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Energie & Management > Handel - Pilot-Nachweisregister für grüne Fernwärme startet
Quelle: Shutterstock / Richard Bradford
Handel

Pilot-Nachweisregister für grüne Fernwärme startet

Mit der Ausstellung der ersten Wärme-Herkunftsnachweise (HKN) ist das erste Pilot-Herkunftsnachweisregister für grüne Fernwärme in Betrieb gegangen.
Das Register − entwickelt vom Hamburg Institut im Rahmen des Forschungsprojekts IW3 "Integrierte Wärmewende Wilhelmsburg" − soll künftig im dezentralen Nahwärmenetz in Hamburg-Wilhelmsburg die erneuerbare Herkunft von Wärme und Kälte für die Kunden transparenter und nachvollziehbarer zu machen, teilten die Hamburger Energiewerke am 23. August mit. "Was im Strombereich schon lange etabliert ist, erproben wir nun auch im Wärmemarkt, dies eröffnet neue Vermarktungsmöglichkeiten", sagt Alexandra Styles, die das Projekt beim Hamburg Institut koordiniert. Technisch wird das Register in Kooperation mit Grexel, ein Unternehmen der EEX-Gruppe, umgesetzt.

Das Wärmeregister wird im Rahmen des IW3-Projekts zu Forschungszwecken betrieben und untersucht Optionen, wie ein nationales Wärme- und Kälte-HKN-Register zur Umsetzung europarechtlicher Anforderungen zukünftig funktionieren könnte. Die ersten knapp 1.500 Wärme-Herkunftsnachweise mit einer Einheit von je 1 MW (für die Monate Mai bis Juli 2022) wurden für die Hamburger Energiewerke ausgestellt. Die zugrunde liegende Wärmemenge stammt aus dem Biomethan-Blockheizkraftwerk im Energiebunker Wilhelmsburg und wurde in das dezentrale Nahwärmenetz in Hamburg-Wilhelmsburg eingespeist.

Mit den Hamburger Energiewerken, die das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klima (BMWK) geförderte Energiewende-Reallabor IW3 federführend umsetzen, ist damit der Testbetrieb des Wärmeregisters gestartet. Im Pilotbetrieb soll das Register auf weitere Netzbetreiber ausgeweitet werden.

Wärmemengen sollen eindeutig Kunden zugeordnet werden können

Das Pilotvorhaben verfolgt mehrere Punkte: Wärme-HKN erlauben es, Wärmemengen aus neuen Projekten zur Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien und Abwärme einzelnen Kunden und Kundinnen zuzuordnen. So versetzt das Wärmeregister nach Aussage des Hamburg Instituts Erzeuger und Wärmeversorger in die Lage, grüne Fernwärme als eigenständiges Produkt zu vermarkten.

Zudem könne das Register eine wichtige Weichenstellung für die Umsetzung von Artikel 19 der Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED II in Deutschland sein. Diese fordert von den EU-Mitgliedstaaten neben Strom auch Nachweissysteme für Gase wie Biomethan und Wasserstoff sowie Wärme und Kälte aus erneuerbaren Energiequellen.

"Unser Ziel ist, 2023 ein komplettes Wärmekennzeichnungsjahr durchzuspielen", teilte Styles weiter mit. "Die bei der Nutzung und beim Betrieb des Registers gesammelten Erfahrungen werten wir im Hinblick auf die verschiedenen Einsatzzwecke von Wärme- und Kälte-HKN aus."

IW3 gehört zu den „Reallaboren der Energiewende“. Mithilfe des Piloprojektes IW3 soll eine nahezu CO2-freie sowie dezentrale Wärmeversorgung in Wilhelmsburger Wohnquartieren erreicht werden. Neben der Nutzung und Integration regenerativer Wärmequellen, gehört der Aufbau eines Herkunftsnachweisregister für grüne Fernwärme als ein Forschungsbereich dazu.

Die Investitionskosten für das IW3-Projekt betragen 70 Mio. Euro. Als "Reallabor der Energiewende", fördert das Bundeswirtschaftsministerium das Projekt mit rund 22,5 Mio. Euro. Die Reallabore sind Teil des 7. Energieforschungsprogramms, mit dem die Bundesregierung Forschung und Entwicklung im Bereich zukunftsweisender Energietechnologien unterstützt.

Weitere Informationen zum Pilotprojekt finden Interessierte auf der Webseite des Hamburg Instituts unter dem Schlagwort Forschungsprojekt IW3. Das Wärmeregister ist auf der Internetseite des Unternehmes Grexel zu finden.

Dienstag, 23.08.2022, 13:17 Uhr
Heidi Roider
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Quelle: Shutterstock / Richard Bradford
Handel
Pilot-Nachweisregister für grüne Fernwärme startet
Mit der Ausstellung der ersten Wärme-Herkunftsnachweise (HKN) ist das erste Pilot-Herkunftsnachweisregister für grüne Fernwärme in Betrieb gegangen.
Das Register − entwickelt vom Hamburg Institut im Rahmen des Forschungsprojekts IW3 "Integrierte Wärmewende Wilhelmsburg" − soll künftig im dezentralen Nahwärmenetz in Hamburg-Wilhelmsburg die erneuerbare Herkunft von Wärme und Kälte für die Kunden transparenter und nachvollziehbarer zu machen, teilten die Hamburger Energiewerke am 23. August mit. "Was im Strombereich schon lange etabliert ist, erproben wir nun auch im Wärmemarkt, dies eröffnet neue Vermarktungsmöglichkeiten", sagt Alexandra Styles, die das Projekt beim Hamburg Institut koordiniert. Technisch wird das Register in Kooperation mit Grexel, ein Unternehmen der EEX-Gruppe, umgesetzt.

Das Wärmeregister wird im Rahmen des IW3-Projekts zu Forschungszwecken betrieben und untersucht Optionen, wie ein nationales Wärme- und Kälte-HKN-Register zur Umsetzung europarechtlicher Anforderungen zukünftig funktionieren könnte. Die ersten knapp 1.500 Wärme-Herkunftsnachweise mit einer Einheit von je 1 MW (für die Monate Mai bis Juli 2022) wurden für die Hamburger Energiewerke ausgestellt. Die zugrunde liegende Wärmemenge stammt aus dem Biomethan-Blockheizkraftwerk im Energiebunker Wilhelmsburg und wurde in das dezentrale Nahwärmenetz in Hamburg-Wilhelmsburg eingespeist.

Mit den Hamburger Energiewerken, die das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klima (BMWK) geförderte Energiewende-Reallabor IW3 federführend umsetzen, ist damit der Testbetrieb des Wärmeregisters gestartet. Im Pilotbetrieb soll das Register auf weitere Netzbetreiber ausgeweitet werden.

Wärmemengen sollen eindeutig Kunden zugeordnet werden können

Das Pilotvorhaben verfolgt mehrere Punkte: Wärme-HKN erlauben es, Wärmemengen aus neuen Projekten zur Wärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien und Abwärme einzelnen Kunden und Kundinnen zuzuordnen. So versetzt das Wärmeregister nach Aussage des Hamburg Instituts Erzeuger und Wärmeversorger in die Lage, grüne Fernwärme als eigenständiges Produkt zu vermarkten.

Zudem könne das Register eine wichtige Weichenstellung für die Umsetzung von Artikel 19 der Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED II in Deutschland sein. Diese fordert von den EU-Mitgliedstaaten neben Strom auch Nachweissysteme für Gase wie Biomethan und Wasserstoff sowie Wärme und Kälte aus erneuerbaren Energiequellen.

"Unser Ziel ist, 2023 ein komplettes Wärmekennzeichnungsjahr durchzuspielen", teilte Styles weiter mit. "Die bei der Nutzung und beim Betrieb des Registers gesammelten Erfahrungen werten wir im Hinblick auf die verschiedenen Einsatzzwecke von Wärme- und Kälte-HKN aus."

IW3 gehört zu den „Reallaboren der Energiewende“. Mithilfe des Piloprojektes IW3 soll eine nahezu CO2-freie sowie dezentrale Wärmeversorgung in Wilhelmsburger Wohnquartieren erreicht werden. Neben der Nutzung und Integration regenerativer Wärmequellen, gehört der Aufbau eines Herkunftsnachweisregister für grüne Fernwärme als ein Forschungsbereich dazu.

Die Investitionskosten für das IW3-Projekt betragen 70 Mio. Euro. Als "Reallabor der Energiewende", fördert das Bundeswirtschaftsministerium das Projekt mit rund 22,5 Mio. Euro. Die Reallabore sind Teil des 7. Energieforschungsprogramms, mit dem die Bundesregierung Forschung und Entwicklung im Bereich zukunftsweisender Energietechnologien unterstützt.

Weitere Informationen zum Pilotprojekt finden Interessierte auf der Webseite des Hamburg Instituts unter dem Schlagwort Forschungsprojekt IW3. Das Wärmeregister ist auf der Internetseite des Unternehmes Grexel zu finden.

Dienstag, 23.08.2022, 13:17 Uhr
Heidi Roider

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