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Energie & Management > Politik - Thüga fordert regionale Kapazitätsmärkte
Quelle: E&M / Katia Meyer-Tien
Politik

Thüga fordert regionale Kapazitätsmärkte

Auch das Kraft-Wärme-Kopplung-Gesetz sollte nach Ansicht des Stadwerkeverbunds verlängert werden.
Angesichts begrenzter Netzkapazitäten auf der einen und zu geringen regionalen Erzeugungskapazitäten auf der anderen Seite spricht sich der Stadtwerkeverbund Thüga für die Einführung regionaler Flexibilitäts- und Kapazitätsmärkte für Strom aus.

„Unser heutiges Strommarktdesign ist den Herausforderungen der Zukunft nicht mehr gewachsen. Das hat auch die Politik in Brüssel und Berlin erkannt. Dort werden derzeit Maßnahmen diskutiert, um das Strommarktdesign weiterzuentwickeln“, sagt Markus Wörz, Leiter Energiepolitik bei der Thüga Aktiengesellschaft. Dabei gehe es auch um Möglichkeiten, Kapazitätsmärkte auf nationaler Ebene zu etablieren. „Eine Idee, die die Thüga bereits vor zehn Jahren eingebracht hat und die jetzt wieder auf der politischen Agenda steht. Unter anderem hat sich jüngst die deutsche Monopolkommission dafür ausgesprochen“, so Wörz.

Die Forderung nach der Einrichtung regionaler Kapazitätsmärkte nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage als Ergänzung zum bestehenden Energy Only-Markt werde auch von den Mitgliedern der Task Force für Politische Willensbildung des Thüga-Beirates, dem mehr als 100 (Ober-)Bürgermeisterinnen, Bürgermeister und Akteure der kommunalen Ebene sowie der Länder angehören, vertreten.

Verlängerung der KWKG-Förderungen bis 2035

Darüber hinaus solle auch die Kraft-Wärme-Kopplung stärker berücksichtigt werden, insbesondere durch eine Verlängerung der KWKG-Förderung. „Gerade in der Hochlaufphase der Wasserstoffwirtschaft sollten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen mit ihrer effizienten Stromerzeugungstechnik breit eingesetzt und weiter ausgebaut werden, um die volkswirtschaftlichen Kosten möglichst gering zu halten und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten,“ sagte Udo Glatthaar (CDU), Sprecher der Thüga-Task Force und Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Bad Mergentheim.
 
 
Durch den Einsatz von Power to Gas-Technologien könne das vorhandene Gasverteilnetz mit einer Leitungslänge von bundesweit mehr als 500.000 Kilometern auch als Speicher genutzt werden und so einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Stromversorgung leisten.

Die Positionen der Thüga-Task Force für Politische Willensbildung im Detail:
  • Nur wenn die jeweils vorhandenen lokalen und regionalen Potenziale optimal genutzt würden, könne die Energiewende zeitnah und kosteneffizient umgesetzt werden. Stadtwerke und Regionalversorger spielten hierbei eine zentrale Rolle, insbesondere bei der Erstellung und Umsetzung der kommunalen Wärmeplanungen und künftigen Wärmeversorgung.
  • Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen böten aufgrund ihrer hohen energetischen Effizienz ein großes CO2-Minderungspotenzial und könnten − gerade in Verbindung mit Wasserstoff − einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung in der Wärme- und Stromversorgung leisten. Diese Rolle solle sich im energiepolitischen Ordnungsrahmen und in einem entsprechenden Förderregime widerspiegeln.
  • Die KWKG-Förderung solle bis mindestens 2035 verlängert werden, verbunden mit einer substanziellen Erhöhung des Volumens der Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW) auf 3 Milliarden Euro pro Jahr bei gleichzeitiger europarechtskonformer Ausgestaltung. Der Einsatz klimaschonender Brennstoffe sowie eine stromgeführte Fahrweise sollten dabei angereizt werden.
  • Räumlich abgegrenzte, regionale Märkte für Flexibilität und gesicherte regionale Leistungsangebote sollten geschaffen werden. Dadurch könnten bestehende Netzengpässe sowie regionale Besonderheiten kleinteiliger Flexibilitätsangebote berücksichtigt werden. Potenziale für gesicherte Kraftwerksleistung oder entsprechende Flexibilität auf der Nachfrageseite können so in den Regionen optimal erschlossen werden.

Donnerstag, 16.11.2023, 15:20 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Politik - Thüga fordert regionale Kapazitätsmärkte
Quelle: E&M / Katia Meyer-Tien
Politik
Thüga fordert regionale Kapazitätsmärkte
Auch das Kraft-Wärme-Kopplung-Gesetz sollte nach Ansicht des Stadwerkeverbunds verlängert werden.
Angesichts begrenzter Netzkapazitäten auf der einen und zu geringen regionalen Erzeugungskapazitäten auf der anderen Seite spricht sich der Stadtwerkeverbund Thüga für die Einführung regionaler Flexibilitäts- und Kapazitätsmärkte für Strom aus.

„Unser heutiges Strommarktdesign ist den Herausforderungen der Zukunft nicht mehr gewachsen. Das hat auch die Politik in Brüssel und Berlin erkannt. Dort werden derzeit Maßnahmen diskutiert, um das Strommarktdesign weiterzuentwickeln“, sagt Markus Wörz, Leiter Energiepolitik bei der Thüga Aktiengesellschaft. Dabei gehe es auch um Möglichkeiten, Kapazitätsmärkte auf nationaler Ebene zu etablieren. „Eine Idee, die die Thüga bereits vor zehn Jahren eingebracht hat und die jetzt wieder auf der politischen Agenda steht. Unter anderem hat sich jüngst die deutsche Monopolkommission dafür ausgesprochen“, so Wörz.

Die Forderung nach der Einrichtung regionaler Kapazitätsmärkte nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage als Ergänzung zum bestehenden Energy Only-Markt werde auch von den Mitgliedern der Task Force für Politische Willensbildung des Thüga-Beirates, dem mehr als 100 (Ober-)Bürgermeisterinnen, Bürgermeister und Akteure der kommunalen Ebene sowie der Länder angehören, vertreten.

Verlängerung der KWKG-Förderungen bis 2035

Darüber hinaus solle auch die Kraft-Wärme-Kopplung stärker berücksichtigt werden, insbesondere durch eine Verlängerung der KWKG-Förderung. „Gerade in der Hochlaufphase der Wasserstoffwirtschaft sollten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen mit ihrer effizienten Stromerzeugungstechnik breit eingesetzt und weiter ausgebaut werden, um die volkswirtschaftlichen Kosten möglichst gering zu halten und die Versorgungssicherheit zu gewährleisten,“ sagte Udo Glatthaar (CDU), Sprecher der Thüga-Task Force und Oberbürgermeister der Großen Kreisstadt Bad Mergentheim.
 
 
Durch den Einsatz von Power to Gas-Technologien könne das vorhandene Gasverteilnetz mit einer Leitungslänge von bundesweit mehr als 500.000 Kilometern auch als Speicher genutzt werden und so einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Stromversorgung leisten.

Die Positionen der Thüga-Task Force für Politische Willensbildung im Detail:
  • Nur wenn die jeweils vorhandenen lokalen und regionalen Potenziale optimal genutzt würden, könne die Energiewende zeitnah und kosteneffizient umgesetzt werden. Stadtwerke und Regionalversorger spielten hierbei eine zentrale Rolle, insbesondere bei der Erstellung und Umsetzung der kommunalen Wärmeplanungen und künftigen Wärmeversorgung.
  • Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen böten aufgrund ihrer hohen energetischen Effizienz ein großes CO2-Minderungspotenzial und könnten − gerade in Verbindung mit Wasserstoff − einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung in der Wärme- und Stromversorgung leisten. Diese Rolle solle sich im energiepolitischen Ordnungsrahmen und in einem entsprechenden Förderregime widerspiegeln.
  • Die KWKG-Förderung solle bis mindestens 2035 verlängert werden, verbunden mit einer substanziellen Erhöhung des Volumens der Bundesförderung effiziente Wärmenetze (BEW) auf 3 Milliarden Euro pro Jahr bei gleichzeitiger europarechtskonformer Ausgestaltung. Der Einsatz klimaschonender Brennstoffe sowie eine stromgeführte Fahrweise sollten dabei angereizt werden.
  • Räumlich abgegrenzte, regionale Märkte für Flexibilität und gesicherte regionale Leistungsangebote sollten geschaffen werden. Dadurch könnten bestehende Netzengpässe sowie regionale Besonderheiten kleinteiliger Flexibilitätsangebote berücksichtigt werden. Potenziale für gesicherte Kraftwerksleistung oder entsprechende Flexibilität auf der Nachfrageseite können so in den Regionen optimal erschlossen werden.

Donnerstag, 16.11.2023, 15:20 Uhr
Katia Meyer-Tien

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