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Energie & Management > Studien - Studie sieht enormes PV-Potential in Hamburg
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Studien

Studie sieht enormes PV-Potential in Hamburg

Mindestens zwei Drittel des Strombedarfs könnte die Hansestadt durch Sonnenenergie decken, heißt es in der Solarpotentialstudie Hamburg. Theoretisch wäre sogar Vollversorgung möglich.
“Nicht nur Schietwetter in Hamburg” lautet der Untertitel der Solarpotentialstudie Hamburg, die der Hansestadt enormes Ausbaupotential im Bereich der Photovoltaik bescheinigt. Der Studie zufolge könnten bilanziell etwa zwei Drittel des Strombedarf der Hansestadt durch Solaranlagen gedeckt werden.

Das realisierbare Leistungspotential Hamburgs betrage demnach 9.400 MW, was einem realisierbaren Ertragspotential von knapp 7 Milliarden kWh entspräche. Die Gesamtstromnachfrage der Stadt habe 2021 bei etwa 11 Milliarden kWh gelegen. Dabei liegen die größten Möglichkeiten im Bereich der gebäudeintegrierten Photovoltaik, insbesondere Dach-PV. Nennenswertes realisierbares Potential bestehe aber auch im Bereich der Agri-PV und der urbanen Photovoltaik, insbesondere Parkplatz-Überdachungen.

Zur Ermittlung des Potentials wurde unter Verwendung des digitalen Liegenschaftskatasters (Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem, kurz ALKIS) eine detaillierte Eignungsanalyse jedes einzelnen Flurstücks in Hamburg durchgeführt, heißt es in einer Mitteilung der Universität. Mit Hilfe der digitalen Stadtkarte wurden zudem für die Gebäude auf den Grundstücken die Dachformen analysiert, um den realisierbaren PV-Belegungsgrad abschätzen zu können.

Zielgerichteter Wissenstransfer nötig

Auf der Ebene des technischen Potenzials wäre sogar eine Vollversorgung – zumindest bilanziell – möglich, heißt es in der Studie. Voraussetzung hierfür sei jedoch, dass die Hemmnisse und Barrieren, welche derzeit das technische auf das realisierbare Potential reduzierten, durch geeignete politische Maßnahmen in der Zukunft sukzessive abgebaut würden. Hierbei, heißt es weiter, sei jedoch zu bedenken, dass es sich beim Bausektor um ein träges System handele. Während die Erneuerungszyklen im IT- oder Automobilsektor meist nach wenigen Jahren einsetzten, umfasse die Lebens- und Erneuerungsspanne von Immobilien meist mehrere Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte. “Dies führt vor Augen, dass politische Impulse und der Wissenstransfer an die Stakeholder äußerst zielgerichtet und passgenau ausgeführt werden müssen, um die Motivation zu einer zeitnahen Investition deutlich zu erhöhen.”

Erstellt haben die Studie Dr.-Ing. Christina Rullan Lemke von der Hafen City Universität (HCU) Hamburg, Daniel John von der TU Hamburg und Nicholas Tedjosantoso vom Competence Center für Erneuerbare Energien und EnergieEffizienz (CC4E) der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) im Auftrag des Netzwerks Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH). Prof. Dr.-Ing. Martin Kaltschmitt (Leiter des Instituts für Umwelttechnik und Energiewirtschaft) von der TU Hamburg und Prof. Dr.-Ing. Hans Schäfers, kommissarischer Leiter des CC4E der HAW Hamburg, sowie Constantin Lange von der Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur GmbH koordinierten die Arbeiten.

Die Studie ist auf den Internetseiten des EEHH abrufbar.

Montag, 17.04.2023, 16:16 Uhr
Katia Meyer-Tien
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Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Studien
Studie sieht enormes PV-Potential in Hamburg
Mindestens zwei Drittel des Strombedarfs könnte die Hansestadt durch Sonnenenergie decken, heißt es in der Solarpotentialstudie Hamburg. Theoretisch wäre sogar Vollversorgung möglich.
“Nicht nur Schietwetter in Hamburg” lautet der Untertitel der Solarpotentialstudie Hamburg, die der Hansestadt enormes Ausbaupotential im Bereich der Photovoltaik bescheinigt. Der Studie zufolge könnten bilanziell etwa zwei Drittel des Strombedarf der Hansestadt durch Solaranlagen gedeckt werden.

Das realisierbare Leistungspotential Hamburgs betrage demnach 9.400 MW, was einem realisierbaren Ertragspotential von knapp 7 Milliarden kWh entspräche. Die Gesamtstromnachfrage der Stadt habe 2021 bei etwa 11 Milliarden kWh gelegen. Dabei liegen die größten Möglichkeiten im Bereich der gebäudeintegrierten Photovoltaik, insbesondere Dach-PV. Nennenswertes realisierbares Potential bestehe aber auch im Bereich der Agri-PV und der urbanen Photovoltaik, insbesondere Parkplatz-Überdachungen.

Zur Ermittlung des Potentials wurde unter Verwendung des digitalen Liegenschaftskatasters (Amtlichen Liegenschaftskatasterinformationssystem, kurz ALKIS) eine detaillierte Eignungsanalyse jedes einzelnen Flurstücks in Hamburg durchgeführt, heißt es in einer Mitteilung der Universität. Mit Hilfe der digitalen Stadtkarte wurden zudem für die Gebäude auf den Grundstücken die Dachformen analysiert, um den realisierbaren PV-Belegungsgrad abschätzen zu können.

Zielgerichteter Wissenstransfer nötig

Auf der Ebene des technischen Potenzials wäre sogar eine Vollversorgung – zumindest bilanziell – möglich, heißt es in der Studie. Voraussetzung hierfür sei jedoch, dass die Hemmnisse und Barrieren, welche derzeit das technische auf das realisierbare Potential reduzierten, durch geeignete politische Maßnahmen in der Zukunft sukzessive abgebaut würden. Hierbei, heißt es weiter, sei jedoch zu bedenken, dass es sich beim Bausektor um ein träges System handele. Während die Erneuerungszyklen im IT- oder Automobilsektor meist nach wenigen Jahren einsetzten, umfasse die Lebens- und Erneuerungsspanne von Immobilien meist mehrere Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte. “Dies führt vor Augen, dass politische Impulse und der Wissenstransfer an die Stakeholder äußerst zielgerichtet und passgenau ausgeführt werden müssen, um die Motivation zu einer zeitnahen Investition deutlich zu erhöhen.”

Erstellt haben die Studie Dr.-Ing. Christina Rullan Lemke von der Hafen City Universität (HCU) Hamburg, Daniel John von der TU Hamburg und Nicholas Tedjosantoso vom Competence Center für Erneuerbare Energien und EnergieEffizienz (CC4E) der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW) im Auftrag des Netzwerks Erneuerbare Energien Hamburg (EEHH). Prof. Dr.-Ing. Martin Kaltschmitt (Leiter des Instituts für Umwelttechnik und Energiewirtschaft) von der TU Hamburg und Prof. Dr.-Ing. Hans Schäfers, kommissarischer Leiter des CC4E der HAW Hamburg, sowie Constantin Lange von der Erneuerbare Energien Hamburg Clusteragentur GmbH koordinierten die Arbeiten.

Die Studie ist auf den Internetseiten des EEHH abrufbar.

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Katia Meyer-Tien

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