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Energie & Management > E&M Vor 20 Jahren - RWE konkretisiert Pläne zur Umstrukturierung
Quelle: RWE-Zentrale
E&M Vor 20 Jahren

RWE konkretisiert Pläne zur Umstrukturierung

2003 übernahm der Shell-Manager Harry Roels die Führung beim RWE-Konzern in Essen. E&M-Redakteur Peter Focht beschrieb damals die Pläne des Niederländers. 
Knapp fünf Monate nach seinem Amtsantritt hat der Chef der RWE AG, Harry Roels, heute sein Konzept für einen Umbau des Essener Versorgungskonzerns bis zum 1. Oktober vorgelegt.
 
Der RWE-Konzern gibt in einer Mitteilung dazu als wesentliches Ziel der Umstrukturierung an, seine Multi-Utility-Strategie durch regionale Integration des Strom- und Gasgeschäftes systematisch weiterentwickeln zu wollen. Dadurch würden Synergien gehoben und Schnittstellen reduziert, so das Unternehmen.

Die Anzahl der Führungsgesellschaften werde von 13 auf 7 verringert: RWE Power, RWE Thames Water, RWE Energy, RWE Innogy, RWE Trading, RWE Umwelt und RWE Systems. Alle sieben Führungsgesellschaften sollen also unter der Dachmarke RWE firmieren. Damit sei RWE der erste Energieversorger mit einem international einheitlichen Auftritt. Die vorgesehenen Änderungen bei RWE Gas bedürften noch weiterer Verhandlungen und der Zustimmung der kommunalen Aktionäre von RWE Gas, heißt es.

Die neue Struktur ermögliche bis 2006 jährliche Kostensenkungen von 300 Millionen Euro. In den kommenden zwei Jahren will der Konzern 1.000 Mitarbeiter entlassen und deren Arbeitsplätze in Querschnittsfunktionen „sozialverträglich und in Absprache mit den Mitbestimmungsgremien“ abbauen, heißt es in einer Mitteilung.

Die RWE AG soll sich auf konzernsteuernde Aufgaben wie Strategie, Planung, Controlling, Finanzierung, Kommunikation und die konzernweite Entwicklung des Top-Managements konzentrieren. Als Konzernvorstände sind neben dem Vorsitzenden Harry Roels, der auch die operativen Ressorts Vertrieb und Netze sowie Wasser verantworten soll, Dr. Klaus Sturany, zuständig für Finanzen und Controlling, Dr. Gert Maichel, zuständig für Erzeugung und Gewinnung, Energie Großbritannien, Trading und Energiepolitik, sowie Jan Zilius, verantwortlich für Recht und Personal sowie Umweltdienstleistungen und Corporate Services, auserkoren.

Im Konzern soll ferner mit dem Group Business Committee ein neues Führungsgremium eingerichtet werden, das aus den Vorständen der RWE AG und Vorstandsvorsitzenden der operativen Gesellschaften im Kerngeschäft besteht.

Die neue Führungsgesellschaft RWE Power soll die Energieerzeugung in den kontinentaleuropäischen Kraftwerken und die Förderung von Braunkohle bündeln. In dem Unternehmen mit Doppelsitz in Essen und Köln werden laut Planungen rund 26.000 Mitarbeiter etwa 10 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaften. Als Vorstandsvorsitzender ist Berthold Bonekamp, bisher Chef der RWE Rheinbraun, vorgesehen. RWE Power soll auch die Bereiche Erneuerbare Energien (Harpen) sowie Aufschluss und Gewinnung von Öl und Gas (RWE Dea) führen. Die Integration der Energieerzeugung erschließe Effizienzvorteile und ermögliche eine Kostenoptierung.

Das Strom- und Gasgeschäfts im Netz- und Vertriebsbereich in Deutschland und Kontinentaleuropa soll die RWE Energy zusammenführen. In der neuen Gesellschaft, in der die bisherigen Führungsgesellschaften RWE Plus, RWE Gas und RWE Net aufgehen werden, sollen laut Konzept 42.000 Mitarbeiter über 18 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaften. Die Gesellschaft wird ihren Sitz in Dortmund haben. Der als stellvertretender Vorsitzender und Finanzvorstand vorgesehene Heinz-Werner Ufer (bisher Vorstandschef von RWE Plus) soll zunächst auch den Vorstandsvorsitz übernehmen.

Unter dem Dach von RWE Energy sind zwölf Vertriebs- und Netzregionen für Strom und Gas vorgesehen, davon sechs in Deutschland. Dazu gehören die Regionalgesellschaft Mitte mit Sitz in Essen und die Regionalgesellschaft Nord mit Sitz in Dortmund, die den Strom- und Gasvertrieb im bisherigen RWE Direkt-Vertriebsgebiet übernehmen. Auch das Wassergeschäft in Deutschland und Kontinentaleuropa wird von diesen Regionalgesellschaften verantwortet. Die bisherige RWE Solutions ist RWE Energy zugeordnet.

Die Übertragungsnetze werden in drei Gesellschaften betrieben: jeweils eine für Strom- und Gasnetze in Deutschland sowie die Transgas für das tschechische Ferngasnetz. Die neue Struktur berücksichtige bereits die ab 2007 wirksamen Unbundling-Bestimmungen der EU.

RWE Innogy soll nach Roels Vorschlag Führungsgesellschaft für das Energiegeschäft in Großbritannien bleiben, RWE Thames Water weiterhin für das weltweite Wassergeschäft von RWE verantwortlich zeichnen. Vorgesehen ist auch, die Zusammenarbeit zwischen RWE Innogy und RWE Thames Water über das schon eingerichtete Shared Service Center auszuweiten.

Die RWE Trading soll das Handelsgeschäft von RWE Innogy mitübernehmen und als Schnittstelle zum Energie-Großhandelsmarkt sowie als Drehscheibe für konzernweite Commodities (Strom, Gas, Kohle, Öl) fungieren. Weitgehend unverändert bleiben voraussichtlich die RWE Umwelt, zuständig für die gesamten Umweltdienstleistungen im Konzern, und RWE Systems als Dienstleister für konzernübergreifende Serviceaufgaben.

Samstag, 24.06.2023, 13:45 Uhr
Peter Focht
Energie & Management > E&M Vor 20 Jahren - RWE konkretisiert Pläne zur Umstrukturierung
Quelle: RWE-Zentrale
E&M Vor 20 Jahren
RWE konkretisiert Pläne zur Umstrukturierung
2003 übernahm der Shell-Manager Harry Roels die Führung beim RWE-Konzern in Essen. E&M-Redakteur Peter Focht beschrieb damals die Pläne des Niederländers. 
Knapp fünf Monate nach seinem Amtsantritt hat der Chef der RWE AG, Harry Roels, heute sein Konzept für einen Umbau des Essener Versorgungskonzerns bis zum 1. Oktober vorgelegt.
 
Der RWE-Konzern gibt in einer Mitteilung dazu als wesentliches Ziel der Umstrukturierung an, seine Multi-Utility-Strategie durch regionale Integration des Strom- und Gasgeschäftes systematisch weiterentwickeln zu wollen. Dadurch würden Synergien gehoben und Schnittstellen reduziert, so das Unternehmen.

Die Anzahl der Führungsgesellschaften werde von 13 auf 7 verringert: RWE Power, RWE Thames Water, RWE Energy, RWE Innogy, RWE Trading, RWE Umwelt und RWE Systems. Alle sieben Führungsgesellschaften sollen also unter der Dachmarke RWE firmieren. Damit sei RWE der erste Energieversorger mit einem international einheitlichen Auftritt. Die vorgesehenen Änderungen bei RWE Gas bedürften noch weiterer Verhandlungen und der Zustimmung der kommunalen Aktionäre von RWE Gas, heißt es.

Die neue Struktur ermögliche bis 2006 jährliche Kostensenkungen von 300 Millionen Euro. In den kommenden zwei Jahren will der Konzern 1.000 Mitarbeiter entlassen und deren Arbeitsplätze in Querschnittsfunktionen „sozialverträglich und in Absprache mit den Mitbestimmungsgremien“ abbauen, heißt es in einer Mitteilung.

Die RWE AG soll sich auf konzernsteuernde Aufgaben wie Strategie, Planung, Controlling, Finanzierung, Kommunikation und die konzernweite Entwicklung des Top-Managements konzentrieren. Als Konzernvorstände sind neben dem Vorsitzenden Harry Roels, der auch die operativen Ressorts Vertrieb und Netze sowie Wasser verantworten soll, Dr. Klaus Sturany, zuständig für Finanzen und Controlling, Dr. Gert Maichel, zuständig für Erzeugung und Gewinnung, Energie Großbritannien, Trading und Energiepolitik, sowie Jan Zilius, verantwortlich für Recht und Personal sowie Umweltdienstleistungen und Corporate Services, auserkoren.

Im Konzern soll ferner mit dem Group Business Committee ein neues Führungsgremium eingerichtet werden, das aus den Vorständen der RWE AG und Vorstandsvorsitzenden der operativen Gesellschaften im Kerngeschäft besteht.

Die neue Führungsgesellschaft RWE Power soll die Energieerzeugung in den kontinentaleuropäischen Kraftwerken und die Förderung von Braunkohle bündeln. In dem Unternehmen mit Doppelsitz in Essen und Köln werden laut Planungen rund 26.000 Mitarbeiter etwa 10 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaften. Als Vorstandsvorsitzender ist Berthold Bonekamp, bisher Chef der RWE Rheinbraun, vorgesehen. RWE Power soll auch die Bereiche Erneuerbare Energien (Harpen) sowie Aufschluss und Gewinnung von Öl und Gas (RWE Dea) führen. Die Integration der Energieerzeugung erschließe Effizienzvorteile und ermögliche eine Kostenoptierung.

Das Strom- und Gasgeschäfts im Netz- und Vertriebsbereich in Deutschland und Kontinentaleuropa soll die RWE Energy zusammenführen. In der neuen Gesellschaft, in der die bisherigen Führungsgesellschaften RWE Plus, RWE Gas und RWE Net aufgehen werden, sollen laut Konzept 42.000 Mitarbeiter über 18 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaften. Die Gesellschaft wird ihren Sitz in Dortmund haben. Der als stellvertretender Vorsitzender und Finanzvorstand vorgesehene Heinz-Werner Ufer (bisher Vorstandschef von RWE Plus) soll zunächst auch den Vorstandsvorsitz übernehmen.

Unter dem Dach von RWE Energy sind zwölf Vertriebs- und Netzregionen für Strom und Gas vorgesehen, davon sechs in Deutschland. Dazu gehören die Regionalgesellschaft Mitte mit Sitz in Essen und die Regionalgesellschaft Nord mit Sitz in Dortmund, die den Strom- und Gasvertrieb im bisherigen RWE Direkt-Vertriebsgebiet übernehmen. Auch das Wassergeschäft in Deutschland und Kontinentaleuropa wird von diesen Regionalgesellschaften verantwortet. Die bisherige RWE Solutions ist RWE Energy zugeordnet.

Die Übertragungsnetze werden in drei Gesellschaften betrieben: jeweils eine für Strom- und Gasnetze in Deutschland sowie die Transgas für das tschechische Ferngasnetz. Die neue Struktur berücksichtige bereits die ab 2007 wirksamen Unbundling-Bestimmungen der EU.

RWE Innogy soll nach Roels Vorschlag Führungsgesellschaft für das Energiegeschäft in Großbritannien bleiben, RWE Thames Water weiterhin für das weltweite Wassergeschäft von RWE verantwortlich zeichnen. Vorgesehen ist auch, die Zusammenarbeit zwischen RWE Innogy und RWE Thames Water über das schon eingerichtete Shared Service Center auszuweiten.

Die RWE Trading soll das Handelsgeschäft von RWE Innogy mitübernehmen und als Schnittstelle zum Energie-Großhandelsmarkt sowie als Drehscheibe für konzernweite Commodities (Strom, Gas, Kohle, Öl) fungieren. Weitgehend unverändert bleiben voraussichtlich die RWE Umwelt, zuständig für die gesamten Umweltdienstleistungen im Konzern, und RWE Systems als Dienstleister für konzernübergreifende Serviceaufgaben.

Samstag, 24.06.2023, 13:45 Uhr
Peter Focht

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