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Energie & Management > Stromnetz - Versorger gehen Redispatch 2.0 gemeinsam an
Bild: Bayernwerk
Stromnetz

Versorger gehen Redispatch 2.0 gemeinsam an

„In Eigenregie, aber nicht allein“ wollen die Stadtwerke Gießen die Herausforderungen stemmen, die sich mit dem Netzausbaubeschleunigungsgesetz und Redispatch 2.0 ergeben.
Das Netzausbaubeschleunigungsgesetz und speziell der darin vorgeschriebene Redispatch 2.0 bringt für die deutschen Netzbetreiber viel Arbeit mit sich. Die Stadtwerke Gießen (SWG) und ihr Tochterunternehmen Mittelhessen Netz wollen diese Aufgabe zusammen mit den Stadtwerken Marburg und der Enwag aus Wetzlar bewältigen.

Dabei verfolgt der SWG-Konzern beim Großprojekt Redispatch 2.0 einen eher unkonventionellen Ansatz: Statt den Auftrag extern zu vergeben, entschieden die Verantwortlichen in Gießen, wie es in einer Mitteilung des Versorgers heißt, die mit den neuen gesetzlichen Anforderungen zusammenhängenden Prozesse in Eigenregie zu entwickeln und einzuführen. Allein gehen SWG und Mittelhessen Netz das Thema allerdings nicht an. „Wir konnten in den Stadtwerken Marburg und der Enwag aus Wetzlar zwei wichtige Partner finden“, erklärte Kai Timmermann, bei den SWG für das Projekt verantwortlich, die Herangehensweise.

Die drei Unternehmen haben ihre Kooperation bereits im November 2020 beschlossen. Bei den SWG startete das Projekt schon zwei Monate davor. „Seither stoßen immer wieder Experten aus den anderen Häusern dazu und bereichern das Team mit ihrem Know-how“, freut sich Timmermann. Und damit passiert genau das, was geplant war: Die benachbarten kommunalen Unternehmen bündeln ihre Kompetenzen, heben Synergien und verbessern so ihre zukünftige Handlungsfähigkeit.

​Mehr Know-how und weniger Kosten

Man könne sich auch sehr gut vorstellen, weitere Partner von diesem Weg zu überzeugen und ins Boot zu holen, betonte Matthias Funk, Technischer Vorstand der SWG. Der technische Geschäftsführer der Enwag, Detlef Stein, wies darauf hin, dass eine Kooperation gerade bei neuen Aufgaben für die Netzbetreiber in allen Bereichen sinnvoll ist: „Dies gilt vor allem dann, wenn mit diesen Aufgaben ausschließlich Kosten verbunden sind. Hier verbessert sich durch die Nutzung von Synergien die Effizienz.“

Das heißt in dem Fall für das mittelhessische Modell konkret: Alle Beteiligten bauen für die Zukunft sehr wichtiges Know-how auf, was die Abhängigkeit deutlich reduziert. Und auch die Kosten, etwa für die Programmierung von Schnittstellen oder den Erwerb von Wetterdaten, reduzieren sich spürbar, wenn ein Konsortium statt eines einzelnen Netzbetreibers anfragt.

Mit Redispatch 2.0 werden ab Oktober 2021 auch die Verteilnetzbetreiber in die Steuerung der Leistungseinspeisung, beispielsweise durch erneuerbare Energien oder KWK-Anlagen ab 100 kW einbezogen.

Dienstag, 19.01.2021, 13:16 Uhr
Günter Drewnitzky
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Versorger gehen Redispatch 2.0 gemeinsam an
„In Eigenregie, aber nicht allein“ wollen die Stadtwerke Gießen die Herausforderungen stemmen, die sich mit dem Netzausbaubeschleunigungsgesetz und Redispatch 2.0 ergeben.
Das Netzausbaubeschleunigungsgesetz und speziell der darin vorgeschriebene Redispatch 2.0 bringt für die deutschen Netzbetreiber viel Arbeit mit sich. Die Stadtwerke Gießen (SWG) und ihr Tochterunternehmen Mittelhessen Netz wollen diese Aufgabe zusammen mit den Stadtwerken Marburg und der Enwag aus Wetzlar bewältigen.

Dabei verfolgt der SWG-Konzern beim Großprojekt Redispatch 2.0 einen eher unkonventionellen Ansatz: Statt den Auftrag extern zu vergeben, entschieden die Verantwortlichen in Gießen, wie es in einer Mitteilung des Versorgers heißt, die mit den neuen gesetzlichen Anforderungen zusammenhängenden Prozesse in Eigenregie zu entwickeln und einzuführen. Allein gehen SWG und Mittelhessen Netz das Thema allerdings nicht an. „Wir konnten in den Stadtwerken Marburg und der Enwag aus Wetzlar zwei wichtige Partner finden“, erklärte Kai Timmermann, bei den SWG für das Projekt verantwortlich, die Herangehensweise.

Die drei Unternehmen haben ihre Kooperation bereits im November 2020 beschlossen. Bei den SWG startete das Projekt schon zwei Monate davor. „Seither stoßen immer wieder Experten aus den anderen Häusern dazu und bereichern das Team mit ihrem Know-how“, freut sich Timmermann. Und damit passiert genau das, was geplant war: Die benachbarten kommunalen Unternehmen bündeln ihre Kompetenzen, heben Synergien und verbessern so ihre zukünftige Handlungsfähigkeit.

​Mehr Know-how und weniger Kosten

Man könne sich auch sehr gut vorstellen, weitere Partner von diesem Weg zu überzeugen und ins Boot zu holen, betonte Matthias Funk, Technischer Vorstand der SWG. Der technische Geschäftsführer der Enwag, Detlef Stein, wies darauf hin, dass eine Kooperation gerade bei neuen Aufgaben für die Netzbetreiber in allen Bereichen sinnvoll ist: „Dies gilt vor allem dann, wenn mit diesen Aufgaben ausschließlich Kosten verbunden sind. Hier verbessert sich durch die Nutzung von Synergien die Effizienz.“

Das heißt in dem Fall für das mittelhessische Modell konkret: Alle Beteiligten bauen für die Zukunft sehr wichtiges Know-how auf, was die Abhängigkeit deutlich reduziert. Und auch die Kosten, etwa für die Programmierung von Schnittstellen oder den Erwerb von Wetterdaten, reduzieren sich spürbar, wenn ein Konsortium statt eines einzelnen Netzbetreibers anfragt.

Mit Redispatch 2.0 werden ab Oktober 2021 auch die Verteilnetzbetreiber in die Steuerung der Leistungseinspeisung, beispielsweise durch erneuerbare Energien oder KWK-Anlagen ab 100 kW einbezogen.

Dienstag, 19.01.2021, 13:16 Uhr
Günter Drewnitzky

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