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Energie & Management > Studien - So steht es global um die Energiewende
Quelle: Fotolia / alphaspirit
Studien

So steht es global um die Energiewende

Die Studie „World Energy Markets Observatory“ beleuchtet die jüngste Entwicklung auf Strom- und Gasmärkten. Energie könnte zu einem „sozialpolitischen Thema“ werden, heißt es.
Wie läuft der weltweite Kampf gegen die Erderwärmung? Dieser Frage geht das Beratungsunternehmen Capgemini gemeinsam mit anderen Marktbeobachtern jährlich im „World Energy Markets Observatory", kurz Wemo, nach. Die neue Ausgabe, die jetzt erschienen ist, zeigt vor allem, wo es hakt: “Steigender Energieverbrauch und höhere Treibhausgasemissionen verdeutlichen, wie wichtig realistische, finanzierbare Pläne zur Beschleunigung der Energiewende sind“, resümieren die Analysten. Und sie appellieren, verstärkt „wissenschaftliche Methoden und Daten zu nutzen, um die Entwicklung der Unternehmen hin zu Net-Zero zu messen und konkrete Effekte zu erzielen“.

„Wirkliche Nachhaltigkeit setzt voraus, dass der gesamte Lebenszyklus der Energieerzeugung und der Energieverwendung betrachtet wird. An keiner Stelle dürfen klimaschädigende Emissionen entstehen", sagt Cagemenini-Analyst Guido Wendt. Es bleibe eine Herausforderung, die Verfügbarkeit erneuerbarer Energie und ein für alle verträgliches Preisniveau zu erreichen. „Gelingt das nicht, wird Energie zu einem sozialpolitischen Thema", warnt er.

Höhere Preise für "kritische" Metalle

Die Studienautoren verweisen zwar darauf, dass das Angebot an Strom aus erneuerbaren Energien zugenommen hat und die Kosten dafür 2020 weiter gesunken sind. Doch die Kostenentwicklung könnte 2021 und den nächsten Jahren eine andere Richtung nehmen, da die Preise „für kritische Metalle, Anlagen und Transport sowie die Zinssätze steigen“.

Für grünen Wasserstoff sehen die Experten das Potenzial, weitere 15 % der Weltwirtschaft von fossilen Energieträgern unabhängig zu machen. Sinkende Kosten für erneuerbare Energien und Elektrolyseure könnten bis 2030 zu einer Preisangleichung zwischen grünem Wasserstoff und Wasserstoff aus fossilen Quellen führen, heißt es,

Die aktuell hohen Energiepreise bewirken nach Einschätzung eine Konsolidierung der Einzelhandelsmärkte. Was das erste Jahr unter Corona-Bedinungen betrifft, habe sich die Versorgungsbranche als finanziell robust erwiesen. Mehr betroffen gewesen seien Öl- und Gasunternehmen. Viele hätten sich jedoch aufgrund der gestiegenen Nachfrage und höheren Preise für Öl und Gas wieder erholt. Die großen Konzerne hätten die „ Diversifizierung in den Sektoren Strom, erneuerbare Energien und E-Mobilität vorangetrieben“, betonen die Analysten.

Forschung sollte beschleunigt werden

Für Europa beziffern die Autoren den Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtverbrauch mit 8 %, der Zubau an Erzeugungsanlagen machte 2020 europaweit 29.000 MW aus; 19.000 MW entfielen auf Photovoltaik, 10.000 MW auf Windkraft. Die Zahl der Elektrofahrzeuge in Europa stieg auf 3,2 Mio, die Zahl der Ladestationen auf 286.000.

So positiv manche Entwicklung – die Macher des Wemo sehen großen Handlungsbedarf. Sie empfehlen etwa eine Beschleunigung der Forschung bei Technologien für Solar- und Windenergie, elektrische Batterien und grünem Wasserstoff. Wichtig sei auch, Cybersicherheit noch mehr in den Fokus zu rücken.

Intelligentere Systeme, insbesondere intelligentere Stromnetze, seien erforderlich, um einen hohen Anteil an erneuerbaren Energien aufnehmen zu können. Dies sei mit einem erhöhten Cybersicherheitsrisiko verbunden, da mehr Geräte an die Netze angeschlossen werden.

Die neue Ausgabe des „World Energy Markets Observatory“ steht auf der Webite des Beratungsunternehmens als Download bereit.

Donnerstag, 14.10.2021, 16:19 Uhr
Manfred Fischer
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So steht es global um die Energiewende
Die Studie „World Energy Markets Observatory“ beleuchtet die jüngste Entwicklung auf Strom- und Gasmärkten. Energie könnte zu einem „sozialpolitischen Thema“ werden, heißt es.
Wie läuft der weltweite Kampf gegen die Erderwärmung? Dieser Frage geht das Beratungsunternehmen Capgemini gemeinsam mit anderen Marktbeobachtern jährlich im „World Energy Markets Observatory", kurz Wemo, nach. Die neue Ausgabe, die jetzt erschienen ist, zeigt vor allem, wo es hakt: “Steigender Energieverbrauch und höhere Treibhausgasemissionen verdeutlichen, wie wichtig realistische, finanzierbare Pläne zur Beschleunigung der Energiewende sind“, resümieren die Analysten. Und sie appellieren, verstärkt „wissenschaftliche Methoden und Daten zu nutzen, um die Entwicklung der Unternehmen hin zu Net-Zero zu messen und konkrete Effekte zu erzielen“.

„Wirkliche Nachhaltigkeit setzt voraus, dass der gesamte Lebenszyklus der Energieerzeugung und der Energieverwendung betrachtet wird. An keiner Stelle dürfen klimaschädigende Emissionen entstehen", sagt Cagemenini-Analyst Guido Wendt. Es bleibe eine Herausforderung, die Verfügbarkeit erneuerbarer Energie und ein für alle verträgliches Preisniveau zu erreichen. „Gelingt das nicht, wird Energie zu einem sozialpolitischen Thema", warnt er.

Höhere Preise für "kritische" Metalle

Die Studienautoren verweisen zwar darauf, dass das Angebot an Strom aus erneuerbaren Energien zugenommen hat und die Kosten dafür 2020 weiter gesunken sind. Doch die Kostenentwicklung könnte 2021 und den nächsten Jahren eine andere Richtung nehmen, da die Preise „für kritische Metalle, Anlagen und Transport sowie die Zinssätze steigen“.

Für grünen Wasserstoff sehen die Experten das Potenzial, weitere 15 % der Weltwirtschaft von fossilen Energieträgern unabhängig zu machen. Sinkende Kosten für erneuerbare Energien und Elektrolyseure könnten bis 2030 zu einer Preisangleichung zwischen grünem Wasserstoff und Wasserstoff aus fossilen Quellen führen, heißt es,

Die aktuell hohen Energiepreise bewirken nach Einschätzung eine Konsolidierung der Einzelhandelsmärkte. Was das erste Jahr unter Corona-Bedinungen betrifft, habe sich die Versorgungsbranche als finanziell robust erwiesen. Mehr betroffen gewesen seien Öl- und Gasunternehmen. Viele hätten sich jedoch aufgrund der gestiegenen Nachfrage und höheren Preise für Öl und Gas wieder erholt. Die großen Konzerne hätten die „ Diversifizierung in den Sektoren Strom, erneuerbare Energien und E-Mobilität vorangetrieben“, betonen die Analysten.

Forschung sollte beschleunigt werden

Für Europa beziffern die Autoren den Anteil der erneuerbaren Energien am Gesamtverbrauch mit 8 %, der Zubau an Erzeugungsanlagen machte 2020 europaweit 29.000 MW aus; 19.000 MW entfielen auf Photovoltaik, 10.000 MW auf Windkraft. Die Zahl der Elektrofahrzeuge in Europa stieg auf 3,2 Mio, die Zahl der Ladestationen auf 286.000.

So positiv manche Entwicklung – die Macher des Wemo sehen großen Handlungsbedarf. Sie empfehlen etwa eine Beschleunigung der Forschung bei Technologien für Solar- und Windenergie, elektrische Batterien und grünem Wasserstoff. Wichtig sei auch, Cybersicherheit noch mehr in den Fokus zu rücken.

Intelligentere Systeme, insbesondere intelligentere Stromnetze, seien erforderlich, um einen hohen Anteil an erneuerbaren Energien aufnehmen zu können. Dies sei mit einem erhöhten Cybersicherheitsrisiko verbunden, da mehr Geräte an die Netze angeschlossen werden.

Die neue Ausgabe des „World Energy Markets Observatory“ steht auf der Webite des Beratungsunternehmens als Download bereit.

Donnerstag, 14.10.2021, 16:19 Uhr
Manfred Fischer

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