E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Gasnetz - Pistorius: Ergebnisse zu Balticconnector beunruhigen
Quelle: Shutterstock / Dabarti CGI
Gasnetz

Pistorius: Ergebnisse zu Balticconnector beunruhigen

Die ersten Ermittlungsergebnisse zu den Beschädigungen an einer Gaspipeline und einem Kommunikationskabel zwischen Estland und Finnland sorgen Verteidigungsminister Boris Pistorius.
"Die Informationen, die ich habe, sind beunruhigend", sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am 12. Oktober am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel. Über Details solle nun in aller Ruhe im Kreis der Verbündeten gesprochen werden. Weitere Angaben machte er nicht. 

Die USA haben Finnland nach Angaben von Pistorius' US-Kollegen Lloyd Austin (Demokraten) unbegrenzte Hilfe bei den Ermittlungen angeboten. Er kenne die Berichte über die Angriffe auf die Infrastruktur unter Wasser und habe deshalb Kontakt mit seinen Kollegen in Finnland aufgenommen, sagte Austin nach dem Nato-Treffen. Die Ermittlungen würden dort geführt, er wolle daher nicht spekulieren, wer daran beteiligt gewesen sein könnte. 

Austin war danach gefragt worden, ob es Hinweise darauf gebe, dass Russland hinter dem Leck steckt. Man müsse nun die Ermittlungsergebnisse abwarten, erwiderte der Verteidigungsminister.

Die Betreibergesellschaften der Pipeline Balticconnector hatten am 8. Oktober einen plötzlichen Druckabfall in der Leitung bemerkt. Der Gastransport wurde daraufhin unterbrochen, seitdem ist die Leitung außer Betrieb. Die Pipeline verläuft auf einer Länge von 150 Kilometern zwischen Inkoo in Finnland und Paldiski (Baltischport) in Estland durch den Finnischen Meerbusen. Der betroffene Offshore-Abschnitt im Meer ist gut 77 Kilometer lang.

Finnland geht davon aus, dass die Schäden wahrscheinlich durch äußere Einwirkung verursacht wurden. Bei dem Kabel geht es um eine Datenverbindung. 

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte am 10. Oktober gesagt, es komme jetzt darauf an, herauszufinden, was genau passiert sei und wie dies habe passieren können. Falls sich herausstellen sollte, dass es sich um einen vorsätzlichen Angriff auf kritische Infrastruktur der Nato gehandelt habe, wäre dies ernst. In dem Fall werde es eine vereinte und entschlossene Reaktion der Nato geben, sagte er.

Die Pipeline transportiert Gas von Estland nach Finnland und war am 8. Oktober wegen eines Druckabfalls geschlossen worden. Die Pipeline war 2019 in Betrieb genommen worden und seit dem Stopp der Erdgas-Importe aus Russland im Mai 2022 infolge des Ukraine-Krieges die einzige Leitung, über die Finnland Gas importieren konnte. Erdgas macht etwa 5 Prozent der finnischen Energieversorgung aus und wird hauptsächlich von der Industrie und für Kraft-Wärme-Kopplung verwendet.

Ende September 2022 hatte eine Reihe von Unterwasserexplosionen drei der vier Erdgasleitungen der Pipelines Nord Stream 1 und 2 beschädigt. In Deutschland, Schweden und Dänemark wurden in dem Fall Ermittlungen aufgenommen, die allesamt noch nicht abgeschlossen sind. Mit öffentlichen Erklärungen halten sich die zuständigen Behörden zurück, was auf die potenzielle diplomatische Tragweite des Vorfalls zurückgeführt wird. Nach Angaben des schwedischen Staatsanwalts Mats Ljungqvist besteht die "Haupthypothese" darin, dass ein Staat hinter der Sabotage steckt. Die schwedischen Ermittlungen stünden kurz vor dem Abschluss.

Donnerstag, 12.10.2023, 11:28 Uhr
Ali Ulucay und dpa
Energie & Management > Gasnetz - Pistorius: Ergebnisse zu Balticconnector beunruhigen
Quelle: Shutterstock / Dabarti CGI
Gasnetz
Pistorius: Ergebnisse zu Balticconnector beunruhigen
Die ersten Ermittlungsergebnisse zu den Beschädigungen an einer Gaspipeline und einem Kommunikationskabel zwischen Estland und Finnland sorgen Verteidigungsminister Boris Pistorius.
"Die Informationen, die ich habe, sind beunruhigend", sagte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am 12. Oktober am Rande eines Nato-Treffens in Brüssel. Über Details solle nun in aller Ruhe im Kreis der Verbündeten gesprochen werden. Weitere Angaben machte er nicht. 

Die USA haben Finnland nach Angaben von Pistorius' US-Kollegen Lloyd Austin (Demokraten) unbegrenzte Hilfe bei den Ermittlungen angeboten. Er kenne die Berichte über die Angriffe auf die Infrastruktur unter Wasser und habe deshalb Kontakt mit seinen Kollegen in Finnland aufgenommen, sagte Austin nach dem Nato-Treffen. Die Ermittlungen würden dort geführt, er wolle daher nicht spekulieren, wer daran beteiligt gewesen sein könnte. 

Austin war danach gefragt worden, ob es Hinweise darauf gebe, dass Russland hinter dem Leck steckt. Man müsse nun die Ermittlungsergebnisse abwarten, erwiderte der Verteidigungsminister.

Die Betreibergesellschaften der Pipeline Balticconnector hatten am 8. Oktober einen plötzlichen Druckabfall in der Leitung bemerkt. Der Gastransport wurde daraufhin unterbrochen, seitdem ist die Leitung außer Betrieb. Die Pipeline verläuft auf einer Länge von 150 Kilometern zwischen Inkoo in Finnland und Paldiski (Baltischport) in Estland durch den Finnischen Meerbusen. Der betroffene Offshore-Abschnitt im Meer ist gut 77 Kilometer lang.

Finnland geht davon aus, dass die Schäden wahrscheinlich durch äußere Einwirkung verursacht wurden. Bei dem Kabel geht es um eine Datenverbindung. 

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte am 10. Oktober gesagt, es komme jetzt darauf an, herauszufinden, was genau passiert sei und wie dies habe passieren können. Falls sich herausstellen sollte, dass es sich um einen vorsätzlichen Angriff auf kritische Infrastruktur der Nato gehandelt habe, wäre dies ernst. In dem Fall werde es eine vereinte und entschlossene Reaktion der Nato geben, sagte er.

Die Pipeline transportiert Gas von Estland nach Finnland und war am 8. Oktober wegen eines Druckabfalls geschlossen worden. Die Pipeline war 2019 in Betrieb genommen worden und seit dem Stopp der Erdgas-Importe aus Russland im Mai 2022 infolge des Ukraine-Krieges die einzige Leitung, über die Finnland Gas importieren konnte. Erdgas macht etwa 5 Prozent der finnischen Energieversorgung aus und wird hauptsächlich von der Industrie und für Kraft-Wärme-Kopplung verwendet.

Ende September 2022 hatte eine Reihe von Unterwasserexplosionen drei der vier Erdgasleitungen der Pipelines Nord Stream 1 und 2 beschädigt. In Deutschland, Schweden und Dänemark wurden in dem Fall Ermittlungen aufgenommen, die allesamt noch nicht abgeschlossen sind. Mit öffentlichen Erklärungen halten sich die zuständigen Behörden zurück, was auf die potenzielle diplomatische Tragweite des Vorfalls zurückgeführt wird. Nach Angaben des schwedischen Staatsanwalts Mats Ljungqvist besteht die "Haupthypothese" darin, dass ein Staat hinter der Sabotage steckt. Die schwedischen Ermittlungen stünden kurz vor dem Abschluss.

Donnerstag, 12.10.2023, 11:28 Uhr
Ali Ulucay und dpa

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.