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Energie & Management > Sonderheft: Stark Im Wind - Ziel: Führende Technologiemesse für nachhaltige grüne Energie
Quelle: Abo Wind
Sonderheft: Stark Im Wind

Ziel: Führende Technologiemesse für nachhaltige grüne Energie

Meike Kern ist die neue Chefin der Messe in Husum, die demnächst wieder die Husum Wind durchführt. Mit E&M sprach sie im Juli über ihre Absichten. Eine davon: „für Kontinuität sorgen“.
E&M: Frau Kern, Sie sind am 15. August als neue Geschäftsführerin der Messe Husum & Congress (MHC) angetreten. Am 12. September beginnt die Husum Wind. Werden Aussteller und Besucher Ihre Position merken?

Kern: In der neuen Position werde ich die Messe gemeinsam mit Bundeswirtschaftsminister Habeck eröffnen und mich bei dieser Gelegenheit der Branche vorstellen können. Ich freue mich auf die anschließenden Messerundgänge mit Robert Habeck, Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies und den Verbänden. An den folgenden Messetagen werde ich mir einen umfassenden Eindruck von der Husum Wind verschaffen und die Möglichkeit haben, erste persönliche Kontakte zu knüpfen.

„Windtechnologie mit grünem Wasserstoff, Digitalisierung und Sektorkopplung denken“

E&M: Sie verantworteten vorher bei der Messe Frankfurt die Weltleitmesse Heimtextil mit 2.900 Ausstellern. Die Husum Wind hat 600 Aussteller und ist nahezu ausverkauft. Welche Entwicklungsimpulse können Sie da noch setzen?

Kern: Gestartet in einer Husumer Viehauktionshalle ist die Husum Wind eine legendäre Fachmesse für Windenergie geworden. Heute bietet sie Akteuren aus verschiedensten Bereichen der erneuerbaren Energien eine zentrale Businessplattform im deutschsprachigen Markt.
Aus der Themen- und Technologievielfalt ergeben sich für die Messe interessante Chancen, wenn wir diese zukünftig bestmöglich auf der Husum Wind abbilden. Windtechnologie ist mit dem Hochlauf einer grünen Wasserstoffwirtschaft, Digitalisierung des Energiesystems und Sektorenkopplung zusammen zu denken.
Die erneuerbaren Energien, an vorderster Stelle Windenergie, spielen eine wesentliche Rolle für die grüne H2-Produktion und eine nachhaltige, digitalisierte und vernetzte Energieinfrastruktur. In Technologieoffenheit und thematischer Vernetzung sehe ich ein enormes Potenzial zur Weiterentwicklung und Positionierung der Messe. Dazu gehört aber auch, dass wir die Bedürfnisse der Branche erkennen und gut zuhören: So wurde zum Beispiel auf den Fachkräftemangel reagiert und mit der Windcareer ein etabliertes Forum für Aus- und Weiterbildung geschaffen.
 
Meike Kern
Quelle: Messe Frankfurt/Sutera

E&M: Ist Ihnen bewusst, dass Sie einen Schleudersitz in einer überwiegend von 100 Kaufleuten getragenen Messegesellschaft antreten? Klaus Liermann war nicht der erste Geschäftsführer, der gehen musste.

Kern: Die Herausforderung nehme ich an. Ich war 22 Jahre lang für die Messe Frankfurt tätig, davon 15 als Director in verantwortlicher Position. In dieser Zeit habe ich die nationalen sowie globalen Vertriebsstrukturen aufgebaut und die Heimtextil zu einer Content-Plattform weiterentwickelt. Seit 2011 haben wir umweltfreundlichen Textilinnovationen und den ersten ‚grünen‘ Formaten eine Plattform gegeben. Auch die gezielte Bündelung und Platzierung des Produktangebots der Messe führte zu einer noch klareren und effizienteren Besucherorientierung. Dennoch war es Zeit für eine neue Herausforderung. Und mir ist die Verantwortung, die wir für die Umwelt, Ressourcen und den Klimaschutz tragen, präsent und sehr wichtig. Mit der Husum Wind bewegen wir uns in einem Branchenumfeld, das für das Gelingen der Energiewende eine Schlüsselrolle hat. Ich beabsichtige, bei der MHC für Kontinuität sorgen.

„Messeableger haben keine Priorität“

E&M: Im April wurde der 2014 geschlossene Partnerschaftsvertrag mit der Wind Energy Hamburg bis 2029 verlängert. Die Husum Wind deckt weiter den deutschsprachigen Markt ab, Hamburg den internationalen. Reizt es Sie aufgrund Ihrer eigenen Messebiografie und vieler Windkrafthersteller in Asien eigentlich, dort Ableger der Husum Wind zu gründen?

Kern: Wir wollen uns als Muttermesse für die Windindustrie zur führenden Technologiemesse für ein nachhaltiges erneuerbares Energiesystem der Zukunft − mit Wind als Leittechnologie − weiterentwickeln. Unser Kernmarkt wird dabei die DACH-Region bleiben, die für Teilnehmer aus in- und ausländischen Märkten interessant ist.
Der asiatische Markt ist in jedem Fall spannend, aber die Erneuerbaren entwickeln sich jetzt hierzulande auch sehr dynamisch. Es gibt viel zu tun. Der Messevertrag gibt beiden Messen einen Rahmen vor, der bindend ist. Messeableger haben derzeit keine Priorität. Über zukünftige Strategien kann man gerne sprechen. 
E&M: Wer verantwortet unterhalb der Geschäftsführung künftig die Husum Wind? Bisher war es übergangsmäßig einer Ihrer Vorgänger in Husum, Arne Petersen.

Kern: Die diesjährige Husum Wind wird von Arne Petersen verantwortet. Die Nachfolge ist bereits geklärt und wird in Kürze bekannt gegeben.

E&M: Welche Politiker werden neben Habeck und Lies nach Husum kommen? Wer vertritt Schleswig-Holstein?

Kern: Das Land Schleswig-Holstein wird am Eröffnungstag von Tobias Goldschmidt, Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur, vertreten. Ministerpräsident Daniel Günther, der Minister für Digitalisierung, Dirk Schrödter, und zwei Staatssekretäre planen, die Messe am 13. September zu besuchen ...

E&M: ... am zweiten Messetag. Was ist die bedeutendste Neuerung der Husum Wind gegenüber 2021?

Kern: Die norddeutschen Bundesländer nehmen eine führende Rolle als Innovationsstandort für die Energiewende ein. Ich denke, für eine erfolgreiche Energiewende müssen alle Technologien ebenso effizient wie intelligent kombiniert werden. Daher möchte ich an dieser Stelle keine Innovation hervorheben. Vielleicht können wir mit der Husum Wind und unserem technologieoffenen Ansatz unseren Teil dazu beitragen, dass Schleswig-Holstein und die norddeutschen Bundesländer als Modellregion zum Vorbild für den Klimaschutz in anderen Regionen Deutschlands und Europas werden.

E&M: Eine private Frage: Werden Sie in den Kreis Nordfriesland ziehen? Und gar Platt lernen? 

Kern: Ich lebe bereits in Husum und besitze seit Kurzem ein Wörterbuch ‚Plattdüütsch‘. Der Rest wird sich finden. 

Meike Kern und die Husum Wind

Seit 15. August führt Meike Kern die Messe Husum & Congress (MHC), eine der wenigen privaten Messegesellschaften. Die gelernte Hotelfachfrau und Fachwirtin der Tagungs-, Kongress- und Messewirtschaft wird sogleich auf deren Messe-Flaggschiff für die deutschsprachigen Länder, der Husum Wind, präsent sein. Die findet vom 12. bis 15. September in den Messehallen und im Nordsee Congress Centrum statt. Die Husum Wind war zum Redaktionsschluss mit 600 Ausstellern für On- und Offshore-Windkraft, grünen Wasserstoff, Speicher, Sektorenkopplung, Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft fast ausverkauft. Am 11. September beginnt in Husum auch die zweitägige, teilweise integrierte Konferenz „Industry meets Renewables“ des Vereins Watt 2.0.
Meike Kern kommt von der Messe Frankfurt, wo sie zuletzt als Abteilungsleiterin die Weltleitmesse Heimtextil verantwortet hat.
 


 

Montag, 11.09.2023, 08:52 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Sonderheft: Stark Im Wind - Ziel: Führende Technologiemesse für nachhaltige grüne Energie
Quelle: Abo Wind
Sonderheft: Stark Im Wind
Ziel: Führende Technologiemesse für nachhaltige grüne Energie
Meike Kern ist die neue Chefin der Messe in Husum, die demnächst wieder die Husum Wind durchführt. Mit E&M sprach sie im Juli über ihre Absichten. Eine davon: „für Kontinuität sorgen“.
E&M: Frau Kern, Sie sind am 15. August als neue Geschäftsführerin der Messe Husum & Congress (MHC) angetreten. Am 12. September beginnt die Husum Wind. Werden Aussteller und Besucher Ihre Position merken?

Kern: In der neuen Position werde ich die Messe gemeinsam mit Bundeswirtschaftsminister Habeck eröffnen und mich bei dieser Gelegenheit der Branche vorstellen können. Ich freue mich auf die anschließenden Messerundgänge mit Robert Habeck, Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies und den Verbänden. An den folgenden Messetagen werde ich mir einen umfassenden Eindruck von der Husum Wind verschaffen und die Möglichkeit haben, erste persönliche Kontakte zu knüpfen.

„Windtechnologie mit grünem Wasserstoff, Digitalisierung und Sektorkopplung denken“

E&M: Sie verantworteten vorher bei der Messe Frankfurt die Weltleitmesse Heimtextil mit 2.900 Ausstellern. Die Husum Wind hat 600 Aussteller und ist nahezu ausverkauft. Welche Entwicklungsimpulse können Sie da noch setzen?

Kern: Gestartet in einer Husumer Viehauktionshalle ist die Husum Wind eine legendäre Fachmesse für Windenergie geworden. Heute bietet sie Akteuren aus verschiedensten Bereichen der erneuerbaren Energien eine zentrale Businessplattform im deutschsprachigen Markt.
Aus der Themen- und Technologievielfalt ergeben sich für die Messe interessante Chancen, wenn wir diese zukünftig bestmöglich auf der Husum Wind abbilden. Windtechnologie ist mit dem Hochlauf einer grünen Wasserstoffwirtschaft, Digitalisierung des Energiesystems und Sektorenkopplung zusammen zu denken.
Die erneuerbaren Energien, an vorderster Stelle Windenergie, spielen eine wesentliche Rolle für die grüne H2-Produktion und eine nachhaltige, digitalisierte und vernetzte Energieinfrastruktur. In Technologieoffenheit und thematischer Vernetzung sehe ich ein enormes Potenzial zur Weiterentwicklung und Positionierung der Messe. Dazu gehört aber auch, dass wir die Bedürfnisse der Branche erkennen und gut zuhören: So wurde zum Beispiel auf den Fachkräftemangel reagiert und mit der Windcareer ein etabliertes Forum für Aus- und Weiterbildung geschaffen.
 
Meike Kern
Quelle: Messe Frankfurt/Sutera

E&M: Ist Ihnen bewusst, dass Sie einen Schleudersitz in einer überwiegend von 100 Kaufleuten getragenen Messegesellschaft antreten? Klaus Liermann war nicht der erste Geschäftsführer, der gehen musste.

Kern: Die Herausforderung nehme ich an. Ich war 22 Jahre lang für die Messe Frankfurt tätig, davon 15 als Director in verantwortlicher Position. In dieser Zeit habe ich die nationalen sowie globalen Vertriebsstrukturen aufgebaut und die Heimtextil zu einer Content-Plattform weiterentwickelt. Seit 2011 haben wir umweltfreundlichen Textilinnovationen und den ersten ‚grünen‘ Formaten eine Plattform gegeben. Auch die gezielte Bündelung und Platzierung des Produktangebots der Messe führte zu einer noch klareren und effizienteren Besucherorientierung. Dennoch war es Zeit für eine neue Herausforderung. Und mir ist die Verantwortung, die wir für die Umwelt, Ressourcen und den Klimaschutz tragen, präsent und sehr wichtig. Mit der Husum Wind bewegen wir uns in einem Branchenumfeld, das für das Gelingen der Energiewende eine Schlüsselrolle hat. Ich beabsichtige, bei der MHC für Kontinuität sorgen.

„Messeableger haben keine Priorität“

E&M: Im April wurde der 2014 geschlossene Partnerschaftsvertrag mit der Wind Energy Hamburg bis 2029 verlängert. Die Husum Wind deckt weiter den deutschsprachigen Markt ab, Hamburg den internationalen. Reizt es Sie aufgrund Ihrer eigenen Messebiografie und vieler Windkrafthersteller in Asien eigentlich, dort Ableger der Husum Wind zu gründen?

Kern: Wir wollen uns als Muttermesse für die Windindustrie zur führenden Technologiemesse für ein nachhaltiges erneuerbares Energiesystem der Zukunft − mit Wind als Leittechnologie − weiterentwickeln. Unser Kernmarkt wird dabei die DACH-Region bleiben, die für Teilnehmer aus in- und ausländischen Märkten interessant ist.
Der asiatische Markt ist in jedem Fall spannend, aber die Erneuerbaren entwickeln sich jetzt hierzulande auch sehr dynamisch. Es gibt viel zu tun. Der Messevertrag gibt beiden Messen einen Rahmen vor, der bindend ist. Messeableger haben derzeit keine Priorität. Über zukünftige Strategien kann man gerne sprechen. 
E&M: Wer verantwortet unterhalb der Geschäftsführung künftig die Husum Wind? Bisher war es übergangsmäßig einer Ihrer Vorgänger in Husum, Arne Petersen.

Kern: Die diesjährige Husum Wind wird von Arne Petersen verantwortet. Die Nachfolge ist bereits geklärt und wird in Kürze bekannt gegeben.

E&M: Welche Politiker werden neben Habeck und Lies nach Husum kommen? Wer vertritt Schleswig-Holstein?

Kern: Das Land Schleswig-Holstein wird am Eröffnungstag von Tobias Goldschmidt, Minister für Energiewende, Klimaschutz, Umwelt und Natur, vertreten. Ministerpräsident Daniel Günther, der Minister für Digitalisierung, Dirk Schrödter, und zwei Staatssekretäre planen, die Messe am 13. September zu besuchen ...

E&M: ... am zweiten Messetag. Was ist die bedeutendste Neuerung der Husum Wind gegenüber 2021?

Kern: Die norddeutschen Bundesländer nehmen eine führende Rolle als Innovationsstandort für die Energiewende ein. Ich denke, für eine erfolgreiche Energiewende müssen alle Technologien ebenso effizient wie intelligent kombiniert werden. Daher möchte ich an dieser Stelle keine Innovation hervorheben. Vielleicht können wir mit der Husum Wind und unserem technologieoffenen Ansatz unseren Teil dazu beitragen, dass Schleswig-Holstein und die norddeutschen Bundesländer als Modellregion zum Vorbild für den Klimaschutz in anderen Regionen Deutschlands und Europas werden.

E&M: Eine private Frage: Werden Sie in den Kreis Nordfriesland ziehen? Und gar Platt lernen? 

Kern: Ich lebe bereits in Husum und besitze seit Kurzem ein Wörterbuch ‚Plattdüütsch‘. Der Rest wird sich finden. 

Meike Kern und die Husum Wind

Seit 15. August führt Meike Kern die Messe Husum & Congress (MHC), eine der wenigen privaten Messegesellschaften. Die gelernte Hotelfachfrau und Fachwirtin der Tagungs-, Kongress- und Messewirtschaft wird sogleich auf deren Messe-Flaggschiff für die deutschsprachigen Länder, der Husum Wind, präsent sein. Die findet vom 12. bis 15. September in den Messehallen und im Nordsee Congress Centrum statt. Die Husum Wind war zum Redaktionsschluss mit 600 Ausstellern für On- und Offshore-Windkraft, grünen Wasserstoff, Speicher, Sektorenkopplung, Digitalisierung und Kreislaufwirtschaft fast ausverkauft. Am 11. September beginnt in Husum auch die zweitägige, teilweise integrierte Konferenz „Industry meets Renewables“ des Vereins Watt 2.0.
Meike Kern kommt von der Messe Frankfurt, wo sie zuletzt als Abteilungsleiterin die Weltleitmesse Heimtextil verantwortet hat.
 


 

Montag, 11.09.2023, 08:52 Uhr
Georg Eble

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