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Energie & Management > Personalie - Warnstreiks bei mehreren Energieversorgern
Am 19. April auf dem Alex: ein Vorgeschmack auf die Warnstreiks. Quelle: Stefan Najda
Personalie

Warnstreiks bei mehreren Energieversorgern

Die Gewerkschaften Verdi und BCE haben in Teilen der privaten Energiewirtschaft für 20. April zum Warnstreik aufgerufen. Am Vortag war eine Verhandlungsrunde ergebnislos geblieben.
Nach der gescheiterten zweiten Verhandlungsrunde für die Tarifgemeinschaft (TG) Energie am 19. April haben die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Industriegewerkschaft BCE einen Teil der gut 30.000 Beschäftigten zum Warnstreik am 20. April aufgerufen. Zur Tarifgemeinschaft gehört der Eon-Konzern, aber auch der Übertragungsnetzbetreiber Tennet, der früher zu Eon gehörte, oder die AVU Gevelsberg (NRW).

Vom Warnstreik betroffen waren am 20. April laut Mitteilungen des IG-BCE-Bundesverbandes und des Verdi-Landesbezirks Niedersachsen mindestens:
  • Standorte von Edis in Potsdam, Demmin und Fürstenwalde und von EnviaM in Chemnitz und Cottbus, beides Eon-Regionalversorger
  • Standorte von Avacon in Oschersleben und Oldenburg und von Westnetz in Niedersachsen, beides Eon-Verteilnetzbetreiber
  • die Standorte Oldenburg und Lehrte bei Hannover von Tennet
  • bestimmte Töchter von Eon für Sonderaufgaben, wie Eon Grid Solutions, Eon Pensionsmanagement oder Eon Digital Solutions
  • die Eon-Kernkrafttochter Preussen Elektra am Hauptsitz Hannover und an den im Rückbau befindlichen AKW Grohnde, Unterweser und Stade
  • der Versorger AVU Gevelsberg
Laut Melina Wulf, der stellvertretenden Landes-Fachbereichsleiterin bei Verdi Niedersachsen, auf E&M-Anfrage werden am 21. April unter anderem die bayerischen Standorte von Eon und des Regionalversorgers Bayernwerk bestreikt. In Regensburg werden zu einer zentralen Demo 800 Beschäftigte erwartet.

Am 24. April soll es in Essen die dritte und letzte Verhandlungsrunde geben. Diese soll dann von Warnstreiks in der dortigen Eon-Konzernzentrale und an weiteren Eon-Standorten in NRW begleitet werden, so Wulf. Eine Kundgebung soll genau gegenüber dem Hauptsitz von Eon stattfinden. Zur zweiten Verhandlungsrunde hatte es eine kleine Demo vor dem Verhandlungshotel am Berliner Alexanderplatz gegeben. Der private Energiekonzern RWE ist von den Arbeitsniederlegungen nicht betroffen; er hat einen erst kürzlich erneuerten Haustarifvertrag. Auch die Steag in Essen und Uniper in Düsseldorf gehören jeweils anderen Tarifgruppen an als Eon.

Die Tarifforderungen, das Angebot von Eon & Co.

Verdi und BCE fordern 13 Prozent mehr Gehalt, aber mindestens 550 Euro brutto mehr im Monat bei nur zwölfmonatiger Laufzeit. Azubis sollen 300 Euro mehr Vergütung bekommen und nach 2024 unbefristet übernommen werden.

Die privaten Energieversorger, organisiert im "Arbeitgeberverband energie- und wasserwirtschaftlicher Unternehmungen" (AVEW), hatten nur in der ersten Verhandlungsrunde Anfang März ein Angebot vorgelegt. Sie boten damals ein Plus von 4,2 Prozent für 15 Monate und dann ein Plus von 3,0 Prozent für neun Monate und insgesamt 3.000 Euro Inflationsausgleichsprämie an (Azubis die Hälfte). Für Azubis soll es 120 Euro mehr geben, dann nochmal 60 Euro mehr. Die Arbeitgeber wollen sie bis Ende 2025 übernehmen.

Donnerstag, 20.04.2023, 09:02 Uhr
Georg Eble
Energie & Management > Personalie - Warnstreiks bei mehreren Energieversorgern
Am 19. April auf dem Alex: ein Vorgeschmack auf die Warnstreiks. Quelle: Stefan Najda
Personalie
Warnstreiks bei mehreren Energieversorgern
Die Gewerkschaften Verdi und BCE haben in Teilen der privaten Energiewirtschaft für 20. April zum Warnstreik aufgerufen. Am Vortag war eine Verhandlungsrunde ergebnislos geblieben.
Nach der gescheiterten zweiten Verhandlungsrunde für die Tarifgemeinschaft (TG) Energie am 19. April haben die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi und die Industriegewerkschaft BCE einen Teil der gut 30.000 Beschäftigten zum Warnstreik am 20. April aufgerufen. Zur Tarifgemeinschaft gehört der Eon-Konzern, aber auch der Übertragungsnetzbetreiber Tennet, der früher zu Eon gehörte, oder die AVU Gevelsberg (NRW).

Vom Warnstreik betroffen waren am 20. April laut Mitteilungen des IG-BCE-Bundesverbandes und des Verdi-Landesbezirks Niedersachsen mindestens:
  • Standorte von Edis in Potsdam, Demmin und Fürstenwalde und von EnviaM in Chemnitz und Cottbus, beides Eon-Regionalversorger
  • Standorte von Avacon in Oschersleben und Oldenburg und von Westnetz in Niedersachsen, beides Eon-Verteilnetzbetreiber
  • die Standorte Oldenburg und Lehrte bei Hannover von Tennet
  • bestimmte Töchter von Eon für Sonderaufgaben, wie Eon Grid Solutions, Eon Pensionsmanagement oder Eon Digital Solutions
  • die Eon-Kernkrafttochter Preussen Elektra am Hauptsitz Hannover und an den im Rückbau befindlichen AKW Grohnde, Unterweser und Stade
  • der Versorger AVU Gevelsberg
Laut Melina Wulf, der stellvertretenden Landes-Fachbereichsleiterin bei Verdi Niedersachsen, auf E&M-Anfrage werden am 21. April unter anderem die bayerischen Standorte von Eon und des Regionalversorgers Bayernwerk bestreikt. In Regensburg werden zu einer zentralen Demo 800 Beschäftigte erwartet.

Am 24. April soll es in Essen die dritte und letzte Verhandlungsrunde geben. Diese soll dann von Warnstreiks in der dortigen Eon-Konzernzentrale und an weiteren Eon-Standorten in NRW begleitet werden, so Wulf. Eine Kundgebung soll genau gegenüber dem Hauptsitz von Eon stattfinden. Zur zweiten Verhandlungsrunde hatte es eine kleine Demo vor dem Verhandlungshotel am Berliner Alexanderplatz gegeben. Der private Energiekonzern RWE ist von den Arbeitsniederlegungen nicht betroffen; er hat einen erst kürzlich erneuerten Haustarifvertrag. Auch die Steag in Essen und Uniper in Düsseldorf gehören jeweils anderen Tarifgruppen an als Eon.

Die Tarifforderungen, das Angebot von Eon & Co.

Verdi und BCE fordern 13 Prozent mehr Gehalt, aber mindestens 550 Euro brutto mehr im Monat bei nur zwölfmonatiger Laufzeit. Azubis sollen 300 Euro mehr Vergütung bekommen und nach 2024 unbefristet übernommen werden.

Die privaten Energieversorger, organisiert im "Arbeitgeberverband energie- und wasserwirtschaftlicher Unternehmungen" (AVEW), hatten nur in der ersten Verhandlungsrunde Anfang März ein Angebot vorgelegt. Sie boten damals ein Plus von 4,2 Prozent für 15 Monate und dann ein Plus von 3,0 Prozent für neun Monate und insgesamt 3.000 Euro Inflationsausgleichsprämie an (Azubis die Hälfte). Für Azubis soll es 120 Euro mehr geben, dann nochmal 60 Euro mehr. Die Arbeitgeber wollen sie bis Ende 2025 übernehmen.

Donnerstag, 20.04.2023, 09:02 Uhr
Georg Eble

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