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Energie & Management > Photovoltaik - Solar „made in Luxembourg“ sells
Quelle: Jonas Rosenberger
Photovoltaik

Solar „made in Luxembourg“ sells

Eine neue Solarfabrik produziert in Luxemburg Photovoltaik-Module für inländische Kunden, die bereit sind, für lokale Produkte mehr zu zahlen. Eine Förderung gibt es nicht.
Das Luxemburger Unternehmen Solarcells produziert im heimischen Hollerich seit Anfang 2024 Solarmodule und vertreibt sie über Partner ausschließlich an Endkunden in dem Großherzogtum. Das ermöglicht dem Unternehmen, für die Module „made in Luxemburg“ höhere Preise zu erzielen.

Die Empfehlung für Endkunden liege pro Modul bei 200 Euro, sagte Geschäftsführer Michel Thein. Das liegt deutlich über den Preisen von chinesischen Billigmodulen. „Der Druck, der durch die chinesischen Dumping-Panels verübt wird, ist natürlich auch für uns extrem groß“, so Thein. „Allerdings legen unsere Kunden in Luxemburg Wert auf lokale Produkte und lokale Industrie und auch auf die Qualität, die wir bieten.“

Solarcells produziere zwei Solarmodul-Typen mit monokristallinen Zellen mit 420 W und 410 W Spitzenleistung. Die Jahresproduktionsleistung im Ein-Schicht-Betrieb liegt bei 20 MW. Sollte Nachfrage auch aus anderen Ländern kommen, ließen sich in der Fabrik aber 40 MW und mehr produzieren, so Thein. Das benachbarte Deutschland könnte dafür infrage kommen.

Eine finanzielle Förderung erhält die Fabrik nicht. Doch ohne politische Unterstützung seien europäische Solarproduktionen im großen Stil nicht wettbewerbsfähig. „Irgendetwas muss Brüssel machen, damit sich in Europa wieder eine Solarindustrie ansiedeln kann“, sagt Thein.

Der Schweizer Hersteller Meyer Burger hatte kürzlich seine Solarmodul-Produktion im sächsischen Freiberg eingestellt und dies mit fehlender politischer Unterstützung begründet. Die mittlerweile vorerst beendete Debatte um einen Resilienzbonus, mit dem in Europa hergestellte PV-Anlagen eine höhere Einspeiseförderung erhalten, erschütterte unlängst den Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar). Vor allem Montageunternehmen halten das Ansinnen für unrealistisch und kontraproduktiv (wir berichteten mehrfach).

Auch Solarcells, so Thein weiter, komme etwa bei den Solarzellen kaum um Asien herum. Der Produzent setze bei anderen Komponenten aber auf europäische Hersteller. „Unsere Produkte sind zu einem großen Anteil bereits mit europäischen Materialien gefertigt. Wir sind zudem in Diskussionen mit Herstellern, die uns erlauben werden, den europäischen Anteil unserer Lieferkette weiter auszubauen“, so der Solarcells-Chef.

Solarcells ist ein Joint Venture des Luxemburger Elektrotechnik- und Infrastruktur-Spezialisten Socom und des belgischen Modulproduzenten Belga Solar, auch unter Evocells bekannt.

Donnerstag, 4.04.2024, 11:46 Uhr
Oliver Ristau
Energie & Management > Photovoltaik - Solar „made in Luxembourg“ sells
Quelle: Jonas Rosenberger
Photovoltaik
Solar „made in Luxembourg“ sells
Eine neue Solarfabrik produziert in Luxemburg Photovoltaik-Module für inländische Kunden, die bereit sind, für lokale Produkte mehr zu zahlen. Eine Förderung gibt es nicht.
Das Luxemburger Unternehmen Solarcells produziert im heimischen Hollerich seit Anfang 2024 Solarmodule und vertreibt sie über Partner ausschließlich an Endkunden in dem Großherzogtum. Das ermöglicht dem Unternehmen, für die Module „made in Luxemburg“ höhere Preise zu erzielen.

Die Empfehlung für Endkunden liege pro Modul bei 200 Euro, sagte Geschäftsführer Michel Thein. Das liegt deutlich über den Preisen von chinesischen Billigmodulen. „Der Druck, der durch die chinesischen Dumping-Panels verübt wird, ist natürlich auch für uns extrem groß“, so Thein. „Allerdings legen unsere Kunden in Luxemburg Wert auf lokale Produkte und lokale Industrie und auch auf die Qualität, die wir bieten.“

Solarcells produziere zwei Solarmodul-Typen mit monokristallinen Zellen mit 420 W und 410 W Spitzenleistung. Die Jahresproduktionsleistung im Ein-Schicht-Betrieb liegt bei 20 MW. Sollte Nachfrage auch aus anderen Ländern kommen, ließen sich in der Fabrik aber 40 MW und mehr produzieren, so Thein. Das benachbarte Deutschland könnte dafür infrage kommen.

Eine finanzielle Förderung erhält die Fabrik nicht. Doch ohne politische Unterstützung seien europäische Solarproduktionen im großen Stil nicht wettbewerbsfähig. „Irgendetwas muss Brüssel machen, damit sich in Europa wieder eine Solarindustrie ansiedeln kann“, sagt Thein.

Der Schweizer Hersteller Meyer Burger hatte kürzlich seine Solarmodul-Produktion im sächsischen Freiberg eingestellt und dies mit fehlender politischer Unterstützung begründet. Die mittlerweile vorerst beendete Debatte um einen Resilienzbonus, mit dem in Europa hergestellte PV-Anlagen eine höhere Einspeiseförderung erhalten, erschütterte unlängst den Bundesverband Solarwirtschaft (BSW Solar). Vor allem Montageunternehmen halten das Ansinnen für unrealistisch und kontraproduktiv (wir berichteten mehrfach).

Auch Solarcells, so Thein weiter, komme etwa bei den Solarzellen kaum um Asien herum. Der Produzent setze bei anderen Komponenten aber auf europäische Hersteller. „Unsere Produkte sind zu einem großen Anteil bereits mit europäischen Materialien gefertigt. Wir sind zudem in Diskussionen mit Herstellern, die uns erlauben werden, den europäischen Anteil unserer Lieferkette weiter auszubauen“, so der Solarcells-Chef.

Solarcells ist ein Joint Venture des Luxemburger Elektrotechnik- und Infrastruktur-Spezialisten Socom und des belgischen Modulproduzenten Belga Solar, auch unter Evocells bekannt.

Donnerstag, 4.04.2024, 11:46 Uhr
Oliver Ristau

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