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Energie & Management > Wasserstoff - Startschuss für H2-Verteilnetz in Hessen
Quelle: Shutterstock / Shawn Hempel
Wasserstoff

Startschuss für H2-Verteilnetz in Hessen

Ein eigenes regionales Verteilnetz für Wasserstoff soll die Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main mit „RH2ein-Main Connect“ erhalten. Hierfür kooperiert Mainova mit mehreren Partnern.
Der Energiedienstleister aus Frankfurt am Main geht für das Jahr 2030 von einem jährlichen Wasserstoffbedarf von anfangs etwa 5 Milliarden kWh aus. Um diesen Bedarf zu decken, arbeitet der Versorger an einem vorausschauend dimensionierten Wasserstoff-Regionalnetz − der „RH2ein-Main Connect“. Einen Kooperationsvertrag hierzu hat die Mainova nun mit Entega, ESWE und Kraftwerke Main-Wiesbaden (KMW) geschlossen. Mit dabei sind auch der Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE) und die Verteilnetzbetreiber e-Netz Südhessen und NRM Netzdienste Rhein-Main. 

In enger Zusammenarbeit wollen die Partner Verbrauchsstandorte mit hohem Wasserstoffbedarf etwa zur Erzeugung von CO2-neutralem Strom und Prozesswärme identifizieren und perspektivisch leitungstechnisch erschließen. „Die erschlossenen Standorte machen so auch die Verwendung von Wasserstoff in Industrie, Gewerbe und Privathaushalten zur Wärmeerzeugung effizient möglich“, erklärt Oliver Malerius, Vorstandsvorsitzender der KMW. 

Das Wasserstoff-Verteilnetz soll auf einer Länge von etwa 300 Kilometern durch das Rhein-Main-Gebiet führen. Die ersten Teilabschnitte wollen die Partner bis 2028 errichten. So soll die Versorgung früher Ankerkunden der Region gewährleistet sein. Die neuen Leitungen sollen dabei, wie die Mainova in einer gemeinsamen Mitteilung anführt, in den Schutzstreifen des bestehenden Erdgasnetzes integriert werden. Ab 2032 soll dann die lokale Weiterverteilung des Wasserstoffs beginnen.

Regionale Verlängerung von „H2ercules“

„Für das Initialnetz müssen die ersten Teilstücke bis 2032 neu errichtet werden, anschließend werden wir verstärkt bestehende Erdgasleitungen umwidmen“, erläutert Jörg Höhler, Technischer Vorstand der ESWE Versorgungs AG. Dabei seien sich die Partner darin einig, dass Wasserstoff sowohl aus Fernleitungen als auch dezentral eingespeist werden soll. Höhler: „Wenn möglich, werden wir auch Industriepartnern im Rhein-Main-Gebiet die Möglichkeit eröffnen, mittels Elektrolyse erzeugten Wasserstoff aus ihren Anlagen in das neue Regionalnetz einzuspeisen.“

Für die Planung und den Bau des Regionalnetzes haben sich die Partner einen Zeitrahmen bis 2040 gesetzt. Die Kosten beziffern sie mit rund 610 Millionen Euro. 

Jörg Bergmann, Sprecher der Geschäftsführung der OGE, verweist auf das nationale Infrastrukturprojekt „H2ercules“, das die Verbraucher im Süden und Westen Deutschlands mit Wasserstoff aus heimischer Produktions und Importen versorgen wird. H2ercules ist Teil des Wasserstoff-Kernnetzes und liegt im Rhein-Main-Gebiet. „Für die regionale Durchdringung benötigen wir die Verteilnetzbetreiber, um gemeinsam so die Dekarbonisierung mittels Wasserstoffs für eine breite Gruppe von Abnehmern zu ermöglichen“, so Bergmann.
 
Schematische Darstellung des Ausbaupfades
Wasserstoff-Regionalnetz „RH2ein-Main Connect“
(zur Vergrößerung bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Mainova

Mittwoch, 20.03.2024, 15:44 Uhr
Davina Spohn
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Quelle: Shutterstock / Shawn Hempel
Wasserstoff
Startschuss für H2-Verteilnetz in Hessen
Ein eigenes regionales Verteilnetz für Wasserstoff soll die Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main mit „RH2ein-Main Connect“ erhalten. Hierfür kooperiert Mainova mit mehreren Partnern.
Der Energiedienstleister aus Frankfurt am Main geht für das Jahr 2030 von einem jährlichen Wasserstoffbedarf von anfangs etwa 5 Milliarden kWh aus. Um diesen Bedarf zu decken, arbeitet der Versorger an einem vorausschauend dimensionierten Wasserstoff-Regionalnetz − der „RH2ein-Main Connect“. Einen Kooperationsvertrag hierzu hat die Mainova nun mit Entega, ESWE und Kraftwerke Main-Wiesbaden (KMW) geschlossen. Mit dabei sind auch der Fernleitungsnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE) und die Verteilnetzbetreiber e-Netz Südhessen und NRM Netzdienste Rhein-Main. 

In enger Zusammenarbeit wollen die Partner Verbrauchsstandorte mit hohem Wasserstoffbedarf etwa zur Erzeugung von CO2-neutralem Strom und Prozesswärme identifizieren und perspektivisch leitungstechnisch erschließen. „Die erschlossenen Standorte machen so auch die Verwendung von Wasserstoff in Industrie, Gewerbe und Privathaushalten zur Wärmeerzeugung effizient möglich“, erklärt Oliver Malerius, Vorstandsvorsitzender der KMW. 

Das Wasserstoff-Verteilnetz soll auf einer Länge von etwa 300 Kilometern durch das Rhein-Main-Gebiet führen. Die ersten Teilabschnitte wollen die Partner bis 2028 errichten. So soll die Versorgung früher Ankerkunden der Region gewährleistet sein. Die neuen Leitungen sollen dabei, wie die Mainova in einer gemeinsamen Mitteilung anführt, in den Schutzstreifen des bestehenden Erdgasnetzes integriert werden. Ab 2032 soll dann die lokale Weiterverteilung des Wasserstoffs beginnen.

Regionale Verlängerung von „H2ercules“

„Für das Initialnetz müssen die ersten Teilstücke bis 2032 neu errichtet werden, anschließend werden wir verstärkt bestehende Erdgasleitungen umwidmen“, erläutert Jörg Höhler, Technischer Vorstand der ESWE Versorgungs AG. Dabei seien sich die Partner darin einig, dass Wasserstoff sowohl aus Fernleitungen als auch dezentral eingespeist werden soll. Höhler: „Wenn möglich, werden wir auch Industriepartnern im Rhein-Main-Gebiet die Möglichkeit eröffnen, mittels Elektrolyse erzeugten Wasserstoff aus ihren Anlagen in das neue Regionalnetz einzuspeisen.“

Für die Planung und den Bau des Regionalnetzes haben sich die Partner einen Zeitrahmen bis 2040 gesetzt. Die Kosten beziffern sie mit rund 610 Millionen Euro. 

Jörg Bergmann, Sprecher der Geschäftsführung der OGE, verweist auf das nationale Infrastrukturprojekt „H2ercules“, das die Verbraucher im Süden und Westen Deutschlands mit Wasserstoff aus heimischer Produktions und Importen versorgen wird. H2ercules ist Teil des Wasserstoff-Kernnetzes und liegt im Rhein-Main-Gebiet. „Für die regionale Durchdringung benötigen wir die Verteilnetzbetreiber, um gemeinsam so die Dekarbonisierung mittels Wasserstoffs für eine breite Gruppe von Abnehmern zu ermöglichen“, so Bergmann.
 
Schematische Darstellung des Ausbaupfades
Wasserstoff-Regionalnetz „RH2ein-Main Connect“
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