Enertrag
Enertrag verfolgt bei der Energieerzeugung einen ganzheitlichen Ansatz, der die Entwicklung, den Bau und den Betrieb von Wind-, PV- und Elektrolyse-Anlagen sowie die dazugehörige Netzinfrastruktur einschließt. Das Ziel ist es, Strom, Wärme und Mobilität effizient in allen Lebensbereichen zu vereinen, indem Strom ans Netz und Wasserstoff an Großkunden und Weiterverteiler geliefert wird. Rund 900 Mitarbeiter arbeiten dafür derzeit bei dem Unternehmen.

Besonders stolz ist Enertrag auf das Projekt Hyphen. Die Regierung von Namibia hat im Mai das Unternehmen Hyphen Hydrogen Energy mit der Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb eines milliardenschweren Wasserstoffprojekts beauftragt. Dabei handelt es sich um ein Joint Venture von Enertrag und dem Infrastrukturentwickler Nicholas Holdings.

Während der Bauphase sollen bis zu 15.000 neue Arbeitsplätze entstehen, im Betrieb werden mehr als 3.000 dauerhafte Arbeitsplätze geschaffen, heißt es von Enertrag. Ende des Jahrzehnts sollen jährlich 2 Millionen Tonnen grüner Ammoniak für regionale und globale Märkte produziert werden, ausgehend von über 7.000 MW erneuerbarer Erzeugungskapazität und über 3.000 MW Elektrolyseurkapazität. Kalkuliert wird mit Investitionen von über 9 Milliarden US-Dollar wird.
 
Quelle: Angela Regenbrecht

Die Jury für den „Energiemanager des Jahres“ besteht aus hochkarätigen Expertinnen und Experten aus der Energiewirtschaft. 
  • Kerstin Andreae − Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des BDEW
  • Michael Bauchmüller − Korrespondent der Süddeutschen Zeitung
  • Robert Busch − Geschäftsführer des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft
  • Prof. Dr. Manfred Fischedick − Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie
  • Michael Hegel − Finanzexperte
  • Prof. Christian Held − Partner Becker Büttner Held BBH
  • Prof. Dr. Claudia Kemfert − Abteilungsleiterin Energie beim DIW
  • Ingbert Liebing − Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen 
  • Prof. Dr. Sabine Löbbe − Hochschule Reutlingen
  • Prof. Dr. Barbara Praetorius − Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
  • Stefan Sagmeister − Chefredakteur Energie & Management
  • Helmut Sendner − Herausgeber Energie & Management
  • Dr. Christof Spangenberg − Geschäftsführer M3 Management Consulting GmbH
  • Christina Sternitzke − Geschäftsführerin der Gesellschaft zur Förderung des EWI in Köln
Seit 2001 wird der Preis „Energiemanager des Jahres“ vergeben. Die Preisträgerinnen und Preisträger sind das Who's who der deutschen Energiewirtschaft.
2021 − Heike Heim, damals Vorsitzende der Geschäftsführung DEW21
2020 − Dr. Frank Mastiaux, damals Vorstandsvorsitzender der EnBW AG
2019 − Dr. Marie-Luise Wolff, Vorstandsvorsitzende der Entega AG
2018 − Dr. Patrick Graichen, damals Direktor Agora Energiewende
2017 − Boris Schucht, damals Vorsitzender der Geschäftsführung der 50 Hertz Transmission GmbH
2016 − Dr. Dieter Steinkamp, damals Vorstandsvorsitzender der Rheinenergie AG
2015 − Dr. Georg Müller, Vorstandsvorsitzender der Mannheimer MVV Energie AG
2014 − Michael Lucke, Geschäftsführer der Allgäuer Überlandwerk GmbH
2013 − Heiko von Tschischwitz, Gründer der Hamburger Lichtblick SE
2012 − Johannes van Bergen, damals Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Schwäbisch Hall GmbH
2011 − Bernd Wilmert, damals Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum GmbH
2010 − Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG
2010 − Herbert Dombrowsky, damals Vorsitzender der Geschäftsführung der N-Ergie
2010 − Michael G. Feist, damals Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Hannover
2010 − Dr. Thorsten Radensleben, damals Vorstandsvorsitzender der Badenova AG
2009 − Dr. Kurt Mühlhäuser, damals Vorsitzender der Geschäftsführung der
Stadtwerke München GmbH
2008 − Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung der Trianel GmbH
2007 − Dr. Hans-Bernd Menzel, damals Vorstandsvorsitzender der EEX AG
2006 − Dr. Werner Brinker, damals Vorstandsvorsitzender der EWE AG
2005 − Dr. Klaus Rauscher, damals Vorstandsvorsitzender der Vattenfall Europe AG
2004 − Helmut Haumann, damals Vorstandsvorsitzender der Rheinenergie AG
2003 − Dr. Dieter Attig, damals Vorstandsvorsitzender der Stawag AG
2002 − Dr. Dieter Nagel, damals Vorstandsvorsitzender der Thüga AG
2001 − Roland Hartung, damals Sprecher des Vorstands der MVV Energie AG

Donnerstag, 5.10.2023, 09:10 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Aus Der Zeitung - „Es ist mir wirklich eine große Ehre“
Quelle: E&M
Aus Der Zeitung
„Es ist mir wirklich eine große Ehre“
Bei einer glanzvollen Feier wurde Gunar Hering in Berlin der E&M-Preis „Energiemanager des Jahres“ verliehen. Die Laudatio hielt Staatssekretär Michael Kellner.
Nein, so E&M-Herausgeber Helmut Sendner, der diesjährige Preisträger stehe nicht für die traditionelle Energiewirtschaft, aber das sei von der Jury eine ganz bewusste Entscheidung gewesen. Gunar Hering setze schon seit Jahren ausschließlich auf erneuerbare Energien und treibe als Vorstandsvorsitzender des Erneuerbaren-Unternehmens Enertrag konsequent die Energiewende voran. Deswegen wurde er von der Jury mit dem Preis „Energiemanager des Jahres 2022“ ausgezeichnet.

Zahlreiche Kollegen, Weggefährten und Freunde fanden am 20. September bei herrlichem Wetter den Weg nach Berlin zum Veranstaltungsort Spreespeicher direkt an der Spree. Am Nachmittag vor der Preisverleihung trafen sich dort bereits zahlreiche Energiemanager und Vertreter der Industrie zur gleichnamigen E&M-Veranstaltung Energiemanager-Konferenz. Diskutiert wurde, wie Energiewirtschaft und Industrie die Energiewende gemeinsam stemmen können.
 
Christof Spangenberg (Geschäftsführer von M3 Management Consulting), Staatssekretär im BMWK Michael Kellner, Preisträger Gunar Hering (CEO Enertrag), Christian Held (Partner, BBH) und E&M-Herausgeber Helmut Sendner bei der Preisübergabe (v.l.)
Quelle: Angela Regenbrecht

Wie Sendner bei der Preisverleihung sagte, war für einige der Name Hering eine Überraschung, weil der promovierte Physiker aus einem anderen Lager komme als viele seiner Vorgänger. Aber genau deswegen sei er auch ausgewählt worden. Auch für den Jubilar war die Auszeichnung eine große Überraschung. Er hätte niemals damit gerechnet, sagte Hering in seinen Dankesworten. Gleichwohl: „Es ist mir wirklich eine große Ehre.“ Der Preis bestärke ihn, mit allen Kollegen und Kolleginnen den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen. Und: „Der Preis ist auch für mich ein wichtiger Schritt weiter in die Mitte der Energiewirtschaft.“

Enertrag setzt ausschließlich auf erneuerbare Energien

Wer sich das Unternehmen Enertrag und seine Vorstandsvorsitzenden näher ansieht, bemerkt schnell, dass es sich um ein etwas anderes Unternehmen aus der Energiewirtschaft handelt. Denn das Unternehmen mit Sitz auf Gut Dauerthal in Brandenburg setzt ausschließlich auf erneuerbare Energien und grünen Wasserstoff.
Mit Gunar Hering an der Spitze produziert es jährlich rund 2 Milliarden kWh Strom aus knapp 800 eigenen Erneuerbaren-Anlagen − vor allem Windkraft − und treibt aktiv Projekte in neun Ländern weltweit voran. Neben dem Hauptstandort Dauerthal in der Uckermark betreibt es zehn Regionalbüros in ganz Deutschland. Im Ausland ist es in Polen, Frankreich, Spanien, Uruguay, Vietnam, Ghana, Südafrika und Namibia engagiert.

In seiner Laudatio würdigte der parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Michael Kellner, den Einsatz des Preisträgers für die nationale wie auch internationale Energiewende. Er sei zugleich Bundestagsabgeordneter der Grünen für die Region Uckermark, von daher freue es ihn besonders, dass eine Persönlichkeit aus seinem Wahlkreis mit dem Preis „Energiemanager des Jahres“ ausgezeichnet wurde, sagte Kellner. Es sei eine unglaubliche Leistung, was Hering und alle Mitarbeiter von Enertrag aufgebaut hätten. „Dafür meinen aller-, allergrößten Respekt“, sagte der Staatssekretär unter dem Beifall der Gäste.

Er sei den Jurymitgliedern dankbar, dass sie Hering und Enertrag aus Dauerthal in Brandenburg ausgewählt haben. Denn mit dem Preis werde auch eine ostdeutsche Erfolgsgeschichte gewürdigt. Dazu habe Gunar Hering viel beigetragen: ab 2014 zunächst als Finanzvorstand bei Enertrag, ab 2021 als Vorstand Projekte und seit 2022 als Vorstandsvorsitzender. „Unter seiner Verantwortung hat sich das Kerngeschäft in Deutschland und Frankreich mehr als verdoppelt“, so Kellner. 

Hering gehe mit Enertrag in Sachen Energiewende vorbildlich voran. Als Beispiel nannte Kellner das Verbundkraftwerk Uckermark. Es erzeuge Strom, Wasserstoff und Wärme und verzahne Wind und PV mit Wasserstoff und Biogas. Ein Batteriespeicher stabilisiere das Netz. Die Kombination ermöglicht es, erneuerbare Energien bedarfsgerecht und vorhersagbar zu liefern − „so, wie man es auch aus konventionellen Kraftwerken kennt“.

Der Staatssekretär forderte Hering auf, nicht nachzulassen in seinem Bemühen. Enertrag könne dabei mit der Unterstützung der Politik rechnen, versicherte er. Er wünsche dem Preisträger und dem von ihm geleiteten Unternehmen bei allen Projekten und in allen Ländern weiterhin ein glückliches Händchen.

Energiewende gemeinsam mit Leidenschaft anpacken

Bei der Preisverleihung gehört seit Langem eine kurze Interviewsession von Jurymitgliedern zum Programm. Den Preisträger über seine weiteren Pläne zu befragen, oblag dieses Mal wieder Christof Spangenberg, Geschäftsführer von M3 Management Consulting, und Christian Held, Partner bei Becker Büttner Held. Beide Unternehmen unterstützen den Fachverlag Energie & Management bei der Verleihung des im Jahr 2001 von Helmut Sendner ins Leben gerufenen Preises.

Auf die Frage von Jurymitglied Spangenberg, welche Rolle Enertrag in der Energiewende für sich vorsieht, sagte Hering: „Als Enertrag vor rund 30 Jahren gegründet wurde, stand die Frage im Raum, ob man mit Windenergie sicher und zuverlässig Energie erzeugen kann. Heute wissen wir: Es geht.“ Das angesprochene Verbundkraftwerk könne alles, was ein konventionelles Kraftwerk auch kann, sicher und zuverlässig Energie erzeugen − das aber nachhaltig. „Es sind innovative Ideen, die Enertrag ausmachen.“ Und: „Wir möchten bei der Energiewende mit gutem Beispiel vorangehen.“

Auf die Frage von Jurymitglied Christian Held, wie Hering zu Wasserstoff in Erdgasleitungen stehe, antwortete dieser: Es gebe heute noch sehr viele Bereiche, die mit Öl und Erdgas versorgt würden, künftig müssten diese mit grünem Wasserstoff beliefert werden. Er plädiere dafür, Gasnetze, die perspektivisch nicht mehr zum Erdgastransport genutzt werden, schnell auf Wasserstoff umzustellen, denn die Pipelines seien gut geeignet, große Mengen an Energie zu transportieren.

Wünsche an die Politik durfte Hering auch formulieren. Hier sprach er das Thema Genehmigung von Erneuerbare-Energien-Projekten an. „Die Genehmigungsverfahren müssen viel, viel schneller werden.“ Wenn die Erneuerbaren-Ziele der Regierung erreicht werden sollen, dann müssen diese Verfahren innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden. Er sehe zwar viele Bemühungen in der Politik, die Genehmigungsverfahren zu beschleunigen, sie müssten aber auch umgesetzt werden.

Prinzipiell sei man bei der Energiewende in Deutschland schon ein ganzes Stück vorangekommen, gleichzeitig bleibe noch sehr viel zu tun. Er wünsche sich, dass alle gemeinsam diese Aufgabe mit Leidenschaft anpacken, „denn das sind auch die Grundwerte von Enertrag“.

Gunar Hering
Gunar Hering, Jahrgang 1972, wurde in Karl-Marx-Stadt, heute Chemnitz, geboren. Nach dem Abitur studierte von 1991 bis 1996 Physik an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena und an der Stony Brook University im US-Bundesstaat New York. Von 1997 bis 2002 promovierte er an der Technischen Universität Darmstadt in experimenteller Kernphysik. Dafür forschte er unter anderem in Genf am Teilchenbeschleuniger Cern. Nach seiner wissenschaftlichen Karriere war er zwölf Jahre für die Managementberatung Boston Consulting Group mit Schwerpunkt Energiewirtschaft tätig. 2014 wechselte er zum Erneuerbaren-Unternehmen Enertrag, wo er Mitglied des Executive Board wurde. Seit Juli 2022 ist Hering Chief Executive Officer des Unternehmens.

Enertrag
Enertrag verfolgt bei der Energieerzeugung einen ganzheitlichen Ansatz, der die Entwicklung, den Bau und den Betrieb von Wind-, PV- und Elektrolyse-Anlagen sowie die dazugehörige Netzinfrastruktur einschließt. Das Ziel ist es, Strom, Wärme und Mobilität effizient in allen Lebensbereichen zu vereinen, indem Strom ans Netz und Wasserstoff an Großkunden und Weiterverteiler geliefert wird. Rund 900 Mitarbeiter arbeiten dafür derzeit bei dem Unternehmen.

Besonders stolz ist Enertrag auf das Projekt Hyphen. Die Regierung von Namibia hat im Mai das Unternehmen Hyphen Hydrogen Energy mit der Entwicklung, dem Bau und dem Betrieb eines milliardenschweren Wasserstoffprojekts beauftragt. Dabei handelt es sich um ein Joint Venture von Enertrag und dem Infrastrukturentwickler Nicholas Holdings.

Während der Bauphase sollen bis zu 15.000 neue Arbeitsplätze entstehen, im Betrieb werden mehr als 3.000 dauerhafte Arbeitsplätze geschaffen, heißt es von Enertrag. Ende des Jahrzehnts sollen jährlich 2 Millionen Tonnen grüner Ammoniak für regionale und globale Märkte produziert werden, ausgehend von über 7.000 MW erneuerbarer Erzeugungskapazität und über 3.000 MW Elektrolyseurkapazität. Kalkuliert wird mit Investitionen von über 9 Milliarden US-Dollar wird.
 
Quelle: Angela Regenbrecht

Die Jury für den „Energiemanager des Jahres“ besteht aus hochkarätigen Expertinnen und Experten aus der Energiewirtschaft. 
  • Kerstin Andreae − Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des BDEW
  • Michael Bauchmüller − Korrespondent der Süddeutschen Zeitung
  • Robert Busch − Geschäftsführer des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft
  • Prof. Dr. Manfred Fischedick − Präsident des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt, Energie
  • Michael Hegel − Finanzexperte
  • Prof. Christian Held − Partner Becker Büttner Held BBH
  • Prof. Dr. Claudia Kemfert − Abteilungsleiterin Energie beim DIW
  • Ingbert Liebing − Hauptgeschäftsführer des Verbands kommunaler Unternehmen 
  • Prof. Dr. Sabine Löbbe − Hochschule Reutlingen
  • Prof. Dr. Barbara Praetorius − Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
  • Stefan Sagmeister − Chefredakteur Energie & Management
  • Helmut Sendner − Herausgeber Energie & Management
  • Dr. Christof Spangenberg − Geschäftsführer M3 Management Consulting GmbH
  • Christina Sternitzke − Geschäftsführerin der Gesellschaft zur Förderung des EWI in Köln
Seit 2001 wird der Preis „Energiemanager des Jahres“ vergeben. Die Preisträgerinnen und Preisträger sind das Who's who der deutschen Energiewirtschaft.
2021 − Heike Heim, damals Vorsitzende der Geschäftsführung DEW21
2020 − Dr. Frank Mastiaux, damals Vorstandsvorsitzender der EnBW AG
2019 − Dr. Marie-Luise Wolff, Vorstandsvorsitzende der Entega AG
2018 − Dr. Patrick Graichen, damals Direktor Agora Energiewende
2017 − Boris Schucht, damals Vorsitzender der Geschäftsführung der 50 Hertz Transmission GmbH
2016 − Dr. Dieter Steinkamp, damals Vorstandsvorsitzender der Rheinenergie AG
2015 − Dr. Georg Müller, Vorstandsvorsitzender der Mannheimer MVV Energie AG
2014 − Michael Lucke, Geschäftsführer der Allgäuer Überlandwerk GmbH
2013 − Heiko von Tschischwitz, Gründer der Hamburger Lichtblick SE
2012 − Johannes van Bergen, damals Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Schwäbisch Hall GmbH
2011 − Bernd Wilmert, damals Geschäftsführer der Stadtwerke Bochum GmbH
2010 − Dr. Constantin H. Alsheimer, Vorstandsvorsitzender der Mainova AG
2010 − Herbert Dombrowsky, damals Vorsitzender der Geschäftsführung der N-Ergie
2010 − Michael G. Feist, damals Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Hannover
2010 − Dr. Thorsten Radensleben, damals Vorstandsvorsitzender der Badenova AG
2009 − Dr. Kurt Mühlhäuser, damals Vorsitzender der Geschäftsführung der
Stadtwerke München GmbH
2008 − Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung der Trianel GmbH
2007 − Dr. Hans-Bernd Menzel, damals Vorstandsvorsitzender der EEX AG
2006 − Dr. Werner Brinker, damals Vorstandsvorsitzender der EWE AG
2005 − Dr. Klaus Rauscher, damals Vorstandsvorsitzender der Vattenfall Europe AG
2004 − Helmut Haumann, damals Vorstandsvorsitzender der Rheinenergie AG
2003 − Dr. Dieter Attig, damals Vorstandsvorsitzender der Stawag AG
2002 − Dr. Dieter Nagel, damals Vorstandsvorsitzender der Thüga AG
2001 − Roland Hartung, damals Sprecher des Vorstands der MVV Energie AG

Donnerstag, 5.10.2023, 09:10 Uhr
Susanne Harmsen

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.