Neues Umspannwerk am Berliner Alexanderplatz im Bau

In Blickweite zum Fernsehturm dreht sich der Kran für das neue 110-kV-Umspannwerk für die Anwohner um den Alexanderplatz. Es soll im Sommer 2027 in Betrieb gehen und dann rund 12.000 Haushalte sowie 2.000 Gewerbekunden versorgen. Am 20. März feierte die Stromnetz Berlin Richtfest. Das Gebäude entsteht in enger Abstimmung mit dem Denkmalschutz als Sonderbauform in sogenannter Terrassenoptik.

„Wir arbeiten mitten in einem sehr dicht besiedelten Gebiet, in dem gerade sehr viel gebaut wird“, schilderte Geschäftsführer Erik Landeck die Schwierigkeiten. Mit Rücksicht auf das Umfeld seien die Bauzeiten mit den Arbeitszeiten der umliegenden Unternehmen abgestimmt worden. Severin Fischer, Energiestaatssekretär Aufsichtsratsvorsitzender von Stromnetz Berlin erläuterte: „Die Energie-, Mobilitäts- und Wärmewende können nur gelingen, wenn wir das Stromnetz stetig weiterentwickeln.“ Umspannwerke seien dabei von besonderer Bedeutung.

Das neue Umspannwerk entsteht auf dem Gelände des früheren Umspannwerks Alexanderplatz, das von 1969 bis 2001 in Betrieb war. Es diente zwischen 2013 und 2022 als Veranstaltungsort und wurde für den Neubau abgerissen. Herausforderungen für das Projekt sind die Nähe zur Bahntrasse und die Anbindung der vorhandenen Kabel, die direkt unter dem S-Bahn-Viadukt in einem Tunnel liegen.

Stromnetz Berlin investiert zur Umsetzung der Energiewende in den kommenden fünf Jahren mehr als 2 Milliarden Euro in den Ausbau des Berliner Stromverteilungsnetzes. 30 Millionen Euro davon sind für das neue Umspannwerk Voltairestraße geplant. Weitere rund 6 Millionen werden für die Kabelanbindung der Anlage veranschlagt. Das Werk wird mit 63 MW einen wichtigen Beitrag zur Stromversorgung in Berlin-Mitte leisten. Die dafür notwendigen Transformatoren sollen im Frühjahr 2026 ins Umspannwerk kommen. Stromnetz Berlin feierte im Februar bereits Richtfest für ein Umspannwerk im nordöstlichen Stadtteil Marzahn.