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Energie & Management > Photovoltaik - PV-Boom auf Dächern, Flaute in der Freifläche
Quelle: Shutterstock / Thanit PKC
Photovoltaik

PV-Boom auf Dächern, Flaute in der Freifläche

Der Bundesverband der Solarwirtschaft rechnet für das laufende Jahr mit einem PV-Zubau in Höhe von bis zu 14.000 MW. Besonders stark gewachsen ist die Nachfrage im Eigenheimsektor.
Die Zehnermarke ist längst übersprungen. „Bereits in den ersten drei Quartalen des Jahres lag die bei der Bundesnetzagentur gemeldete neue PV-Leistung bei über 10 GW“, bilanziert der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW). Im Vergleich zum Vorjahr geht die Branchenorganisation von einem Wachstum der Nachfrage nach Solaranlagen von 70 bis 80 Prozent aus.

Summa summarum, so die Hochrechnung des BSW, dürften bis zum Jahresende 13.000 bis 14.000 MW auf Dächern und Freiflächen neu installiert sein. 2022 waren nach Verbandsangaben insgesamt 7.500 MW PV-Leistung hinzugekommen.

Besonders stark gestiegen ist demnach die Nachfrage nach PV-Anlagen im Eigenheimsektor. Der BSW beziffert das Plus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 135 Prozent. Bundesweit machten Wohngebäude mehr als 50 Prozent des PV-Zubaus aus, heißt es.

Die Zahl aller in diesem Jahr neu installierten PV-Anlagen im Bundesgebiet beläuft sich laut Marktstammdatenregister auf gut 930.000. Damit sind jetzt insgesamt 3,66 Millionen Anlagen registriert.

Anteil der Freifläche in NRW entfernt sich weiter von EEG-Ziel

Fast verdoppelt hat sich die neu installierte Leistung in Nordrhein-Westfalen. Auf rund 1.840 MW aus gut 185.000 Anlagen beziffert der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE NRW) den Zubau im laufenden Jahr (2022: 965 MW). 

„Das ist eine erfreuliche Entwicklung, die zeigt, dass Solar zunehmend zum neuen Normal wird, vor allem auf den Dächern“, so kommentierte der Vorsitzende des LEE NRW, Hans-Josef Vogel, die Zahlen auf der Fachmesse Solar Solutions in Düsseldorf. Das zeige „auch die mit über 52.000 gemeldete Zahl von Balkonkraftwerken“.

Als „Wermutstropfen“ bezeichnete Vogel die Entwicklung bei Freiflächen-Anlagen. „Der Solarausbau konzentriert sich weitestgehend auf Privat- und Gewerbedächer, das große Potenzial von Freiflächenanlagen wird kaum genutzt.“ Nach Verbandsberechnungen trug PV auf Freiflächen im Bestand im Oktober 4,58 Prozent zur Solarleistung in dem Bundesland bei. Bei den Neuinstallationen seit Jahresbeginn liege die Quote gar nur bei 3,44 Prozent.

Für LEE-Chef Vogel stehen die Zahlen im krassen Gegensatz zu dem Ziel des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2023, wonach der Zubau, der gegenüber den bisherigen Rekordjahren 2010 und 2012 auf jährlich 22.000 MW verdreifacht werden soll, hälftig auf Freiflächen und auf Gebäuden aufgeteilt werden soll.

Vogel erklärte daher: „Da hat das Land (NRW) dringenden Nachholbedarf, nicht nur die Genehmigungsverfahren müssen vereinfacht werden, wir brauchen im neuen Landesentwicklungsplan und den aktuell in Aufstellung befindlichen Regionalplänen die entsprechenden Flächen für diese größeren Solarprojekte. Denn ohne diese Vorhaben wird es keinen günstigen Strom für die industriellen Gewerbebetriebe in NRW geben.“

Donnerstag, 30.11.2023, 09:10 Uhr
Manfred Fischer
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Photovoltaik
PV-Boom auf Dächern, Flaute in der Freifläche
Der Bundesverband der Solarwirtschaft rechnet für das laufende Jahr mit einem PV-Zubau in Höhe von bis zu 14.000 MW. Besonders stark gewachsen ist die Nachfrage im Eigenheimsektor.
Die Zehnermarke ist längst übersprungen. „Bereits in den ersten drei Quartalen des Jahres lag die bei der Bundesnetzagentur gemeldete neue PV-Leistung bei über 10 GW“, bilanziert der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW). Im Vergleich zum Vorjahr geht die Branchenorganisation von einem Wachstum der Nachfrage nach Solaranlagen von 70 bis 80 Prozent aus.

Summa summarum, so die Hochrechnung des BSW, dürften bis zum Jahresende 13.000 bis 14.000 MW auf Dächern und Freiflächen neu installiert sein. 2022 waren nach Verbandsangaben insgesamt 7.500 MW PV-Leistung hinzugekommen.

Besonders stark gestiegen ist demnach die Nachfrage nach PV-Anlagen im Eigenheimsektor. Der BSW beziffert das Plus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 135 Prozent. Bundesweit machten Wohngebäude mehr als 50 Prozent des PV-Zubaus aus, heißt es.

Die Zahl aller in diesem Jahr neu installierten PV-Anlagen im Bundesgebiet beläuft sich laut Marktstammdatenregister auf gut 930.000. Damit sind jetzt insgesamt 3,66 Millionen Anlagen registriert.

Anteil der Freifläche in NRW entfernt sich weiter von EEG-Ziel

Fast verdoppelt hat sich die neu installierte Leistung in Nordrhein-Westfalen. Auf rund 1.840 MW aus gut 185.000 Anlagen beziffert der Landesverband Erneuerbare Energien (LEE NRW) den Zubau im laufenden Jahr (2022: 965 MW). 

„Das ist eine erfreuliche Entwicklung, die zeigt, dass Solar zunehmend zum neuen Normal wird, vor allem auf den Dächern“, so kommentierte der Vorsitzende des LEE NRW, Hans-Josef Vogel, die Zahlen auf der Fachmesse Solar Solutions in Düsseldorf. Das zeige „auch die mit über 52.000 gemeldete Zahl von Balkonkraftwerken“.

Als „Wermutstropfen“ bezeichnete Vogel die Entwicklung bei Freiflächen-Anlagen. „Der Solarausbau konzentriert sich weitestgehend auf Privat- und Gewerbedächer, das große Potenzial von Freiflächenanlagen wird kaum genutzt.“ Nach Verbandsberechnungen trug PV auf Freiflächen im Bestand im Oktober 4,58 Prozent zur Solarleistung in dem Bundesland bei. Bei den Neuinstallationen seit Jahresbeginn liege die Quote gar nur bei 3,44 Prozent.

Für LEE-Chef Vogel stehen die Zahlen im krassen Gegensatz zu dem Ziel des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) 2023, wonach der Zubau, der gegenüber den bisherigen Rekordjahren 2010 und 2012 auf jährlich 22.000 MW verdreifacht werden soll, hälftig auf Freiflächen und auf Gebäuden aufgeteilt werden soll.

Vogel erklärte daher: „Da hat das Land (NRW) dringenden Nachholbedarf, nicht nur die Genehmigungsverfahren müssen vereinfacht werden, wir brauchen im neuen Landesentwicklungsplan und den aktuell in Aufstellung befindlichen Regionalplänen die entsprechenden Flächen für diese größeren Solarprojekte. Denn ohne diese Vorhaben wird es keinen günstigen Strom für die industriellen Gewerbebetriebe in NRW geben.“

Donnerstag, 30.11.2023, 09:10 Uhr
Manfred Fischer

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