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Energie & Management > Personalie - Orsted will mit zwei neuen Chefs aus der Krise
Quelle: Orsted
Personalie

Orsted will mit zwei neuen Chefs aus der Krise

Nach gut drei Monaten der Zwischenlösungen hat Orsted neue Führungskräfte für Finanzen und operatives Geschäft gefunden. Der dänische Grünstrom-Konzern will so die Trendwende einleiten.
Der Umbau des Vorstands bei Orsted ist vollzogen. Im dänischen Windkraft-Konzern trägt künftig Trond Westlie als CFO die Verantwortung für die Finanzen. Patrick Harnett übernimmt als COO den operativen Bereich. Beide beginnen ihre neue Tätigkeit am 1. April, teilte Orsted am 27. Februar mit. Sie rücken an die Seite des Geschäftsführers Mads Nipper, der seit Anfang 2021 den Vorstandsvorsitz beim halbstaatlichen Energieunternehmen innehat.

Die Personalentscheidungen waren erforderlich, weil die Dänen Mitte November 2023 den bisherigen Amtsinhabern den Laufpass gegeben hatten. Die Trennung von Daniel Lerup (CFO) und Richard Hunter (COO) erfolgte am Ende eines desaströsen Wirtschaftsjahrs. Die erfolgsverwöhnten Nordeuropäer erlitten 2023 einen Verlust von 2,7 Milliarden Euro, maßgeblich herbeigeführt durch hohe Abschreibungen auf aufgegebene Offshore-Windkraftprojekte vor der US-amerikanischen Ostküste (wir berichteten).
 
Die neuen Vorstandsmitglieder bei Orsted sind von April 2024 an (v.l.) Trond Westlie (CFO) und Patrick Harnett (COO)
Quelle: Orsted

Neuer COO setzte weltweit größten Offshore-Park um

Orsted hat den Rauswurf bislang über Interimslösungen kompensiert. Rasmus Errboe leitete seither das Finanzressort, der Executive Vice President von Orsted kehrt nun auf seine alte Position als CEO der Region Europa zurück.

Interims-COO Andrew Brown, bislang Vorstandsmitglied von Orsted, zieht sich Ende März vollständig aus dem operativen Geschäft zurück. Er soll auf Empfehlung des Verwaltungsrats als Vizechef in das Kontrollorgan aufrücken, die erforderliche Wahl steht auf der Jahreshauptversammlung am 5. März an.

Trond Weslie gibt für Orsted seinen aktuellen Posten des Vorstandsvorsitzenden von Arendals Fossekompani auf, einer industriellen Investmentgesellschaft aus Norwegen. Zuvor regelte er bereits die Finanzen bei anderen börsennotierten, weltweit tätigen Unternehmen, etwa beim Logistiker Möller-Maersk (Dänemark), bei den Telekommunikationsunternehmen Veon (Niederlande) und Telenor (Norwegen) sowie beim norwegischen Bohrtechnik-Konzern Aker Solutions (früher Aker Kvaerner).

Der neue COO Patrick Harnett macht Karriere innerhalb von Orsted, er rückt von der derzeitigen Position des Head of European Execution Programmes auf. Als solcher trug er die Verantwortung etwa für den Offshore-Windpark „Hornsea II“ vor der britischen Ostküste. Dieser Meerespark kam bei seiner Inbetriebnahme 2022 auf eine Leistung von 1.386 MW und war damit der weltweit größte. Er wird vermutlich 2027 als Rekordhalter von „Hornsea III“ abgelöst, der auf 2.852 MW kommt.

Von Patrick Harnett erwartet Orsted, das neue Projekt-Betriebsmodell zum Erfolg zu führen. Es sieht nach den enormen Verlusten nun ein stärkeres Risikomanagement, eine Notfallplanung und eine bessere Steuerung vor.

Dienstag, 27.02.2024, 15:32 Uhr
Volker Stephan
Energie & Management > Personalie - Orsted will mit zwei neuen Chefs aus der Krise
Quelle: Orsted
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Orsted will mit zwei neuen Chefs aus der Krise
Nach gut drei Monaten der Zwischenlösungen hat Orsted neue Führungskräfte für Finanzen und operatives Geschäft gefunden. Der dänische Grünstrom-Konzern will so die Trendwende einleiten.
Der Umbau des Vorstands bei Orsted ist vollzogen. Im dänischen Windkraft-Konzern trägt künftig Trond Westlie als CFO die Verantwortung für die Finanzen. Patrick Harnett übernimmt als COO den operativen Bereich. Beide beginnen ihre neue Tätigkeit am 1. April, teilte Orsted am 27. Februar mit. Sie rücken an die Seite des Geschäftsführers Mads Nipper, der seit Anfang 2021 den Vorstandsvorsitz beim halbstaatlichen Energieunternehmen innehat.

Die Personalentscheidungen waren erforderlich, weil die Dänen Mitte November 2023 den bisherigen Amtsinhabern den Laufpass gegeben hatten. Die Trennung von Daniel Lerup (CFO) und Richard Hunter (COO) erfolgte am Ende eines desaströsen Wirtschaftsjahrs. Die erfolgsverwöhnten Nordeuropäer erlitten 2023 einen Verlust von 2,7 Milliarden Euro, maßgeblich herbeigeführt durch hohe Abschreibungen auf aufgegebene Offshore-Windkraftprojekte vor der US-amerikanischen Ostküste (wir berichteten).
 
Die neuen Vorstandsmitglieder bei Orsted sind von April 2024 an (v.l.) Trond Westlie (CFO) und Patrick Harnett (COO)
Quelle: Orsted

Neuer COO setzte weltweit größten Offshore-Park um

Orsted hat den Rauswurf bislang über Interimslösungen kompensiert. Rasmus Errboe leitete seither das Finanzressort, der Executive Vice President von Orsted kehrt nun auf seine alte Position als CEO der Region Europa zurück.

Interims-COO Andrew Brown, bislang Vorstandsmitglied von Orsted, zieht sich Ende März vollständig aus dem operativen Geschäft zurück. Er soll auf Empfehlung des Verwaltungsrats als Vizechef in das Kontrollorgan aufrücken, die erforderliche Wahl steht auf der Jahreshauptversammlung am 5. März an.

Trond Weslie gibt für Orsted seinen aktuellen Posten des Vorstandsvorsitzenden von Arendals Fossekompani auf, einer industriellen Investmentgesellschaft aus Norwegen. Zuvor regelte er bereits die Finanzen bei anderen börsennotierten, weltweit tätigen Unternehmen, etwa beim Logistiker Möller-Maersk (Dänemark), bei den Telekommunikationsunternehmen Veon (Niederlande) und Telenor (Norwegen) sowie beim norwegischen Bohrtechnik-Konzern Aker Solutions (früher Aker Kvaerner).

Der neue COO Patrick Harnett macht Karriere innerhalb von Orsted, er rückt von der derzeitigen Position des Head of European Execution Programmes auf. Als solcher trug er die Verantwortung etwa für den Offshore-Windpark „Hornsea II“ vor der britischen Ostküste. Dieser Meerespark kam bei seiner Inbetriebnahme 2022 auf eine Leistung von 1.386 MW und war damit der weltweit größte. Er wird vermutlich 2027 als Rekordhalter von „Hornsea III“ abgelöst, der auf 2.852 MW kommt.

Von Patrick Harnett erwartet Orsted, das neue Projekt-Betriebsmodell zum Erfolg zu führen. Es sieht nach den enormen Verlusten nun ein stärkeres Risikomanagement, eine Notfallplanung und eine bessere Steuerung vor.

Dienstag, 27.02.2024, 15:32 Uhr
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