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Energie & Management > E-World 2024 - Preissignale in wenigen Sekunden
Quelle: Messe Essen GmbH / Armin Huber
E-World 2024

Preissignale in wenigen Sekunden

Ein Konsortium aus Smart-Meter-Gateway-Hersteller, IT-Dienstleister und Full-Service-Messdienstleister testet die Umsetzung dynamischer Tarife auf Basis des Smart Meter Gateways.
Der Smart-Meter-Gateway-Hersteller EMH Metering, die Robotron Datenbank-Software GmbH und die TMZ Thüringer Mess- und Zählerwesen Service GmbH haben sich zusammengeschlossen, um ein System zur Marktreife zu bringen, das Ad-hoc-Preissignale in dynamische Tarife umsetzt. Wie sie dies bewerkstelligen wollen, erläutern sie bei der diesjährigen E-world.

Der Funktionsumfang des Smart Meter Gateways sieht eine ganze Reihe sogenannter Tarifanwendungsfälle (TAF) vor. So beschreibt TAF 2 beispielsweise, wie die Daten für zeitvariable Tarife abgebildet und über das Smart Meter Gateway übertragen werden. TAF1 bezieht sich auf „datensparsame Tarife“, die beispielsweise einer monatlichen oder jährlichen Zählerfernauslesung entsprechen.
EMH Metering, Robotron und TMZ wollen nun den Tarifanwendungsfall 5 mit der Bezeichnung „ereignisvariable Tarife“ umsetzen und damit dynamische Preissignale im Smart Meter Gateway tarifieren, wie aus einer Mitteilung von EMH Metering hervorgeht.

Die Partner erklären ihr Vorgehen folgendermaßen: Die Strompreise werden vertraglich in Tarifstufen definiert. Vor diesem Hintergrund können Börsenpreise oder andere sich verändernde Preise über das Smart Meter Gateway an ein Energiemanagementsystem weitergeleitet werden. Dieses kann dann Geräte beim Endverbraucher dem Preissignal entsprechend steuern, also Verbrauch drosseln oder zeitlich verschieben oder in die entgegengesetzte Richtung den Verbrauch anreizen.

Schaltbefehle über API-Webdienste-Schnittstelle

Der Ad-hoc-Befehl für das Umschalten der Tarifregister ergeht vom Energielieferanten an den Messstellenbetreiber. Dieser gibt ein Signal an den Gateway-Administrator, der TAF 5 für das Gateway schaltet. Eine Übertragung im Edifact-Format, wie sie in der Marktkommunikation vorgeschrieben ist, wäre zu langsam. Deshalb setzen die Partner nach eigenen Angaben auf eine Weiterentwicklung der vom BDEW für Schaltbefehle entwickelten API-Webdienste-Schnittstelle. Somit sei für Lieferanten zukünftig die Weitergabe von Preissignalen an den Messstellenbetreiber innerhalb von wenigen Sekunden möglich.

Für Testzwecke sei TAF 5 bereits in das Smart Meter Gateway von EMH integriert. In einem nächsten Schritt werde Robotron den Tarifanwendungsfall in seinen IT-Systemen umsetzen und dann TMZ die Lösung unter Laborbedingungen testen. EMH und Robotron wollen damit noch im laufenden Monat Februar beginnen. Ein Pilotprojekt in Thüringen sei auch schon geplant, heißt es weiter.

„Mit der neuen API-Schnittstelle setzen wir erstmals ein Gesamtsystem für ad-hoc-Befehle vom Energielieferanten bis zum Gateway um“, sagt EMH-Geschäftsführer Peter Heuell. Und Sascha Koller, Prüfstellenleiter bei TMZ sieht in TAF 5 einen „essenziellen Treiber im zukünftigen Rollout“ intelligenter Messsysteme.

Ab dem 1. Januar 2025 müssen nicht nur wie bisher die Großen der Branche mit mehr als 100.000 Endkunden, sondern alle Stromlieferanten einen dynamischen Tarif anbieten. Dessen Preis muss sich nach den täglichen Spotpreisen an der Börse richten. Alle Letztverbraucher, die über ein intelligentes Messsystem im Sinne des Messstellenbetriebsgesetzes verfügen, müssen in diesen Genuss kommen. Gesetzliche Grundlage für diese Vorschrift ist das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende, das am 27. Mai 2023 verabschiedet wurde und den §41a EnWG geändert hat.

Dienstag, 20.02.2024, 15:48 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > E-World 2024 - Preissignale in wenigen Sekunden
Quelle: Messe Essen GmbH / Armin Huber
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Preissignale in wenigen Sekunden
Ein Konsortium aus Smart-Meter-Gateway-Hersteller, IT-Dienstleister und Full-Service-Messdienstleister testet die Umsetzung dynamischer Tarife auf Basis des Smart Meter Gateways.
Der Smart-Meter-Gateway-Hersteller EMH Metering, die Robotron Datenbank-Software GmbH und die TMZ Thüringer Mess- und Zählerwesen Service GmbH haben sich zusammengeschlossen, um ein System zur Marktreife zu bringen, das Ad-hoc-Preissignale in dynamische Tarife umsetzt. Wie sie dies bewerkstelligen wollen, erläutern sie bei der diesjährigen E-world.

Der Funktionsumfang des Smart Meter Gateways sieht eine ganze Reihe sogenannter Tarifanwendungsfälle (TAF) vor. So beschreibt TAF 2 beispielsweise, wie die Daten für zeitvariable Tarife abgebildet und über das Smart Meter Gateway übertragen werden. TAF1 bezieht sich auf „datensparsame Tarife“, die beispielsweise einer monatlichen oder jährlichen Zählerfernauslesung entsprechen.
EMH Metering, Robotron und TMZ wollen nun den Tarifanwendungsfall 5 mit der Bezeichnung „ereignisvariable Tarife“ umsetzen und damit dynamische Preissignale im Smart Meter Gateway tarifieren, wie aus einer Mitteilung von EMH Metering hervorgeht.

Die Partner erklären ihr Vorgehen folgendermaßen: Die Strompreise werden vertraglich in Tarifstufen definiert. Vor diesem Hintergrund können Börsenpreise oder andere sich verändernde Preise über das Smart Meter Gateway an ein Energiemanagementsystem weitergeleitet werden. Dieses kann dann Geräte beim Endverbraucher dem Preissignal entsprechend steuern, also Verbrauch drosseln oder zeitlich verschieben oder in die entgegengesetzte Richtung den Verbrauch anreizen.

Schaltbefehle über API-Webdienste-Schnittstelle

Der Ad-hoc-Befehl für das Umschalten der Tarifregister ergeht vom Energielieferanten an den Messstellenbetreiber. Dieser gibt ein Signal an den Gateway-Administrator, der TAF 5 für das Gateway schaltet. Eine Übertragung im Edifact-Format, wie sie in der Marktkommunikation vorgeschrieben ist, wäre zu langsam. Deshalb setzen die Partner nach eigenen Angaben auf eine Weiterentwicklung der vom BDEW für Schaltbefehle entwickelten API-Webdienste-Schnittstelle. Somit sei für Lieferanten zukünftig die Weitergabe von Preissignalen an den Messstellenbetreiber innerhalb von wenigen Sekunden möglich.

Für Testzwecke sei TAF 5 bereits in das Smart Meter Gateway von EMH integriert. In einem nächsten Schritt werde Robotron den Tarifanwendungsfall in seinen IT-Systemen umsetzen und dann TMZ die Lösung unter Laborbedingungen testen. EMH und Robotron wollen damit noch im laufenden Monat Februar beginnen. Ein Pilotprojekt in Thüringen sei auch schon geplant, heißt es weiter.

„Mit der neuen API-Schnittstelle setzen wir erstmals ein Gesamtsystem für ad-hoc-Befehle vom Energielieferanten bis zum Gateway um“, sagt EMH-Geschäftsführer Peter Heuell. Und Sascha Koller, Prüfstellenleiter bei TMZ sieht in TAF 5 einen „essenziellen Treiber im zukünftigen Rollout“ intelligenter Messsysteme.

Ab dem 1. Januar 2025 müssen nicht nur wie bisher die Großen der Branche mit mehr als 100.000 Endkunden, sondern alle Stromlieferanten einen dynamischen Tarif anbieten. Dessen Preis muss sich nach den täglichen Spotpreisen an der Börse richten. Alle Letztverbraucher, die über ein intelligentes Messsystem im Sinne des Messstellenbetriebsgesetzes verfügen, müssen in diesen Genuss kommen. Gesetzliche Grundlage für diese Vorschrift ist das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende, das am 27. Mai 2023 verabschiedet wurde und den §41a EnWG geändert hat.

Dienstag, 20.02.2024, 15:48 Uhr
Fritz Wilhelm

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