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Energie & Management > IT - Sensoren sollen der grünen Lunge helfen
Damit Augsburgs Bäume auch in Zukunft grün bleiben, sollen sie digital überwacht werden Quelle: Pixabay / Rudy and Peter Skitterians
IT

Sensoren sollen der grünen Lunge helfen

Lorawan-Technologie soll die Stadt Augsburg künftig dabei unterstützen, die Baumbewässerung zu optimieren. Dazu ist ein Feldversuch angelaufen. Auch weitere Ideen gibt es.
Im Rahmen des Projekts werden Sensoren an Straßenbäumen installiert, die über das Lorawan-Netz der Augsburger Stadtwerke (SWA) ständig Daten über den Zustand der Bäume liefern. Mitarbeiter im Amt für Grünordnung können bei der Auswertung dann zum Beispiel sehen, wann ein Baum gegossen werden muss.

„Wir brauchen mehr Informationen, um gezielt auf die Bäume zugehen zu können“, wird Umweltreferent Reiner Erben in einer Mitteilung der Stadtwerke zitiert. Das neue System liefere genau die Daten, die für eine zielgerichtete und effiziente Baumpflege gebraucht werden.

Die grünen Lungen einer Stadt werden in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger. Sie sind Schattenspender, Wasserspeicher und Lebensraum für unzählige Arten. Umso bedeutender sind Daten über ihren Zustand. Um die zu gewinnen und auszuwerten, arbeiten die Augsburger Stadtwerke mit dem Münchner Unternehmen Treesense zusammen.

Messen bisherige Baumüberwachungssysteme lediglich die Bodenfeuchte im Wurzelbereich, geht Treesense neue Wege: Das Start-up, das sich aus der TU München heraus entwickelt hat, arbeitet mit Sensoren, die den elektrischen Widerstand unter der Baumrinde messen und damit Aufschluss über den Wasserhaushalt und die Verdunstungsleistung der Krone des Baumes geben. Diese Methode lässt sehr viel genauere Rückschlüsse auf die Baumvitalität zu als die reine Bodenfeuchte.
 
Mit diesen Sensoren sollen die Augsburger Bäume zukünftig überwacht werden. Quelle: Stadtwerke Augsburg

Mit den Daten aus Widerstand und Temperatur berechnet eine von Treesense entwickelte Plattform, wie es dem Baum geht. Jeder überwachte Baum ist in einem digitalen Stadtplan eingezeichnet. Per Mausklick können die Daten aufgerufen werden. Einen ersten Ãœberblick über den Zustand eines Baumes gibt eine Farbskala von Grün für gut bis Rot für schlecht. „Das ist aber nur ein erster Anhaltspunkt“, erklärt SWA-Projektleiter David Lux. Erst aus den Daten über einen längeren Zeitraum könne ein Baumexperte erkennen, ob Baumpflegemaßnahmen oder zusätzliches Gießen notwendig sind.

Beispielhaft für andere Städte

Das neue Verfahren könnte laut Erben erstmals im Rahmen des 1.000-Bäume-Programms der Stadt testweise zum Einsatz kommen. Augsburg erhält vom Bund Fördergelder in Höhe von 8 Millionen Euro für das Modellprojekt, bei dem 800 bis 1.000 Bäume im Stadtgebiet gepflanzt werden und ein Gieß- und Pflegemanagement entwickelt wird.

„In Zeiten des Klimawandels müssen wir uns noch intensiver um unsere Bäume kümmern,“ so Erben. Die Konzepte und Erfahrungen dabei könnten auch beispielgebend für andere Städte sein, so der Umweltreferent.

Die Daten der Baum-Sensoren werden über das Lorawan-Netz (Long Range Wide Area Network) der SWA in Echtzeit übertragen. Lorawan ist ein digitales Funksystem, ähnlich wie WLAN. Es hat jedoch eine deutlich größere Reichweite. Die Technik steht nach Angaben der Stadtwerke in Augsburg bereits flächendeckend zur Verfügung. Und es laufen Versuche zur Sensorüberwachung von Feinstaubbelastung, Parkplatznutzung, Lautstärke bei Veranstaltungen oder Temperaturen in historischen Bauwerken.

„Wir brauchen Daten- und Datennetze, um unsere Stadt lebens- und liebenswert zu erhalten“, betont Horst Thieme, Smart City Manager bei der Stadt Augsburg. Als weitere Beispiele nennt er die gezielte Mülltonnenleerung oder die Verkehrssteuerung. „Es geht darum, Ressourcen zu schonen und effizienter zu werden – und doch das Notwendige und Richtige zu tun.“

Dienstag, 8.08.2023, 16:00 Uhr
Günter Drewnitzky
Energie & Management > IT - Sensoren sollen der grünen Lunge helfen
Damit Augsburgs Bäume auch in Zukunft grün bleiben, sollen sie digital überwacht werden Quelle: Pixabay / Rudy and Peter Skitterians
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Sensoren sollen der grünen Lunge helfen
Lorawan-Technologie soll die Stadt Augsburg künftig dabei unterstützen, die Baumbewässerung zu optimieren. Dazu ist ein Feldversuch angelaufen. Auch weitere Ideen gibt es.
Im Rahmen des Projekts werden Sensoren an Straßenbäumen installiert, die über das Lorawan-Netz der Augsburger Stadtwerke (SWA) ständig Daten über den Zustand der Bäume liefern. Mitarbeiter im Amt für Grünordnung können bei der Auswertung dann zum Beispiel sehen, wann ein Baum gegossen werden muss.

„Wir brauchen mehr Informationen, um gezielt auf die Bäume zugehen zu können“, wird Umweltreferent Reiner Erben in einer Mitteilung der Stadtwerke zitiert. Das neue System liefere genau die Daten, die für eine zielgerichtete und effiziente Baumpflege gebraucht werden.

Die grünen Lungen einer Stadt werden in Zeiten des Klimawandels immer wichtiger. Sie sind Schattenspender, Wasserspeicher und Lebensraum für unzählige Arten. Umso bedeutender sind Daten über ihren Zustand. Um die zu gewinnen und auszuwerten, arbeiten die Augsburger Stadtwerke mit dem Münchner Unternehmen Treesense zusammen.

Messen bisherige Baumüberwachungssysteme lediglich die Bodenfeuchte im Wurzelbereich, geht Treesense neue Wege: Das Start-up, das sich aus der TU München heraus entwickelt hat, arbeitet mit Sensoren, die den elektrischen Widerstand unter der Baumrinde messen und damit Aufschluss über den Wasserhaushalt und die Verdunstungsleistung der Krone des Baumes geben. Diese Methode lässt sehr viel genauere Rückschlüsse auf die Baumvitalität zu als die reine Bodenfeuchte.
 
Mit diesen Sensoren sollen die Augsburger Bäume zukünftig überwacht werden. Quelle: Stadtwerke Augsburg

Mit den Daten aus Widerstand und Temperatur berechnet eine von Treesense entwickelte Plattform, wie es dem Baum geht. Jeder überwachte Baum ist in einem digitalen Stadtplan eingezeichnet. Per Mausklick können die Daten aufgerufen werden. Einen ersten Ãœberblick über den Zustand eines Baumes gibt eine Farbskala von Grün für gut bis Rot für schlecht. „Das ist aber nur ein erster Anhaltspunkt“, erklärt SWA-Projektleiter David Lux. Erst aus den Daten über einen längeren Zeitraum könne ein Baumexperte erkennen, ob Baumpflegemaßnahmen oder zusätzliches Gießen notwendig sind.

Beispielhaft für andere Städte

Das neue Verfahren könnte laut Erben erstmals im Rahmen des 1.000-Bäume-Programms der Stadt testweise zum Einsatz kommen. Augsburg erhält vom Bund Fördergelder in Höhe von 8 Millionen Euro für das Modellprojekt, bei dem 800 bis 1.000 Bäume im Stadtgebiet gepflanzt werden und ein Gieß- und Pflegemanagement entwickelt wird.

„In Zeiten des Klimawandels müssen wir uns noch intensiver um unsere Bäume kümmern,“ so Erben. Die Konzepte und Erfahrungen dabei könnten auch beispielgebend für andere Städte sein, so der Umweltreferent.

Die Daten der Baum-Sensoren werden über das Lorawan-Netz (Long Range Wide Area Network) der SWA in Echtzeit übertragen. Lorawan ist ein digitales Funksystem, ähnlich wie WLAN. Es hat jedoch eine deutlich größere Reichweite. Die Technik steht nach Angaben der Stadtwerke in Augsburg bereits flächendeckend zur Verfügung. Und es laufen Versuche zur Sensorüberwachung von Feinstaubbelastung, Parkplatznutzung, Lautstärke bei Veranstaltungen oder Temperaturen in historischen Bauwerken.

„Wir brauchen Daten- und Datennetze, um unsere Stadt lebens- und liebenswert zu erhalten“, betont Horst Thieme, Smart City Manager bei der Stadt Augsburg. Als weitere Beispiele nennt er die gezielte Mülltonnenleerung oder die Verkehrssteuerung. „Es geht darum, Ressourcen zu schonen und effizienter zu werden – und doch das Notwendige und Richtige zu tun.“

Dienstag, 8.08.2023, 16:00 Uhr
Günter Drewnitzky

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