E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Bilanz - Siemens Gamesa halbiert Verlust
Quelle: Fotolia / alexmat46
Bilanz

Siemens Gamesa halbiert Verlust

Der Konzern Siemens Energy verzeichnet zum Auftakt des Geschäfsjahres einen Rekordauftragseingang. Die Windkraft-Tochter verringert ihren operativen Verlust auf 434 Millionen Euro.
Siemens Energy bilanziert für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2023/2024 einen Gewinn nach Steuern in Höhe von 1,58 Milliarden Euro. Im Vorjahr stand zu dieser Zeit ein Minus von 598 Millionen Euro zu Buche. Ausschlaggebend für das Milliardenplus ist Geld aus dem Verkauf eines 18-Prozentanteils an der Vertriebsgesellschaft Siemens Limited in Indien. Er trägt mit 1,73 Milliarden Euro vor Steuern zum Ergebnis bei. Vor Sondereffekten verbucht der Konzern zum Auftakt des neuen Geschäftsjahres ein Ergebnis von 208 Millionen Euro. Vergangenes Jahr war er im ersten Quartal mit 282 Millionen Euro noch in den Miesen gelandet.

„Das gute erste Quartal ist erfreulich und zum Teil auch durch Projektverschiebungen bedingt, die im Anlagenbau normal sind, insbesondere bei der Marktdynamik, die wir derzeit erleben“, sagte Konzernchef Christian Bruch bei der Vorlage der Zwischenbilanz am 7. Februar. Bereits im Januar hatte das Unternehmen Finanz-Kennzahlen veröffentlicht, da diese die Markterwartungen überwiegend übertrafen. Der Auftragseingang etwa beträgt 15,4 Milliarden Euro. (Vorjahresquartal: 12,8 Milliarden Euro). Insgesamt macht das Auftragspolster nun 118 Milliarden Euro aus.

Großaufträge dank Kraftwerksstrategie des Bundes?

Gleichwohl zeigte sich Bruch zurückhaltend. Man werde sich weiterhin darauf konzentrieren, „die Qualitätsprobleme in unserem Onshore-Windgeschäft zu lösen und das Wachstumspotenzial für den Rest des Unternehmens auszuschöpfen“, so der Manager. Wachstumspotenzial verspricht sich Bruch auch von der Kraftwerksstrategie der Bundesregierung. „Einige dieser Projekte landen hoffentlich bei uns“, sagte er und kündigte an, dass sich Siemens Energy an den Ausschreibungen teilnehmen werde. Bruch stellt sich einen „entscheidenden Anteil“ am Gasturbinen-Kuchen vor.

Die Sparte „Gas Services“ von Siemens Energy schließt das erste Quartal mit einem Ergebnis vor Sondereffekten in Höhe von 313 Millionen Euro ab (Vorjahresquartal: 323 Millionen Euro). Der Auftragseingang in den drei Monaten summiert sich auf ein Volumen von 4,1 Milliarden Euro (Vorjahresquartal: 3,8 Milliarden Euro). Der Anstieg sei „vor allem auf ein beträchtlich höheres Volumen aus Großaufträgen, vor allem in Osteuropa und Zentralasien, zurückzuführen“, teilt der Konzern mit.

Ein deutliches Plus verbucht er im Geschäft mit Stromnetzen. Vor Sondereffekten weist die Sparte „Grid Technologies“ ein Ergebnis in Höhe von 213 Millionen Euro (Vorjahresquartal: 114 Millionen Euro) auf. Den Auftragseingang der Sparte beziffert Siemens Energy auf 8,3 Milliarden Euro – um ein Drittel mehr als im Vergleichszeitraum im Jahr davor. Als Grund nennt der Konzern unter anderem „Aufträge fürHochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs(HGÜ-)Systeme“.

Starttermin 5.x-Turbinenvertrieb steht noch in den Sternen

Die Windkraft-Tochter Siemens Gamesa bringt zum Auftakt des Geschäftsjahres ein Minus von 434 Millionen Euro in die Quartalsbilanz von Siemens Energy ein. Vor einem Jahr riss Siemens Gamesa den Quartalsabschluss um 823 Millionen Euro nach unten. Vor Sondereffekten weist die Bilanz jetzt einen Verlust von 426 Millionen aus. Siemens Energy verweist auf die Belastungen im Vorjahresquartal „im Zusammenhang mit Qualitätsthemen“ − sie drückten mit 472 Millionen Euro auf das Ergebnis. Der Auftragseingang bei Gamesa liegt im ersten Quartal mit 1,6 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahresquartals.

Was die Qualitätsprobleme von Siemens Gamesa angeht, spricht der Konzern von Fortschritten. Im Onshore-Sektor sind dem Vernehmen nach für 80 Prozent der Probleme Kurzfristmaßnahmen definiert worden, für ungefähr die Hälfte sollen Langfristmaßnahmen gefunden sein. Die Planungen für die Umsetzung der Maßnahmen sollen angelaufen sein. Ein Starttermin für die Wiederaufnahme des Vertriebs mit den Turbinenplattformen 4.X und 5.X sei aber „noch nicht festgelegt.“ Fortschritte gebe es auch „beim Hochfahren der Kapazitäten im Offshore-Bereich. „Lieferketten wurden mithilfe von Alternativ-Lieferanten resilienter ausgestaltet“, heißt es in einer Unternehmenspräsentation.

Für das gesamte Geschäftsjahr bekräftigt Siemens Energy die bisherige Prognose. Gerechnet wird mit einem Gewinn nach Steuern von bis zu 1 Milliarde Euro, „einschließlich der Auswirkungen aus Veräußerungen und des beschleunigten Portfolioumbaus“. Die Ergebnis-Marge vor Sondereffekten sieht man zwischen minus 2 und plus 1 Prozent. Bei der Windkraft-Tochter geht das Management von einem negativen Ergebnis vor Sondereffekten von rund 2 Milliarden Euro aus.

Mittwoch, 7.02.2024, 15:39 Uhr
MBI / Manfred Fischer
Energie & Management > Bilanz - Siemens Gamesa halbiert Verlust
Quelle: Fotolia / alexmat46
Bilanz
Siemens Gamesa halbiert Verlust
Der Konzern Siemens Energy verzeichnet zum Auftakt des Geschäfsjahres einen Rekordauftragseingang. Die Windkraft-Tochter verringert ihren operativen Verlust auf 434 Millionen Euro.
Siemens Energy bilanziert für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2023/2024 einen Gewinn nach Steuern in Höhe von 1,58 Milliarden Euro. Im Vorjahr stand zu dieser Zeit ein Minus von 598 Millionen Euro zu Buche. Ausschlaggebend für das Milliardenplus ist Geld aus dem Verkauf eines 18-Prozentanteils an der Vertriebsgesellschaft Siemens Limited in Indien. Er trägt mit 1,73 Milliarden Euro vor Steuern zum Ergebnis bei. Vor Sondereffekten verbucht der Konzern zum Auftakt des neuen Geschäftsjahres ein Ergebnis von 208 Millionen Euro. Vergangenes Jahr war er im ersten Quartal mit 282 Millionen Euro noch in den Miesen gelandet.

„Das gute erste Quartal ist erfreulich und zum Teil auch durch Projektverschiebungen bedingt, die im Anlagenbau normal sind, insbesondere bei der Marktdynamik, die wir derzeit erleben“, sagte Konzernchef Christian Bruch bei der Vorlage der Zwischenbilanz am 7. Februar. Bereits im Januar hatte das Unternehmen Finanz-Kennzahlen veröffentlicht, da diese die Markterwartungen überwiegend übertrafen. Der Auftragseingang etwa beträgt 15,4 Milliarden Euro. (Vorjahresquartal: 12,8 Milliarden Euro). Insgesamt macht das Auftragspolster nun 118 Milliarden Euro aus.

Großaufträge dank Kraftwerksstrategie des Bundes?

Gleichwohl zeigte sich Bruch zurückhaltend. Man werde sich weiterhin darauf konzentrieren, „die Qualitätsprobleme in unserem Onshore-Windgeschäft zu lösen und das Wachstumspotenzial für den Rest des Unternehmens auszuschöpfen“, so der Manager. Wachstumspotenzial verspricht sich Bruch auch von der Kraftwerksstrategie der Bundesregierung. „Einige dieser Projekte landen hoffentlich bei uns“, sagte er und kündigte an, dass sich Siemens Energy an den Ausschreibungen teilnehmen werde. Bruch stellt sich einen „entscheidenden Anteil“ am Gasturbinen-Kuchen vor.

Die Sparte „Gas Services“ von Siemens Energy schließt das erste Quartal mit einem Ergebnis vor Sondereffekten in Höhe von 313 Millionen Euro ab (Vorjahresquartal: 323 Millionen Euro). Der Auftragseingang in den drei Monaten summiert sich auf ein Volumen von 4,1 Milliarden Euro (Vorjahresquartal: 3,8 Milliarden Euro). Der Anstieg sei „vor allem auf ein beträchtlich höheres Volumen aus Großaufträgen, vor allem in Osteuropa und Zentralasien, zurückzuführen“, teilt der Konzern mit.

Ein deutliches Plus verbucht er im Geschäft mit Stromnetzen. Vor Sondereffekten weist die Sparte „Grid Technologies“ ein Ergebnis in Höhe von 213 Millionen Euro (Vorjahresquartal: 114 Millionen Euro) auf. Den Auftragseingang der Sparte beziffert Siemens Energy auf 8,3 Milliarden Euro – um ein Drittel mehr als im Vergleichszeitraum im Jahr davor. Als Grund nennt der Konzern unter anderem „Aufträge fürHochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs(HGÜ-)Systeme“.

Starttermin 5.x-Turbinenvertrieb steht noch in den Sternen

Die Windkraft-Tochter Siemens Gamesa bringt zum Auftakt des Geschäftsjahres ein Minus von 434 Millionen Euro in die Quartalsbilanz von Siemens Energy ein. Vor einem Jahr riss Siemens Gamesa den Quartalsabschluss um 823 Millionen Euro nach unten. Vor Sondereffekten weist die Bilanz jetzt einen Verlust von 426 Millionen aus. Siemens Energy verweist auf die Belastungen im Vorjahresquartal „im Zusammenhang mit Qualitätsthemen“ − sie drückten mit 472 Millionen Euro auf das Ergebnis. Der Auftragseingang bei Gamesa liegt im ersten Quartal mit 1,6 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahresquartals.

Was die Qualitätsprobleme von Siemens Gamesa angeht, spricht der Konzern von Fortschritten. Im Onshore-Sektor sind dem Vernehmen nach für 80 Prozent der Probleme Kurzfristmaßnahmen definiert worden, für ungefähr die Hälfte sollen Langfristmaßnahmen gefunden sein. Die Planungen für die Umsetzung der Maßnahmen sollen angelaufen sein. Ein Starttermin für die Wiederaufnahme des Vertriebs mit den Turbinenplattformen 4.X und 5.X sei aber „noch nicht festgelegt.“ Fortschritte gebe es auch „beim Hochfahren der Kapazitäten im Offshore-Bereich. „Lieferketten wurden mithilfe von Alternativ-Lieferanten resilienter ausgestaltet“, heißt es in einer Unternehmenspräsentation.

Für das gesamte Geschäftsjahr bekräftigt Siemens Energy die bisherige Prognose. Gerechnet wird mit einem Gewinn nach Steuern von bis zu 1 Milliarde Euro, „einschließlich der Auswirkungen aus Veräußerungen und des beschleunigten Portfolioumbaus“. Die Ergebnis-Marge vor Sondereffekten sieht man zwischen minus 2 und plus 1 Prozent. Bei der Windkraft-Tochter geht das Management von einem negativen Ergebnis vor Sondereffekten von rund 2 Milliarden Euro aus.

Mittwoch, 7.02.2024, 15:39 Uhr
MBI / Manfred Fischer

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.