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Energie & Management > Wasserstoff - Uniper plant bis 2030 Wasserstoffspeicher
Quelle: Shutterstock / Tomasz Makowski
Wasserstoff

Uniper plant bis 2030 Wasserstoffspeicher

Der Düsseldorfer Energiekonzern Uniper will im Nordwesten Deutschlands Salzkavernen für die großvolumige Speicherung von Wasserstoff erschließen. Er geht damit in Vorleistung.
In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen will Uniper Wasserstoffspeicher entlang des Wasserstoffkernnetzes entwickeln. Die geplanten Speicherkapazitäten bis 2030 beziffert der Konzern mit 250 bis 600 Millionen kWh. Eine ab sofort bis Ende März laufende Marktkonsultation soll dem Konzern Aufschluss über den künftigen Bedarf geben. An den Ergebnissen will Uniper die Ausbaupläne der Wasserstoffspeicher-Standorte ausrichten.

„Mit der Planung für die Entwicklung von Wasserstoffspeichern in einer Größenordnung von bis zu 600 GWh bis 2030, treten wir als Uniper in Vorleistung“, betonte Holger Kreetz, COO von Uniper, bei der Vorlage der Pläne. Ob und wie die Speicherprojekte jedoch umgesetzt werden könnten, hänge maßgeblich von den Rahmenbedingungen und der Wirtschaftlichkeit ab. „Die Investitionen in die Entwicklung von Wasserstoffspeichern erfordern einen stabilen Regulierungs- und Förderungsrahmen, um kostendeckende Geschäftsmodelle entwickeln zu können“, so der COO. Zur Absicherung des Bauvorhabens hält er etwa Differenzverträge (Contracts for Difference) für sinnvoll. 

Uniper betont die Bedeutung der Speicher für den Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft. Diese seien unerlässlich für eine stabile und zuverlässige Versorgung des Marktes mit Wasserstoff bei gleichzeitig schwankender Produktion. 

„Wir verfügen in Deutschland, Österreich und UK über insgesamt mehr als 80 Milliarden kWh untertägige Speicherkapazitäten für Erdgas“, so Doug Waters, Geschäftsführer der Uniper-Tochter Uniper Energy Storage. Damit sei Uniper einer der größten Speicherbetreiber in Europa.

Zu den weiteren Plänen erklärte Waters: „Im Zuge des Wasserstoffhochlaufs wollen wir einen Teil unserer Speicherkapazitäten umwidmen sowie neue Speicheranlagen errichten. So können wir erneuerbare Energien in Form von Wasserstoff für die schwer zu elektrifizierende Industrie speichern und später potenziell für die Langzeitspeicherung von Energie nutzen, um ein besseres Management der volatilen erneuerbaren Erzeugung zu ermöglichen.“

Pilotprojekte in Krummhörn und Bierwang

An der Entwicklung von Wasserstoffspeichern arbeitet Uniper bereits in den Projekten „Hydrogen Pilot Cavern (HPC)“ in Krummhörn (Niedersachsen) und „HyStorage“ in Bierwang (Bayern). Beide Projekte sollen dem Konzern zur Vorbereitung kommerzieller Speicherprojekte dienen. 

Vom Pilotprojekt HPC Krummhörn erhofft sich Uniper bereits bis 2025 wertvolle Ergebnisse für die Umsetzung von kommerziellen Wasserstoffspeichern. Anschließend will der Konzern den Standort kommerziell weiterentwickeln, um dem Markt in einem ersten Schritt die Speicherkapazität von 250 Millionen kWh zur Verfügung zu stellen. Die Inbetriebnahme eines ersten kommerziellen Wasserstoffspeichers in Krummhörn plant Uniper für das dritte Quartal 2029. Dafür nehmen die Düsseldorfer in den nächsten fünf Jahren ein zusätzliches Investitionsvolumen von rund 200 Millionen Euro in die Hand. Perspektivisch hält der Konzern auch eine Erweiterung des Standorts auf höhere Speicherkapazitäten nach 2030 für möglich.

Im Projekt Hystorage untersucht das Unternehmen den Einfluss von Wasserstoff auf poröse Gesteinsformationen. Diese Porenspeicher sind vor allem in Süddeutschland zu finden. Konsortialpartner sind etwa Open Grid Europe, RAG Austria, Sefe Securing Energy for Europe und Nafta. Die Partner wollen mithilfe der Ergebnisse die Eignung und Integrität von Porenspeichern für die Speicherung von Wasserstoff feststellen.

Donnerstag, 8.02.2024, 16:31 Uhr
Davina Spohn
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Quelle: Shutterstock / Tomasz Makowski
Wasserstoff
Uniper plant bis 2030 Wasserstoffspeicher
Der Düsseldorfer Energiekonzern Uniper will im Nordwesten Deutschlands Salzkavernen für die großvolumige Speicherung von Wasserstoff erschließen. Er geht damit in Vorleistung.
In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen will Uniper Wasserstoffspeicher entlang des Wasserstoffkernnetzes entwickeln. Die geplanten Speicherkapazitäten bis 2030 beziffert der Konzern mit 250 bis 600 Millionen kWh. Eine ab sofort bis Ende März laufende Marktkonsultation soll dem Konzern Aufschluss über den künftigen Bedarf geben. An den Ergebnissen will Uniper die Ausbaupläne der Wasserstoffspeicher-Standorte ausrichten.

„Mit der Planung für die Entwicklung von Wasserstoffspeichern in einer Größenordnung von bis zu 600 GWh bis 2030, treten wir als Uniper in Vorleistung“, betonte Holger Kreetz, COO von Uniper, bei der Vorlage der Pläne. Ob und wie die Speicherprojekte jedoch umgesetzt werden könnten, hänge maßgeblich von den Rahmenbedingungen und der Wirtschaftlichkeit ab. „Die Investitionen in die Entwicklung von Wasserstoffspeichern erfordern einen stabilen Regulierungs- und Förderungsrahmen, um kostendeckende Geschäftsmodelle entwickeln zu können“, so der COO. Zur Absicherung des Bauvorhabens hält er etwa Differenzverträge (Contracts for Difference) für sinnvoll. 

Uniper betont die Bedeutung der Speicher für den Hochlauf einer Wasserstoffwirtschaft. Diese seien unerlässlich für eine stabile und zuverlässige Versorgung des Marktes mit Wasserstoff bei gleichzeitig schwankender Produktion. 

„Wir verfügen in Deutschland, Österreich und UK über insgesamt mehr als 80 Milliarden kWh untertägige Speicherkapazitäten für Erdgas“, so Doug Waters, Geschäftsführer der Uniper-Tochter Uniper Energy Storage. Damit sei Uniper einer der größten Speicherbetreiber in Europa.

Zu den weiteren Plänen erklärte Waters: „Im Zuge des Wasserstoffhochlaufs wollen wir einen Teil unserer Speicherkapazitäten umwidmen sowie neue Speicheranlagen errichten. So können wir erneuerbare Energien in Form von Wasserstoff für die schwer zu elektrifizierende Industrie speichern und später potenziell für die Langzeitspeicherung von Energie nutzen, um ein besseres Management der volatilen erneuerbaren Erzeugung zu ermöglichen.“

Pilotprojekte in Krummhörn und Bierwang

An der Entwicklung von Wasserstoffspeichern arbeitet Uniper bereits in den Projekten „Hydrogen Pilot Cavern (HPC)“ in Krummhörn (Niedersachsen) und „HyStorage“ in Bierwang (Bayern). Beide Projekte sollen dem Konzern zur Vorbereitung kommerzieller Speicherprojekte dienen. 

Vom Pilotprojekt HPC Krummhörn erhofft sich Uniper bereits bis 2025 wertvolle Ergebnisse für die Umsetzung von kommerziellen Wasserstoffspeichern. Anschließend will der Konzern den Standort kommerziell weiterentwickeln, um dem Markt in einem ersten Schritt die Speicherkapazität von 250 Millionen kWh zur Verfügung zu stellen. Die Inbetriebnahme eines ersten kommerziellen Wasserstoffspeichers in Krummhörn plant Uniper für das dritte Quartal 2029. Dafür nehmen die Düsseldorfer in den nächsten fünf Jahren ein zusätzliches Investitionsvolumen von rund 200 Millionen Euro in die Hand. Perspektivisch hält der Konzern auch eine Erweiterung des Standorts auf höhere Speicherkapazitäten nach 2030 für möglich.

Im Projekt Hystorage untersucht das Unternehmen den Einfluss von Wasserstoff auf poröse Gesteinsformationen. Diese Porenspeicher sind vor allem in Süddeutschland zu finden. Konsortialpartner sind etwa Open Grid Europe, RAG Austria, Sefe Securing Energy for Europe und Nafta. Die Partner wollen mithilfe der Ergebnisse die Eignung und Integrität von Porenspeichern für die Speicherung von Wasserstoff feststellen.

Donnerstag, 8.02.2024, 16:31 Uhr
Davina Spohn

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