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Energie & Management > Stromnetz - ÃœNB Amprion setzt Kabel-Einkaufstour fort
Kabel von Prysmian und NKT werden auch für den Südostlink verwendet. Sie warten schon im Regensburger Hafen auf ihren Einsatz. Quelle: E&M / Drewnitzky
Stromnetz

ÃœNB Amprion setzt Kabel-Einkaufstour fort

Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat erneut einen Milliardenauftrag an einen Kabelhersteller vergeben. Diesmal für die Gleichstrom-Trasse Korridor B.
Mit der Auftragsvergabe an das dänische Unternehmen NKT hat sich Amprion Kabelkapazitäten für das Energiewende-Projekt Korridor B sowie einen wichtigen Teilabschnitt des Leitungsprojektes „EnLAG 14“ gesichert. Die Verträge haben ein Gesamtvolumen von 1,2 Milliarden Euro, wie Amprion mitteilt.

Die rund 430 Kilometer lange 525-kV-Gleichstrom-Verbindung Korridor B sieht Erdkabel zwischen den Umspannanlagen Heide West in Schleswig-Holstein und Polsum in Nordrhein-Westfalen vor. Darüber hinaus wurde NKT mit der Kabelproduktion für die rund 10 Kilometer lange Rheinquerung zwischen Voerde und Rheinberg im Rahmen des Leitungsprojektes EnLAG 14 beauftragt.

„Um die Energiewende voranzutreiben, sind Verträge wie die mit NKT elementar. Nur wenn wir rechtzeitig die benötigten Ressourcen am Markt beschaffen, bleiben wir im Zeitplan und sichern so den Erfolg der Projekte. Korridor B und EnLAG 14 spielen beim Erreichen unserer Klimaziele eine wichtige Rolle“, erklärte dazu Amprion-CTO Hendrik Neumann.

Stärkung der Kabelproduktion in Deutschland

Claes Westerlind, Präsident und CEO von NKT, betonte, man sehe sich durch die Aufträge im Engagement für eine lokale Präsenz und in einem Fokus auf Nachhaltigkeit bestätigt. Damit könne die „starke Position im deutschen Markt“ ausgebaut werden. NKT hat ein Werk für Hochspannungskabel in Köln.

Als zentrales Projekt der Energiewende soll Korridor B von Anfang der 2030er-Jahre an Strom von der Nordseeküste nach Nordrhein-Westfalen transportieren. Er besteht aus den beiden Leitungsbauvorhaben 48 (Heide/West – Polsum) und 49 (Wilhelmshaven – Hamm). Beide Verbindungen übertragen später jeweils eine Leistung von 2.000 MW. Die Transportkapazität von insgesamt 4.000 MW entspricht dem Strombedarf von etwa 4 Millionen Menschen.

Die Rheinquerung ist Teil des EnLAG-Vorhabens 14, der Netzverstärkung zwischen Wesel am Niederrhein und Osterath bei Düsseldorf. Sie soll künftig Energie auf den Spannungsebenen von 380 und 110 kV transportieren. Den Abschnitt zwischen Voerde und Rheinberg hatte der Gesetzgeber 2015 als Erdkabel-Pilotprojekt ausgewiesen. Amprion plant diesen Abschnitt als Kombination aus zwei kurzen Freileitungs-Sektionen und einem Erdkabel-Abschnitt.

Milliarden auch für Offshore-Anbindungen

Erst Mitte Februar hatte Amprion einen Milliardenauftrag an den italienischen Kabelhersteller Prysmian vergeben (wir berichteten). Dabei ging es um die Unterwasser- und Erdkabel für die Offshore-Anbindungssysteme Balwin 1 und Balwin 2, die die Energie von Windparks in der Nordsee an Land bringen. Außerdem um das Erdkabel-Projekt DC 34 zwischen Niedersachsen und Hessen, das 2.000 MW Windkraftstrom in den Ballungsraum Rhein-Main übertragen kann. Die Gesamtsumme für den Auftrag wurde von Amprion mit 5 Milliarden Euro beziffert.

Dienstag, 5.03.2024, 13:28 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Stromnetz - ÃœNB Amprion setzt Kabel-Einkaufstour fort
Kabel von Prysmian und NKT werden auch für den Südostlink verwendet. Sie warten schon im Regensburger Hafen auf ihren Einsatz. Quelle: E&M / Drewnitzky
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ÃœNB Amprion setzt Kabel-Einkaufstour fort
Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion hat erneut einen Milliardenauftrag an einen Kabelhersteller vergeben. Diesmal für die Gleichstrom-Trasse Korridor B.
Mit der Auftragsvergabe an das dänische Unternehmen NKT hat sich Amprion Kabelkapazitäten für das Energiewende-Projekt Korridor B sowie einen wichtigen Teilabschnitt des Leitungsprojektes „EnLAG 14“ gesichert. Die Verträge haben ein Gesamtvolumen von 1,2 Milliarden Euro, wie Amprion mitteilt.

Die rund 430 Kilometer lange 525-kV-Gleichstrom-Verbindung Korridor B sieht Erdkabel zwischen den Umspannanlagen Heide West in Schleswig-Holstein und Polsum in Nordrhein-Westfalen vor. Darüber hinaus wurde NKT mit der Kabelproduktion für die rund 10 Kilometer lange Rheinquerung zwischen Voerde und Rheinberg im Rahmen des Leitungsprojektes EnLAG 14 beauftragt.

„Um die Energiewende voranzutreiben, sind Verträge wie die mit NKT elementar. Nur wenn wir rechtzeitig die benötigten Ressourcen am Markt beschaffen, bleiben wir im Zeitplan und sichern so den Erfolg der Projekte. Korridor B und EnLAG 14 spielen beim Erreichen unserer Klimaziele eine wichtige Rolle“, erklärte dazu Amprion-CTO Hendrik Neumann.

Stärkung der Kabelproduktion in Deutschland

Claes Westerlind, Präsident und CEO von NKT, betonte, man sehe sich durch die Aufträge im Engagement für eine lokale Präsenz und in einem Fokus auf Nachhaltigkeit bestätigt. Damit könne die „starke Position im deutschen Markt“ ausgebaut werden. NKT hat ein Werk für Hochspannungskabel in Köln.

Als zentrales Projekt der Energiewende soll Korridor B von Anfang der 2030er-Jahre an Strom von der Nordseeküste nach Nordrhein-Westfalen transportieren. Er besteht aus den beiden Leitungsbauvorhaben 48 (Heide/West – Polsum) und 49 (Wilhelmshaven – Hamm). Beide Verbindungen übertragen später jeweils eine Leistung von 2.000 MW. Die Transportkapazität von insgesamt 4.000 MW entspricht dem Strombedarf von etwa 4 Millionen Menschen.

Die Rheinquerung ist Teil des EnLAG-Vorhabens 14, der Netzverstärkung zwischen Wesel am Niederrhein und Osterath bei Düsseldorf. Sie soll künftig Energie auf den Spannungsebenen von 380 und 110 kV transportieren. Den Abschnitt zwischen Voerde und Rheinberg hatte der Gesetzgeber 2015 als Erdkabel-Pilotprojekt ausgewiesen. Amprion plant diesen Abschnitt als Kombination aus zwei kurzen Freileitungs-Sektionen und einem Erdkabel-Abschnitt.

Milliarden auch für Offshore-Anbindungen

Erst Mitte Februar hatte Amprion einen Milliardenauftrag an den italienischen Kabelhersteller Prysmian vergeben (wir berichteten). Dabei ging es um die Unterwasser- und Erdkabel für die Offshore-Anbindungssysteme Balwin 1 und Balwin 2, die die Energie von Windparks in der Nordsee an Land bringen. Außerdem um das Erdkabel-Projekt DC 34 zwischen Niedersachsen und Hessen, das 2.000 MW Windkraftstrom in den Ballungsraum Rhein-Main übertragen kann. Die Gesamtsumme für den Auftrag wurde von Amprion mit 5 Milliarden Euro beziffert.

Dienstag, 5.03.2024, 13:28 Uhr
Günter Drewnitzky

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