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Energie & Management > Windkraft Kleinwind - Weitere Finanzierungsrunde für Flugwindanlagen startet
Quelle: Shutterstock
Windkraft Kleinwind

Weitere Finanzierungsrunde für Flugwindanlagen startet

Einer der Entwickler grundlastfähiger Windenergieanlagen am Drahtseil, Enerkite, hat eine vierte Crowinvesting-Runde gestartet. Mit Erfolg, sagt Gründer Florian Breipohl.
Enerkite, ein Entwickler von Flugwindanlagen am Drahtseil und ohne Turm aus dem brandenburgischen Eberswalde, hat nach eigenen Angaben in einer vierten Finanzierungsrunde auf der Crowdinvesting-Plattform Fundernation.eu bisher rund 500.000 Euro eingesammelt. 

Laut Gründungsgeschäftsführer Florian Breipohl soll mit dem frischen Geld der Ausbau von Produktions- und Fertigungskapazitäten sowie der Aufbau von Marketing und Vertrieb vorfinanziert werden. Im Jahr 2024 soll nach jahrelanger Grundlagenforschung der erste serientauglichen Prototyp bei einem ungenannten Pilotkunden in den Dauerbetrieb gehen (wir berichteten). Enerkite befinde sich „auf der Zielgeraden für den Bau des Prototyps“, erklärte Breipohl. Das nächste Jahr werde das „Schlüsseljahr“ für das Unternehmen werden.

Bei Höhenwindanlagen wie jenen von Enerkite schrauben sich Rotorstücke in die Luft und ziehen dabei ein Seil aus einer Winde heraus. Diese Energie treibt einen Generator an. In 300 Metern Höhe − ungleich höher und windhöffiger als bei herkömmlichen Windenergieanlagen − zieht die Seilwinde das Rotorstück mit einem Bruchteil des Energieaufwandes wieder nach unten, und die Bewegung beginnt von vorne. 

Mit weniger als einem Zehntel an Materialeinsatz herkömmlicher Windenergieanlagen − es gibt weder Turm noch Fundament − produzieren Enerkite-Flugwindkraftanlagen nach Anspruch des Start-ups doppelt so viel Strom wie Windturbinen und fünfmal so viel wie Solaranlagen, und zwar konstant über das Jahr. „Enerkites bringen damit Versorgungssicherheit durch konstante Stromproduktion, Speicherkapazität und Netzsicherheit − und das weltweit“, so COO Nicole Allgaier. 

Enerkite bereitet Markteinstieg vor

Mit der EK100-10 (100 kW) bereitet Enerkite den Markteinstieg mit der kleinsten Serienanlage der zukünftigen Produktfamilie vor. Kerneinsatzgebiete sind die dezentrale Energieerzeugung für die Eigenstromversorgung von Bauernhöfen oder für kleine und mittlere Gewerbebetriebe. Auch die Substitution von Dieselgeneratoren in Minigrids oder die Versorgung von Schnellladestationen für E-Mobilität gehören zu den Zielmärkten. Für letzteren Zweck arbeitet Enerkite immer noch mit der Volkswagen-Tochter Elli an einer Machbarkeitsstudie. Das Projekt „Technohyb“ am Wolfsburger Forschungscampus „Open Hybrid Lab Factory“ wird vom Bundesforschungsministerium gefördert. 

Als Windkraftanlage im Containerformat mit konfigurierbarem Speicher und integrierter Netzregelung können Flugwindkraftanlagen nach Ansicht von Enerkite das Rückgrat eines kompletten Inselnetzes bilden und bei instabilen Netzen die Stromversorgung sicherstellen. Weitere Energieerzeuger, etwa PV, lassen sich über Schnittstellen einbinden. 

Als Wettbewerbsvorteil innerhalb der sogenannten Airborne-Wind-Energy-Branche führt Enerkite seine angeblich besonders skalierungsfähige Flügeltechnologie dar. Selbst die großen Enerkite-MW-Anlagen lassen sich in 40-Fuß-Containern verschiffen und ohne Fundament errichten. Als nächstes kommen die Anlagenklassen 500 kW und 2 MW dran. Mit ihnen sollen die Strom-Gestehungspreise (LCOE) auf 5 Ct/kWh beziehungsweise 3 Ct/kWh sinken.

Freitag, 10.11.2023, 15:57 Uhr
Georg Eble
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Windkraft Kleinwind
Weitere Finanzierungsrunde für Flugwindanlagen startet
Einer der Entwickler grundlastfähiger Windenergieanlagen am Drahtseil, Enerkite, hat eine vierte Crowinvesting-Runde gestartet. Mit Erfolg, sagt Gründer Florian Breipohl.
Enerkite, ein Entwickler von Flugwindanlagen am Drahtseil und ohne Turm aus dem brandenburgischen Eberswalde, hat nach eigenen Angaben in einer vierten Finanzierungsrunde auf der Crowdinvesting-Plattform Fundernation.eu bisher rund 500.000 Euro eingesammelt. 

Laut Gründungsgeschäftsführer Florian Breipohl soll mit dem frischen Geld der Ausbau von Produktions- und Fertigungskapazitäten sowie der Aufbau von Marketing und Vertrieb vorfinanziert werden. Im Jahr 2024 soll nach jahrelanger Grundlagenforschung der erste serientauglichen Prototyp bei einem ungenannten Pilotkunden in den Dauerbetrieb gehen (wir berichteten). Enerkite befinde sich „auf der Zielgeraden für den Bau des Prototyps“, erklärte Breipohl. Das nächste Jahr werde das „Schlüsseljahr“ für das Unternehmen werden.

Bei Höhenwindanlagen wie jenen von Enerkite schrauben sich Rotorstücke in die Luft und ziehen dabei ein Seil aus einer Winde heraus. Diese Energie treibt einen Generator an. In 300 Metern Höhe − ungleich höher und windhöffiger als bei herkömmlichen Windenergieanlagen − zieht die Seilwinde das Rotorstück mit einem Bruchteil des Energieaufwandes wieder nach unten, und die Bewegung beginnt von vorne. 

Mit weniger als einem Zehntel an Materialeinsatz herkömmlicher Windenergieanlagen − es gibt weder Turm noch Fundament − produzieren Enerkite-Flugwindkraftanlagen nach Anspruch des Start-ups doppelt so viel Strom wie Windturbinen und fünfmal so viel wie Solaranlagen, und zwar konstant über das Jahr. „Enerkites bringen damit Versorgungssicherheit durch konstante Stromproduktion, Speicherkapazität und Netzsicherheit − und das weltweit“, so COO Nicole Allgaier. 

Enerkite bereitet Markteinstieg vor

Mit der EK100-10 (100 kW) bereitet Enerkite den Markteinstieg mit der kleinsten Serienanlage der zukünftigen Produktfamilie vor. Kerneinsatzgebiete sind die dezentrale Energieerzeugung für die Eigenstromversorgung von Bauernhöfen oder für kleine und mittlere Gewerbebetriebe. Auch die Substitution von Dieselgeneratoren in Minigrids oder die Versorgung von Schnellladestationen für E-Mobilität gehören zu den Zielmärkten. Für letzteren Zweck arbeitet Enerkite immer noch mit der Volkswagen-Tochter Elli an einer Machbarkeitsstudie. Das Projekt „Technohyb“ am Wolfsburger Forschungscampus „Open Hybrid Lab Factory“ wird vom Bundesforschungsministerium gefördert. 

Als Windkraftanlage im Containerformat mit konfigurierbarem Speicher und integrierter Netzregelung können Flugwindkraftanlagen nach Ansicht von Enerkite das Rückgrat eines kompletten Inselnetzes bilden und bei instabilen Netzen die Stromversorgung sicherstellen. Weitere Energieerzeuger, etwa PV, lassen sich über Schnittstellen einbinden. 

Als Wettbewerbsvorteil innerhalb der sogenannten Airborne-Wind-Energy-Branche führt Enerkite seine angeblich besonders skalierungsfähige Flügeltechnologie dar. Selbst die großen Enerkite-MW-Anlagen lassen sich in 40-Fuß-Containern verschiffen und ohne Fundament errichten. Als nächstes kommen die Anlagenklassen 500 kW und 2 MW dran. Mit ihnen sollen die Strom-Gestehungspreise (LCOE) auf 5 Ct/kWh beziehungsweise 3 Ct/kWh sinken.

Freitag, 10.11.2023, 15:57 Uhr
Georg Eble

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