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Energie & Management > Biogas - Versorger-Quartett plant Biomethan-Produktion auf der Alb
Quelle: Fotolia / Jürgen Fälchle
Biogas

Versorger-Quartett plant Biomethan-Produktion auf der Alb

Ein Quartett aus Versorgern in Baden-Württemberg plant eine gemeinsame Biogasaufbereitungsanlage in der Region Neckar-Alb. Führend ist die Biogas-Tochter der Mannheimer MVV.
Kommunale Bioabfälle aus der Neckar-Alb-Region in Biomethan verwandeln: Diesem Ziel hat sich ein Quartett von baden-württembergischen Versorgern verschrieben. Die vier kommunal getragenen Unternehmen MVV (Mannheim), „FairEnergie“ (Reutlingen), Stadtwerke Tübingen und Stadtwerke Balingen beabsichtigen laut einer Mitteilung, eine Projektgesellschaft zu gründen, die in Meßstetten im Zollernalbkreis eine Biogasaufbereitungsanlage baut.

Koray Karaadak, kaufmännischer Geschäftsführer der MVV Biogas GmbH, sieht in der Anlage „ein wichtiges regionales Projekt“. Für die nötige Akzeptanz vor Ort sei es bedeutsam, dass die Partner regional stark verwurzelt seien. Fairenergie-Geschäftsführer Jens Balcerek würdigt das Engagement als „weiteres klares Bekenntnis zu nachhaltiger Energiegewinnung“.

Die Stadtwerke Tübingen wollen laut Prokurist Hanno Brühl nach eigenen Wind- und Solarkraft-Projekten nun „erste Erfahrungen mit Bioenergie machen“. Harald Eppler, Werkleiter des Versorgers aus Balingen, stellt den „Beitrag zur Reduzierung unserer Abhängigkeit von fossilem Erdgas“ heraus.

Die Anlage soll 2027 in Betrieb gehen. Neben der Produktion des Biogases wollen die Partner auch dessen Bezug und Vermarktung gemeinsam anpacken. Das Projekt soll ab dem Jahr 2025 Fahrt aufnehmen und ist Teil einer größer dimensionierten Anlage. Die Mannheimer MVV Biogas will auf dem Areal in Meßstetten zugleich eine separate Bioabfallvergärungsanlage errichten.

In der Vergärungsanlage will MVV Biogas aus kommunalen Bioabfällen das Vorprodukt Rohbiogas sowie flüssige und feste Gärprodukte gewinnen. Die Gärprodukte sollen Abnehmer in der Landwirtschaft sowie im Landschafts- und Gartenbau finden. Die von der Projektgesellschaft gemeinsam zu betreibende Aufbereitungsanlage veredelt das Rohbiogas, beim Abscheiden des enthaltenen CO2 entsteht Biomethan. Nach der Verflüssigung steht das CO2 zum Beispiel der Lebensmittel- und Chemieindustrie zur Verfügung. Es kann durch dauerhafte Speicherung auch im Betonrecycling Verwendung finden.
 
Rendering der für 2027 geplanten Biogasaufbereitungsanlage von MVV und Partnern in Meßstetten.
Quelle: MVV Biogas

Das Vorhaben insgesamt liegt etwas hinter dem Zeitplan zurück, die Vergärungsanlage sollte nach früheren Planungen schon 2024 in Betrieb gehen. Die federführende MVV teilt nun mit, den Genehmigungsantrag für die Gesamtanlage im November 2023 eingereicht zu haben. Anfang kommenden Jahres stehen die finale Grundstückssicherung und der Beschluss für den Bebauungsplan an. Anfang des Jahrzehnts hatte die MVV das Investitionsvolumen mit etwa 21 Millionen Euro angegeben.

Das Biomethan soll auf einer Konversionsfläche auf dem Geißbühl, einem Hügel in Meßstetten, entstehen. Auf dem Gelände der ehemaligen Zollernalb-Kaserne errichtet ein Zweckverband den Interkommunalen Industrie- und Gewerbepark Zollernalb. Die Geschäftsführerin des Verbands, Heike Bartenbach, will dort weitere kooperative Projekte mit Schwerpunkt Kreislaufwirtschaft ansiedeln.

Dienstag, 5.12.2023, 15:25 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > Biogas - Versorger-Quartett plant Biomethan-Produktion auf der Alb
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Biogas
Versorger-Quartett plant Biomethan-Produktion auf der Alb
Ein Quartett aus Versorgern in Baden-Württemberg plant eine gemeinsame Biogasaufbereitungsanlage in der Region Neckar-Alb. Führend ist die Biogas-Tochter der Mannheimer MVV.
Kommunale Bioabfälle aus der Neckar-Alb-Region in Biomethan verwandeln: Diesem Ziel hat sich ein Quartett von baden-württembergischen Versorgern verschrieben. Die vier kommunal getragenen Unternehmen MVV (Mannheim), „FairEnergie“ (Reutlingen), Stadtwerke Tübingen und Stadtwerke Balingen beabsichtigen laut einer Mitteilung, eine Projektgesellschaft zu gründen, die in Meßstetten im Zollernalbkreis eine Biogasaufbereitungsanlage baut.

Koray Karaadak, kaufmännischer Geschäftsführer der MVV Biogas GmbH, sieht in der Anlage „ein wichtiges regionales Projekt“. Für die nötige Akzeptanz vor Ort sei es bedeutsam, dass die Partner regional stark verwurzelt seien. Fairenergie-Geschäftsführer Jens Balcerek würdigt das Engagement als „weiteres klares Bekenntnis zu nachhaltiger Energiegewinnung“.

Die Stadtwerke Tübingen wollen laut Prokurist Hanno Brühl nach eigenen Wind- und Solarkraft-Projekten nun „erste Erfahrungen mit Bioenergie machen“. Harald Eppler, Werkleiter des Versorgers aus Balingen, stellt den „Beitrag zur Reduzierung unserer Abhängigkeit von fossilem Erdgas“ heraus.

Die Anlage soll 2027 in Betrieb gehen. Neben der Produktion des Biogases wollen die Partner auch dessen Bezug und Vermarktung gemeinsam anpacken. Das Projekt soll ab dem Jahr 2025 Fahrt aufnehmen und ist Teil einer größer dimensionierten Anlage. Die Mannheimer MVV Biogas will auf dem Areal in Meßstetten zugleich eine separate Bioabfallvergärungsanlage errichten.

In der Vergärungsanlage will MVV Biogas aus kommunalen Bioabfällen das Vorprodukt Rohbiogas sowie flüssige und feste Gärprodukte gewinnen. Die Gärprodukte sollen Abnehmer in der Landwirtschaft sowie im Landschafts- und Gartenbau finden. Die von der Projektgesellschaft gemeinsam zu betreibende Aufbereitungsanlage veredelt das Rohbiogas, beim Abscheiden des enthaltenen CO2 entsteht Biomethan. Nach der Verflüssigung steht das CO2 zum Beispiel der Lebensmittel- und Chemieindustrie zur Verfügung. Es kann durch dauerhafte Speicherung auch im Betonrecycling Verwendung finden.
 
Rendering der für 2027 geplanten Biogasaufbereitungsanlage von MVV und Partnern in Meßstetten.
Quelle: MVV Biogas

Das Vorhaben insgesamt liegt etwas hinter dem Zeitplan zurück, die Vergärungsanlage sollte nach früheren Planungen schon 2024 in Betrieb gehen. Die federführende MVV teilt nun mit, den Genehmigungsantrag für die Gesamtanlage im November 2023 eingereicht zu haben. Anfang kommenden Jahres stehen die finale Grundstückssicherung und der Beschluss für den Bebauungsplan an. Anfang des Jahrzehnts hatte die MVV das Investitionsvolumen mit etwa 21 Millionen Euro angegeben.

Das Biomethan soll auf einer Konversionsfläche auf dem Geißbühl, einem Hügel in Meßstetten, entstehen. Auf dem Gelände der ehemaligen Zollernalb-Kaserne errichtet ein Zweckverband den Interkommunalen Industrie- und Gewerbepark Zollernalb. Die Geschäftsführerin des Verbands, Heike Bartenbach, will dort weitere kooperative Projekte mit Schwerpunkt Kreislaufwirtschaft ansiedeln.

Dienstag, 5.12.2023, 15:25 Uhr
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