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Energie & Management > F&E - Spatenstich für Hydrogen Lab Bremerhaven
Spatenstich für Hydrogen Lab Bremerhaven (von links): Sylvia Schattauer, Claudia Schilling, Melf Grantz und Jan Wenske. Quelle: Hauke Müller
F&E

Spatenstich für Hydrogen Lab Bremerhaven

Auf dem alten Bremerhavener Flughafengelände neben dem Hangar soll das „Hydrogen Lab Bremerhaven“ entstehen. Jetzt erfolgte der Spatenstich.
Am 25. November setzten Senatorin Claudia Schilling und Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) den Spatenstich für das Hydrogen Lab Bremerhaven auf dem 2016 stillgelegten Flugplatz Luneort im Stadtteil Fischereihafen im Süden der Stadt. Unterstützung bei diesem symbolischen Akt bekamen sie vom Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES − von der kommissarischen Institutsleiterin, Dr. Sylvia Schattauer, und dem Technischen Direktor, Prof. Jan Wenske. Noch in diesem Jahr will Fraunhofer die Tiefbauarbeiten am Standort abschließen. Die ersten Container für die Trafos und die Leitwarte des HLB sollen Anfang Dezember aufgestellt werden.

Mit dem HLB soll grüner Wasserstoff − im Volllastbetrieb rund 1 Tonne pro Tag – produziert und mithilfe regionaler Unternehmen vertrieben werden. Die Forschungspartner Hochschule Bremerhaven, Technologie-Transfer-Zentrum Bremerhaven und Fraunhofer Iwes untersuchen konkrete Anwendungen in den Bereichen dezentrale Netze, alternative Kraftstoffe, Mobilität und Logistik, Offshore-Standorterkundung und Lebensmittelindustrie. Auch das benachbarte Gewerbe- und Industriegebiet Lune Delta, das die Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS) derzeit entwickelt, soll davon profitieren. 
 
Der Standort des Hydrogen Lab Bremerhaven
auf dem ehemaligen Flugplatz Luneort aus der Luft
Quelle: Fraunhofer Iwes / Peter Sondermann City Luftbilder

Im Fokus des Labs soll das Zusammenspiel von Windkraftanlagen und Elektrolyse stehen. Ab Spätsommer kommenden Jahres will Fraunhofer eigener Aussage nach eine hochinnovatives Testinfrastruktur bereitstellen, an der die Interaktion zwischen einer Windkraftanlage und einem Elektrolyseur im Realmaßstab getestet werden kann. Auch die sektorenübergreifende Integration von Elektrolyse (etwa durch Nutzung von Nebenprodukten) sowie die Nutzung von Rückverstromungstechnologien für Inselnetz- und netzstützende Anwendungen sollen Teil der wissenschaftlichen Arbeit am HLB sein. Zudem wird das HLB an das Mittelspannungsnetz des institutseigenen „Dynamic Nacelle Testing Laboratory“ (DyNaLab) in unmittelbarer Nähe angeschlossen sein, um so die Verträglichkeit mit dem Stromnetz testen zu können. 

Laut Melf Grantz werde mit dem HLB die Integration von Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Wasserstoff zum Aufbau einer lokalen Wasserstoffwirtschaft möglich. „Für uns in Bremerhaven wird so ein zentraler Pfeiler für eine nachhaltige Energiezukunft geschaffen. Die hochinnovative Forschungseinrichtung wird wesentlich dazu beitragen, dass sich Bremerhaven zu einem neuen Know-how-Zentrum einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft entwickeln kann.“ Mit Windenergie lasse sich emissionsfreier Wasserstoff mittels Elektrolyse herstellen. Aber auch eine direkte Onshore- und Offshore-Produktion von grünem Wasserstoff berge ein hohes Potenzial, die Versorgungssicherheit in dezentralen Stromnetzen zu erhöhen. 
 
Das Aufstellungskonzept des Hydrogen Lab Bremerhaven am Hangar
(zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Fraunhofer Iwes / Peter Sondermann City Luftbilder

Zum Jahresbeginn 2022 hatte das Fraunhofer Iwes einen großen Teil der Wasserstoffaktivitäten des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS übernommen. Das HLB ist eines von deutschlandweit drei Fraunhofer Hydrogen Labs, die auf unterschiedliche Schwerpunkte der Wasserstoffwertschöpfungskette ausgerichtet sind. Während in Bremerhaven die Anbindung an eine Windkraftanlage der Megawattklasse und an die virtuelle Nachbildung eines Stromversorgungsnetze im Zentrum steht, ist in Leuna (Sachsen-Anhalt) die Pilotanlage direkt an die Pipeline der regionalen Chemieindustrie angeschlossen. In Görlitz (Sachsen) liegt der Schwerpunkt auf Erzeugung, Speicherung sowie Nutzung von Wasserstoff für mobile sowie stationäre Brennstoffzellen. Ergänzt werden die drei Labore durch ein Anwendungszentrum in Hamburg, wo an der Modellierung und Regelung dezentraler, lokaler Energiesysteme geforscht wird.

Montag, 28.11.2022, 11:55 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > F&E - Spatenstich für Hydrogen Lab Bremerhaven
Spatenstich für Hydrogen Lab Bremerhaven (von links): Sylvia Schattauer, Claudia Schilling, Melf Grantz und Jan Wenske. Quelle: Hauke Müller
F&E
Spatenstich für Hydrogen Lab Bremerhaven
Auf dem alten Bremerhavener Flughafengelände neben dem Hangar soll das „Hydrogen Lab Bremerhaven“ entstehen. Jetzt erfolgte der Spatenstich.
Am 25. November setzten Senatorin Claudia Schilling und Oberbürgermeister Melf Grantz (SPD) den Spatenstich für das Hydrogen Lab Bremerhaven auf dem 2016 stillgelegten Flugplatz Luneort im Stadtteil Fischereihafen im Süden der Stadt. Unterstützung bei diesem symbolischen Akt bekamen sie vom Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES − von der kommissarischen Institutsleiterin, Dr. Sylvia Schattauer, und dem Technischen Direktor, Prof. Jan Wenske. Noch in diesem Jahr will Fraunhofer die Tiefbauarbeiten am Standort abschließen. Die ersten Container für die Trafos und die Leitwarte des HLB sollen Anfang Dezember aufgestellt werden.

Mit dem HLB soll grüner Wasserstoff − im Volllastbetrieb rund 1 Tonne pro Tag – produziert und mithilfe regionaler Unternehmen vertrieben werden. Die Forschungspartner Hochschule Bremerhaven, Technologie-Transfer-Zentrum Bremerhaven und Fraunhofer Iwes untersuchen konkrete Anwendungen in den Bereichen dezentrale Netze, alternative Kraftstoffe, Mobilität und Logistik, Offshore-Standorterkundung und Lebensmittelindustrie. Auch das benachbarte Gewerbe- und Industriegebiet Lune Delta, das die Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung (BIS) derzeit entwickelt, soll davon profitieren. 
 
Der Standort des Hydrogen Lab Bremerhaven
auf dem ehemaligen Flugplatz Luneort aus der Luft
Quelle: Fraunhofer Iwes / Peter Sondermann City Luftbilder

Im Fokus des Labs soll das Zusammenspiel von Windkraftanlagen und Elektrolyse stehen. Ab Spätsommer kommenden Jahres will Fraunhofer eigener Aussage nach eine hochinnovatives Testinfrastruktur bereitstellen, an der die Interaktion zwischen einer Windkraftanlage und einem Elektrolyseur im Realmaßstab getestet werden kann. Auch die sektorenübergreifende Integration von Elektrolyse (etwa durch Nutzung von Nebenprodukten) sowie die Nutzung von Rückverstromungstechnologien für Inselnetz- und netzstützende Anwendungen sollen Teil der wissenschaftlichen Arbeit am HLB sein. Zudem wird das HLB an das Mittelspannungsnetz des institutseigenen „Dynamic Nacelle Testing Laboratory“ (DyNaLab) in unmittelbarer Nähe angeschlossen sein, um so die Verträglichkeit mit dem Stromnetz testen zu können. 

Laut Melf Grantz werde mit dem HLB die Integration von Erzeugung, Speicherung und Nutzung von Wasserstoff zum Aufbau einer lokalen Wasserstoffwirtschaft möglich. „Für uns in Bremerhaven wird so ein zentraler Pfeiler für eine nachhaltige Energiezukunft geschaffen. Die hochinnovative Forschungseinrichtung wird wesentlich dazu beitragen, dass sich Bremerhaven zu einem neuen Know-how-Zentrum einer nachhaltigen Wasserstoffwirtschaft entwickeln kann.“ Mit Windenergie lasse sich emissionsfreier Wasserstoff mittels Elektrolyse herstellen. Aber auch eine direkte Onshore- und Offshore-Produktion von grünem Wasserstoff berge ein hohes Potenzial, die Versorgungssicherheit in dezentralen Stromnetzen zu erhöhen. 
 
Das Aufstellungskonzept des Hydrogen Lab Bremerhaven am Hangar
(zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Fraunhofer Iwes / Peter Sondermann City Luftbilder

Zum Jahresbeginn 2022 hatte das Fraunhofer Iwes einen großen Teil der Wasserstoffaktivitäten des Fraunhofer-Instituts für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS übernommen. Das HLB ist eines von deutschlandweit drei Fraunhofer Hydrogen Labs, die auf unterschiedliche Schwerpunkte der Wasserstoffwertschöpfungskette ausgerichtet sind. Während in Bremerhaven die Anbindung an eine Windkraftanlage der Megawattklasse und an die virtuelle Nachbildung eines Stromversorgungsnetze im Zentrum steht, ist in Leuna (Sachsen-Anhalt) die Pilotanlage direkt an die Pipeline der regionalen Chemieindustrie angeschlossen. In Görlitz (Sachsen) liegt der Schwerpunkt auf Erzeugung, Speicherung sowie Nutzung von Wasserstoff für mobile sowie stationäre Brennstoffzellen. Ergänzt werden die drei Labore durch ein Anwendungszentrum in Hamburg, wo an der Modellierung und Regelung dezentraler, lokaler Energiesysteme geforscht wird.

Montag, 28.11.2022, 11:55 Uhr
Davina Spohn

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