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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Teure Gebrauchte
Quelle: Pixabay / Felix Müller
Elektrofahrzeuge

Teure Gebrauchte

Der Markt für gebrauchte Elektrofahrzeuge in Deutschland entwickelt sich langsam – doch ein Schnäppchen sind die Stromer noch lange nicht.
Aktuell, so heißt es in einer Analyse des Marktes für Gebrauchtwagen mit Elektroantrieb des europäishcen Online-Automarktes „AutoScout24“, sinken die Preise für gebrauchte Elektro-PKW. Allerdings auf hohem Niveau: Wurden im Jahr 2022 durchschnittlich noch 43.968 Euro für einen gebrauchten Stromer fällig, sind es 2023 nur noch 36.703 Euro. Deutlich günstiger war es drei Jahre zuvor: Im Jahr 2020 waren es noch 29.900 Euro gewesen. Die Analysten des Gebrauchtwagenportals führen die starken Preissprünge auf die erhöhten Energiekosten und die stark angezogene Inflation zurück.

Angesichts des wachsenden Neuwagenmarktes steige dabei das Angebot an gebrauchten E-Autos deutlich. So habe sich der Anteil der elektrisch betriebenen Fahrzeuge am gesamten Angebot der Plattform von 1,8 Prozent in 2001 auf 5,4 Prozent in 2023 verdreifacht. Dabei kosten gebrauchte Elektroautos in Deutschland deutlich mehr als Diesel und Benziner. 2023 lag der Durchschnittspreis für Dieselautos bei 29.631 Euro und für Benziner bei 26.281 Euro. Hybridfahrzeuge kosteten mit 39.894 Euro sogar noch mehr als Elektroautos.

Im Vergleich mit anderen Ländern zeigen sich den Analysten zufolge große Unterschiede auf dem Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge. Im Vergleich mit den Nachbarländern Niederlande, Italien, Belgien, Österreich und Frankreich landet Deutschland 2023 demzufolge im Mittelfeld: Günstiger waren Elektroautos 2023 in Italien (32.930 Euro) und Frankreich (35.678 Euro). Mit durchschnittlich 52.834 Euro mussten belgische Autokäufer am meisten für ein gebrauchtes E-Auto ausgeben. Diese Reihenfolge, heißt es in der Analyse, sei dabei keine rein aktuelle Entwicklung, sondern seit 2020 konstant so zu beobachten.
 
Durchschnittliche Preise für gebrauchte E-Autos
(Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Autoscout 24

Beeinflusst werden dürfte der Markt dabei von der relativ hohen Zahl hochpreisiger Fahrzeuge. So finden sich bei einer aktuellen Suche auf dem Portal beispielsweise mit dem BMW i7 oder dem Audi RS e-tron viele Modelle, deren Verkaufspreise sich auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt größtenteils im deutlich sechsstelligen Bereich bewegen.

Grundsätzlich, so die Analysten, bringe die Anschaffung eines gebrauchten Elektroautos nicht weniger Vorteile oder Risiken mit sich als der Kauf eines gebrauchten Verbrenners. Sie zitieren Professor Maximilian Fichtner, Direktor des Helmholtz-Instituts für Elektrochemische Energiespeicherung in Ulm: „Der Kauf eines gebrauchten Elektroautos kann genauso gut funktionieren wie der eines gebrauchten Verbrenners. Autos wie Tesla-Modelle aus dem Jahr 2017 sind gute Beispiele. Viele, die 2021 gebraucht verkauft wurden, wiesen immer noch mehr als 95 Prozent ihrer Batteriekapazität auf.“

Das zeige, dass gebrauchte Elektroautos von hoher Qualität sein können. „Ein ‚State Of Health‘-Test durch den TÜV oder ADAC sollte bei Gebrauchtwagen ohnehin immer obligatorisch sein und hilft dabei, vor dem Kauf für Klarheit zu sorgen.“

Montag, 22.01.2024, 15:36 Uhr
Katia Meyer-Tien
Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Teure Gebrauchte
Quelle: Pixabay / Felix Müller
Elektrofahrzeuge
Teure Gebrauchte
Der Markt für gebrauchte Elektrofahrzeuge in Deutschland entwickelt sich langsam – doch ein Schnäppchen sind die Stromer noch lange nicht.
Aktuell, so heißt es in einer Analyse des Marktes für Gebrauchtwagen mit Elektroantrieb des europäishcen Online-Automarktes „AutoScout24“, sinken die Preise für gebrauchte Elektro-PKW. Allerdings auf hohem Niveau: Wurden im Jahr 2022 durchschnittlich noch 43.968 Euro für einen gebrauchten Stromer fällig, sind es 2023 nur noch 36.703 Euro. Deutlich günstiger war es drei Jahre zuvor: Im Jahr 2020 waren es noch 29.900 Euro gewesen. Die Analysten des Gebrauchtwagenportals führen die starken Preissprünge auf die erhöhten Energiekosten und die stark angezogene Inflation zurück.

Angesichts des wachsenden Neuwagenmarktes steige dabei das Angebot an gebrauchten E-Autos deutlich. So habe sich der Anteil der elektrisch betriebenen Fahrzeuge am gesamten Angebot der Plattform von 1,8 Prozent in 2001 auf 5,4 Prozent in 2023 verdreifacht. Dabei kosten gebrauchte Elektroautos in Deutschland deutlich mehr als Diesel und Benziner. 2023 lag der Durchschnittspreis für Dieselautos bei 29.631 Euro und für Benziner bei 26.281 Euro. Hybridfahrzeuge kosteten mit 39.894 Euro sogar noch mehr als Elektroautos.

Im Vergleich mit anderen Ländern zeigen sich den Analysten zufolge große Unterschiede auf dem Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge. Im Vergleich mit den Nachbarländern Niederlande, Italien, Belgien, Österreich und Frankreich landet Deutschland 2023 demzufolge im Mittelfeld: Günstiger waren Elektroautos 2023 in Italien (32.930 Euro) und Frankreich (35.678 Euro). Mit durchschnittlich 52.834 Euro mussten belgische Autokäufer am meisten für ein gebrauchtes E-Auto ausgeben. Diese Reihenfolge, heißt es in der Analyse, sei dabei keine rein aktuelle Entwicklung, sondern seit 2020 konstant so zu beobachten.
 
Durchschnittliche Preise für gebrauchte E-Autos
(Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Autoscout 24

Beeinflusst werden dürfte der Markt dabei von der relativ hohen Zahl hochpreisiger Fahrzeuge. So finden sich bei einer aktuellen Suche auf dem Portal beispielsweise mit dem BMW i7 oder dem Audi RS e-tron viele Modelle, deren Verkaufspreise sich auch auf dem Gebrauchtwagenmarkt größtenteils im deutlich sechsstelligen Bereich bewegen.

Grundsätzlich, so die Analysten, bringe die Anschaffung eines gebrauchten Elektroautos nicht weniger Vorteile oder Risiken mit sich als der Kauf eines gebrauchten Verbrenners. Sie zitieren Professor Maximilian Fichtner, Direktor des Helmholtz-Instituts für Elektrochemische Energiespeicherung in Ulm: „Der Kauf eines gebrauchten Elektroautos kann genauso gut funktionieren wie der eines gebrauchten Verbrenners. Autos wie Tesla-Modelle aus dem Jahr 2017 sind gute Beispiele. Viele, die 2021 gebraucht verkauft wurden, wiesen immer noch mehr als 95 Prozent ihrer Batteriekapazität auf.“

Das zeige, dass gebrauchte Elektroautos von hoher Qualität sein können. „Ein ‚State Of Health‘-Test durch den TÜV oder ADAC sollte bei Gebrauchtwagen ohnehin immer obligatorisch sein und hilft dabei, vor dem Kauf für Klarheit zu sorgen.“

Montag, 22.01.2024, 15:36 Uhr
Katia Meyer-Tien

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