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Energie & Management > E&M Vor 20 Jahren - Neue Abrechnungs-Möglichkeiten
Quelle: MVV
E&M Vor 20 Jahren

Neue Abrechnungs-Möglichkeiten

Das Stadtwerk als Multi-Utility-Unternehmen, das sich für den Verbraucher um alles kümmert, war ein großes Thema zu dieser Zeit. Die Stadtwerke Pforzheim probierten es auch aus.
E&M-Redakteur Armin Müller berichtete im Mai 2003 über ein Softwareprojekt der Stadtwerke Pforzheim, mit der sich unterschiedlichste Dienstleistungen abrechnen ließen. 

Neue Abrechnungs-Möglichkeiten 
Dank Softwareunterstützung haben Stadtwerke die Möglichkeit, ihr Angebot an Dienstleistungen zu erweitern. Die Stadtwerke Pforzheim entwickeln derzeit zusammen mit einem Programm-Anbieter eine derartige Abrechnungs-Software weiter.
 
Die Grundidee ist einfach: Warum soll ein Stadtwerk nur Strom und Gas liefern und abrechnen? Warum kann es nicht als Dienstleister für die Kommune, für andere Unternehmen oder für Hausverwaltungen auch andere Nebenkosten wie Müll, Heizung, Wasser oder Hausmeisterdienste abrechnen?

Die Stadtwerke Pforzheim haben jetzt den ersten Schritt auf dem Weg zum Abrechnungs-Dienstleister getan. Seit Jahresbeginn rechnet der Energieversorger für alle Bürger im Auftrag der Stadt die Müll- und die Abwassergebühren ab. Dazu können sich die Bürger im Stadtwerke-Kundenzentrum die notwendige Müllmarke und die „Gelben Säcke“ abholen, sie können sie umtauschen, wenn sich das Abfallaufkommen geändert hat, oder bei Wegzug zurückgeben.

Ãœber den Tellerrand sehen

Besonders Hausverwaltungen profitieren von diesem Angebot, denn sie werden von administrativen Aufgaben entlastet. Für sie ziehen die Stadtwerke automatisch einen „Grundbetrag“ ein, der Hausverwalter ermittelt die einzelnen „Leistungsbeträge“. Erster Ansprechpartner für die Bewohner sind bei Problemen nicht mehr die Verwalter sondern die Stadtwerke.

Die Abrechnungen der Dienstleistungen erfolgt mit einem Programm des Ulmer Softwareanbieters Wilken. Dieser hat nach eigenen Angaben rund 120-Stadtwerke-Kunden für seine Abrechnungs-Software. Die Stadtwerke Pforzheim kooperieren bei der Weiterentwicklung des Programms Energy zu einer Lösung, die es den Stadtwerken ermöglichen soll, mehrere Dienstleistungen abzurechnen.

In dem Programm sind nach Angaben von Wilken-Geschäftsführer Dr. Andreas Lied sogenannte „Verteilgemeinschaften“ realisiert, mit denen auch Müll, Wasser, Schornsteinfeger und weitere Nebenkosten aus einer Hand abgerechnet werden können. Die Stadtwerke seien damit in der Lage, Komplettabrechnungen für Hausverwaltungen zu erstellen und in einem größeren Mietshaus die Abrechnung auch direkt für den Endkunden zu erstellen.

In den Wohnungsbau-Genossenschaften sehen Stadtwerke eine attraktive Kundengruppe für zusätzliche Dienstleistungen. Rund 2.000 gibt es von ihnen in Deutschland. Sie bieten Wohnraum für etwa 4,5 Millionen Menschen und verwalten fast zehn Prozent aller vermieteten Wohnungen. Fassen die Stadtwerke dort Fuß, könnten sie nicht nur die Verwaltungen von Buchhaltungstätigkeiten entlasten, sondern sie haben gleichzeitig die Chance, die Mieter an sich als den Energielieferanten zu binden.

Freitag, 5.05.2023, 16:22 Uhr
Armin Müller
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Quelle: MVV
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Neue Abrechnungs-Möglichkeiten
Das Stadtwerk als Multi-Utility-Unternehmen, das sich für den Verbraucher um alles kümmert, war ein großes Thema zu dieser Zeit. Die Stadtwerke Pforzheim probierten es auch aus.
E&M-Redakteur Armin Müller berichtete im Mai 2003 über ein Softwareprojekt der Stadtwerke Pforzheim, mit der sich unterschiedlichste Dienstleistungen abrechnen ließen. 

Neue Abrechnungs-Möglichkeiten 
Dank Softwareunterstützung haben Stadtwerke die Möglichkeit, ihr Angebot an Dienstleistungen zu erweitern. Die Stadtwerke Pforzheim entwickeln derzeit zusammen mit einem Programm-Anbieter eine derartige Abrechnungs-Software weiter.
 
Die Grundidee ist einfach: Warum soll ein Stadtwerk nur Strom und Gas liefern und abrechnen? Warum kann es nicht als Dienstleister für die Kommune, für andere Unternehmen oder für Hausverwaltungen auch andere Nebenkosten wie Müll, Heizung, Wasser oder Hausmeisterdienste abrechnen?

Die Stadtwerke Pforzheim haben jetzt den ersten Schritt auf dem Weg zum Abrechnungs-Dienstleister getan. Seit Jahresbeginn rechnet der Energieversorger für alle Bürger im Auftrag der Stadt die Müll- und die Abwassergebühren ab. Dazu können sich die Bürger im Stadtwerke-Kundenzentrum die notwendige Müllmarke und die „Gelben Säcke“ abholen, sie können sie umtauschen, wenn sich das Abfallaufkommen geändert hat, oder bei Wegzug zurückgeben.

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Besonders Hausverwaltungen profitieren von diesem Angebot, denn sie werden von administrativen Aufgaben entlastet. Für sie ziehen die Stadtwerke automatisch einen „Grundbetrag“ ein, der Hausverwalter ermittelt die einzelnen „Leistungsbeträge“. Erster Ansprechpartner für die Bewohner sind bei Problemen nicht mehr die Verwalter sondern die Stadtwerke.

Die Abrechnungen der Dienstleistungen erfolgt mit einem Programm des Ulmer Softwareanbieters Wilken. Dieser hat nach eigenen Angaben rund 120-Stadtwerke-Kunden für seine Abrechnungs-Software. Die Stadtwerke Pforzheim kooperieren bei der Weiterentwicklung des Programms Energy zu einer Lösung, die es den Stadtwerken ermöglichen soll, mehrere Dienstleistungen abzurechnen.

In dem Programm sind nach Angaben von Wilken-Geschäftsführer Dr. Andreas Lied sogenannte „Verteilgemeinschaften“ realisiert, mit denen auch Müll, Wasser, Schornsteinfeger und weitere Nebenkosten aus einer Hand abgerechnet werden können. Die Stadtwerke seien damit in der Lage, Komplettabrechnungen für Hausverwaltungen zu erstellen und in einem größeren Mietshaus die Abrechnung auch direkt für den Endkunden zu erstellen.

In den Wohnungsbau-Genossenschaften sehen Stadtwerke eine attraktive Kundengruppe für zusätzliche Dienstleistungen. Rund 2.000 gibt es von ihnen in Deutschland. Sie bieten Wohnraum für etwa 4,5 Millionen Menschen und verwalten fast zehn Prozent aller vermieteten Wohnungen. Fassen die Stadtwerke dort Fuß, könnten sie nicht nur die Verwaltungen von Buchhaltungstätigkeiten entlasten, sondern sie haben gleichzeitig die Chance, die Mieter an sich als den Energielieferanten zu binden.

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