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Energie & Management > Wirtschaft - Strom bleibt im Großhandel teuer
Quelle: Fotolia / THesIMPLIFY
Wirtschaft

Strom bleibt im Großhandel teuer

Die Großhandelspreise für Strom sind im Kalenderjahr 2022 aufgrund des Ukraine-Krieges dramatisch gestiegen. Mittlerweile hat sich die Lage allerdings deutlich entspannt.
Wie aus Zahlen des Bundesverbandes der Energieabnehmer (VEA) hervorgeht, kostete der Bezug von Strom im August 2023 mehr als das Achtfache im Vergleich zum Jahresbeginn 2022. Die Preise haben sich seitdem wieder deutlich reduziert, sind aktuell aber immer noch doppelt so hoch wie vor der Energiepreiskrise.

Seit 2022 wurde es nach Erkenntnissen des Verbandes für die Endkunden auch zunehmend schwerer, neue Verträge für das Kalenderjahr 2023 und 2024 abzuschließen, weil viele Stromlieferanten aufgrund der Preisentwicklung keine Angebote mehr platziert haben. Hinzu kommt, dass die Netzentgelte deutlich gestiegen sind.

Der VEA-Preisvergleich umfasst 50 große Netzgebiete in Deutschland und deckt damit einen wesentlichen Teil des deutschen Stromnetzes ab. Im Durchschnitt sind die Preise innerhalb eines Jahres um 29,2 Prozent gesunken. Maßgebliche Ursache sind die rückläufigen Großhandelspreise.

Die größten prozentualen Preissenkungen gibt es bei der „e.dis“ mit Sitz in Fürstenwalde (-35 Prozent), der Stadtwerke Kiel Netz (-34,6 Prozent) und der Stadtwerke Rostock Netz (-34,5 Prozent). Die geringsten Preisrückgänge sind bei der Wemag Netz mit Sitz in Schwerin (-25,2 Prozent), der WSW Netz in Wuppertal (- 25,5 Prozent), der „energis“ Netzgesellschaft Saarbrücken (-26,1 Prozent) und der „ENERVIE Vernetzt“ Lüdenscheid (-26,1 Prozent) zu verzeichnen.

Alte Bundesländer sind günstiger

Nach wie vor sind die Strompreise in den neuen Bundesländern höher: So beträgt der durchschnittliche Strompreis hier 21,85 Cent/kWh. Er ist damit um 0,32 Cent/kWh beziehungsweise 1,5 Prozent höher als der mittlere Preis in den alten Bundesländern mit 21,53 Cent/kWh. Die Differenz zwischen dem nach diesem Vergleich preisgünstigsten (Stadtwerke Kiel Netz mit 18,55 Cent/kWh) und dem teuersten Netzgebiet (Wemag Netz 25,05 Cent/kWh) beträgt 6,50 Cent/kWh oder 35,1 Prozent.

Die zehn günstigsten Gebiete sind derzeit: Stadtwerke Kiel Netz, Stadtwerke Rostock Netz, EWE Netz mit Sitz in Oldenburg, SWM Infrastruktur in München, Stromnetz Hamburg, Stromnetz Berlin, Stadtwerke Düsseldorf Netz, „Rheinische NETZGesellschaft“ in Köln, Braunschweiger Netz und Netrion in Mannheim.

Die Reihenfolge in der Gruppe der zehn Versorgungsgebiete mit den höchsten Durchschnittsstrompreisen: Wemag Netz Schwerin, Schleswig-Holstein Netz Quickborn, Energis Netzgesellschaft Saarbrücken, Enervie Vernetzt Lüdenscheid, Netze BW Karlsruhe, „SachsenNetze HS.HD“ (ehemals Enso) Dresden, Energieversorgung Halle Netz, „ovag Netz“ Friedberg, Thüringer Energienetz Erfurt und WSW Netz Wuppertal.
 
Strompreise im Vergleich
(Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Grafik: VEA

Aufgrund der aktuellen Situation im Großhandel und der damit verbundenen Unsicherheit haben viele Lieferanten nach Angaben des VEA das Neukundengeschäft stark eingeschränkt. Dies führe dazu, dass Unternehmen nur sehr schwer Angebote erhalten. Zudem müssten sich die Kunden auf deutliche Verschlechterungen bei den Vertragsbedingungen einstellen, wie etwa Vorkasse und sehr geringe Mengentoleranzen.

Montag, 22.01.2024, 11:48 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > Wirtschaft - Strom bleibt im Großhandel teuer
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Strom bleibt im Großhandel teuer
Die Großhandelspreise für Strom sind im Kalenderjahr 2022 aufgrund des Ukraine-Krieges dramatisch gestiegen. Mittlerweile hat sich die Lage allerdings deutlich entspannt.
Wie aus Zahlen des Bundesverbandes der Energieabnehmer (VEA) hervorgeht, kostete der Bezug von Strom im August 2023 mehr als das Achtfache im Vergleich zum Jahresbeginn 2022. Die Preise haben sich seitdem wieder deutlich reduziert, sind aktuell aber immer noch doppelt so hoch wie vor der Energiepreiskrise.

Seit 2022 wurde es nach Erkenntnissen des Verbandes für die Endkunden auch zunehmend schwerer, neue Verträge für das Kalenderjahr 2023 und 2024 abzuschließen, weil viele Stromlieferanten aufgrund der Preisentwicklung keine Angebote mehr platziert haben. Hinzu kommt, dass die Netzentgelte deutlich gestiegen sind.

Der VEA-Preisvergleich umfasst 50 große Netzgebiete in Deutschland und deckt damit einen wesentlichen Teil des deutschen Stromnetzes ab. Im Durchschnitt sind die Preise innerhalb eines Jahres um 29,2 Prozent gesunken. Maßgebliche Ursache sind die rückläufigen Großhandelspreise.

Die größten prozentualen Preissenkungen gibt es bei der „e.dis“ mit Sitz in Fürstenwalde (-35 Prozent), der Stadtwerke Kiel Netz (-34,6 Prozent) und der Stadtwerke Rostock Netz (-34,5 Prozent). Die geringsten Preisrückgänge sind bei der Wemag Netz mit Sitz in Schwerin (-25,2 Prozent), der WSW Netz in Wuppertal (- 25,5 Prozent), der „energis“ Netzgesellschaft Saarbrücken (-26,1 Prozent) und der „ENERVIE Vernetzt“ Lüdenscheid (-26,1 Prozent) zu verzeichnen.

Alte Bundesländer sind günstiger

Nach wie vor sind die Strompreise in den neuen Bundesländern höher: So beträgt der durchschnittliche Strompreis hier 21,85 Cent/kWh. Er ist damit um 0,32 Cent/kWh beziehungsweise 1,5 Prozent höher als der mittlere Preis in den alten Bundesländern mit 21,53 Cent/kWh. Die Differenz zwischen dem nach diesem Vergleich preisgünstigsten (Stadtwerke Kiel Netz mit 18,55 Cent/kWh) und dem teuersten Netzgebiet (Wemag Netz 25,05 Cent/kWh) beträgt 6,50 Cent/kWh oder 35,1 Prozent.

Die zehn günstigsten Gebiete sind derzeit: Stadtwerke Kiel Netz, Stadtwerke Rostock Netz, EWE Netz mit Sitz in Oldenburg, SWM Infrastruktur in München, Stromnetz Hamburg, Stromnetz Berlin, Stadtwerke Düsseldorf Netz, „Rheinische NETZGesellschaft“ in Köln, Braunschweiger Netz und Netrion in Mannheim.

Die Reihenfolge in der Gruppe der zehn Versorgungsgebiete mit den höchsten Durchschnittsstrompreisen: Wemag Netz Schwerin, Schleswig-Holstein Netz Quickborn, Energis Netzgesellschaft Saarbrücken, Enervie Vernetzt Lüdenscheid, Netze BW Karlsruhe, „SachsenNetze HS.HD“ (ehemals Enso) Dresden, Energieversorgung Halle Netz, „ovag Netz“ Friedberg, Thüringer Energienetz Erfurt und WSW Netz Wuppertal.
 
Strompreise im Vergleich
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Grafik: VEA

Aufgrund der aktuellen Situation im Großhandel und der damit verbundenen Unsicherheit haben viele Lieferanten nach Angaben des VEA das Neukundengeschäft stark eingeschränkt. Dies führe dazu, dass Unternehmen nur sehr schwer Angebote erhalten. Zudem müssten sich die Kunden auf deutliche Verschlechterungen bei den Vertragsbedingungen einstellen, wie etwa Vorkasse und sehr geringe Mengentoleranzen.

Montag, 22.01.2024, 11:48 Uhr
Günter Drewnitzky

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