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Energie & Management > Wärme - Potenzial von grünem Flüssiggas im Wärmemarkt unterschätzt
Quelle: Fotolia/Ralf Kalytta
Wärme

Potenzial von grünem Flüssiggas im Wärmemarkt unterschätzt

Grünem Flüssiggas schreibt die "DBI − Gastechnologisches Institut gGmbH" (DBI-GTI) eine tragende Rolle bei der Energiewende im Wärmemarkt zu und belegt dies mit Zahlen.
Im Auftrag des Deutschen Verbandes Flüssiggas e.V. (DVFG) hat die DBI-GTI die Potenziale von grünem Flüssiggas untersucht. Die Ergebnisse dieser Studie hat der DVFG nun der Öffentlichkeit präsentiert. Insbesondere die CO2-Emissionen von Wohngebäuden im ländlichen Raum ließen sich durch den Einsatz von grünem Flüssiggas senken. Als Grund führt die Studie an, dass Flüssiggas-Heizungsanlagen im Wohnungsbestand ohne technische Anpassungen mit dem regenerativen Energieträger betreiben lassen.

Wie Jobst-Dietrich Diercks anführt, zeige die vorgelegte Studie, dass grünes Flüssiggas ein "zentraler Baustein für eine erfolgreiche Energiewende" sei. Der Vorstandsvorsitzende des DVFG erklärt: "In den kommenden zehn bis 15 Jahren wird es unser Ziel sein, überwiegend grünes Flüssiggas einzusetzen und damit die Defossilisierung von Energieerzeugung und Energieeinsatz voranzubringen".

Grünes Flüssiggas direkt aus heimischen Quellen

Laut der DBI-Studie ist das Marktpotenzial für grünes Flüssiggas enorm: Von den insgesamt 5,87 Mio. Ölheizungen in Deutschland ließen sich mit 3,08 Mio. rund die Hälfte auf Flüssiggas umstellen. Diercks: "Jede zweite Ölheizung in Deutschland ist somit für einen Wechsel hin zu einer modernen Flüssiggas-Heizung prädestiniert."

Bis zum Jahr 2050 errechneten die Studienautorinnen und -autoren ein jährliches Absatzpotenzial für grünes Flüssiggas von 3,7 Mio. Tonnen. Der künftige Bedarf für eine klimafreundliche Wärmeversorgung von Wohngebäuden ließe sich, so die Überzeugung der Verfasser, gänzlich aus heimischen Quellen in Deutschland stemmen. Dabei haben sie insbesondere Betreiber von ​Biogasanlagen im Blick. Die Erzeugung von grünem Flüssiggas könnte diesen eine zusätzliche Perspektive verschaffen. "Es sollte das Ziel sein, in möglichst vielen Bundesländern Demonstrations- und Pilotanlagen zu erreichten", fordert Diercks.
 

Details zum Energieträger Flüssiggas

Flüssiggas besteht aus Propan, Butan und deren Gemischen, die bereits unter geringem Druck flüssig werden. Der Energieträger verbrennt laut DVFG CO2-reduziert und schadstoffarm. Bei der Verbrennung von Flüssiggas wird nur CO2 aus biologischer Herkunft frei, sofern es aus Biogas synthetisiert wurde. Die wirtschaftlichste Methode grünes Flüssiggas herzustellen, ist laut DVFG der Prozess der trockenen Reformierung von Biogas mit anschließender Dimethylether- und Propylensynthese. 

Als weitere "aussichtsreiche" Herstellungsmethode sieht der Verband die Co-Elektrolyse von CO2 unter Verwendung von grünem Wasserstoff an. Das CO2 fällt etwa bei der Aufbereitung von Biogas zu einspeisefähigem Biomethan an.

Flüssiggas ist für Heiz- und Kühlzwecke, als Kraftstoff (Autogas), in Industrie und Landwirtschaft im Einsatz. 
 

Die Studie "Grüne Flüssiggasversorgung: Aktueller Stand und Entwicklungsmöglichkeiten" steht auf der Internetseite des DVFG zum Download bereit. 

Dienstag, 31.08.2021, 13:22 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wärme - Potenzial von grünem Flüssiggas im Wärmemarkt unterschätzt
Quelle: Fotolia/Ralf Kalytta
Wärme
Potenzial von grünem Flüssiggas im Wärmemarkt unterschätzt
Grünem Flüssiggas schreibt die "DBI − Gastechnologisches Institut gGmbH" (DBI-GTI) eine tragende Rolle bei der Energiewende im Wärmemarkt zu und belegt dies mit Zahlen.
Im Auftrag des Deutschen Verbandes Flüssiggas e.V. (DVFG) hat die DBI-GTI die Potenziale von grünem Flüssiggas untersucht. Die Ergebnisse dieser Studie hat der DVFG nun der Öffentlichkeit präsentiert. Insbesondere die CO2-Emissionen von Wohngebäuden im ländlichen Raum ließen sich durch den Einsatz von grünem Flüssiggas senken. Als Grund führt die Studie an, dass Flüssiggas-Heizungsanlagen im Wohnungsbestand ohne technische Anpassungen mit dem regenerativen Energieträger betreiben lassen.

Wie Jobst-Dietrich Diercks anführt, zeige die vorgelegte Studie, dass grünes Flüssiggas ein "zentraler Baustein für eine erfolgreiche Energiewende" sei. Der Vorstandsvorsitzende des DVFG erklärt: "In den kommenden zehn bis 15 Jahren wird es unser Ziel sein, überwiegend grünes Flüssiggas einzusetzen und damit die Defossilisierung von Energieerzeugung und Energieeinsatz voranzubringen".

Grünes Flüssiggas direkt aus heimischen Quellen

Laut der DBI-Studie ist das Marktpotenzial für grünes Flüssiggas enorm: Von den insgesamt 5,87 Mio. Ölheizungen in Deutschland ließen sich mit 3,08 Mio. rund die Hälfte auf Flüssiggas umstellen. Diercks: "Jede zweite Ölheizung in Deutschland ist somit für einen Wechsel hin zu einer modernen Flüssiggas-Heizung prädestiniert."

Bis zum Jahr 2050 errechneten die Studienautorinnen und -autoren ein jährliches Absatzpotenzial für grünes Flüssiggas von 3,7 Mio. Tonnen. Der künftige Bedarf für eine klimafreundliche Wärmeversorgung von Wohngebäuden ließe sich, so die Überzeugung der Verfasser, gänzlich aus heimischen Quellen in Deutschland stemmen. Dabei haben sie insbesondere Betreiber von ​Biogasanlagen im Blick. Die Erzeugung von grünem Flüssiggas könnte diesen eine zusätzliche Perspektive verschaffen. "Es sollte das Ziel sein, in möglichst vielen Bundesländern Demonstrations- und Pilotanlagen zu erreichten", fordert Diercks.
 

Details zum Energieträger Flüssiggas

Flüssiggas besteht aus Propan, Butan und deren Gemischen, die bereits unter geringem Druck flüssig werden. Der Energieträger verbrennt laut DVFG CO2-reduziert und schadstoffarm. Bei der Verbrennung von Flüssiggas wird nur CO2 aus biologischer Herkunft frei, sofern es aus Biogas synthetisiert wurde. Die wirtschaftlichste Methode grünes Flüssiggas herzustellen, ist laut DVFG der Prozess der trockenen Reformierung von Biogas mit anschließender Dimethylether- und Propylensynthese. 

Als weitere "aussichtsreiche" Herstellungsmethode sieht der Verband die Co-Elektrolyse von CO2 unter Verwendung von grünem Wasserstoff an. Das CO2 fällt etwa bei der Aufbereitung von Biogas zu einspeisefähigem Biomethan an.

Flüssiggas ist für Heiz- und Kühlzwecke, als Kraftstoff (Autogas), in Industrie und Landwirtschaft im Einsatz. 
 

Die Studie "Grüne Flüssiggasversorgung: Aktueller Stand und Entwicklungsmöglichkeiten" steht auf der Internetseite des DVFG zum Download bereit. 

Dienstag, 31.08.2021, 13:22 Uhr
Davina Spohn

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