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Energie & Management > Wasserstoff - Netzwerk will Wasserstoff-Projekte zusammen voranbringen
Quelle: Shutterstock / petrmalinak
Wasserstoff

Netzwerk will Wasserstoff-Projekte zusammen voranbringen

Sieben große Unternehmen führen ihre Wasserstoff-Projekte in Nordwestdeutschland zusammen. Es geht um neue Pipelines und Elektrolyse-Kapazitäten.
Ziel der Unternehmensallianz ist es, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung heißt, Wilhelmshaven als künftigen Standort für Wasserstoffimport und -produktion mit den industriellen Verbrauchszentren in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zu vernetzen.

Während BP und Uniper in Wilhelmshaven verschiedene Projekte zum Import und zur Erzeugung von Wasserstoff planen, wollen die Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) Gasunie, Nowega, NWO und Thyssengas bestehende Transportleitungen sowie Pläne für neu zu errichtende Wasserstoff-Pipelines in das Vorhaben einbringen.

Ãœber einen Nord-Süd-Korridor zwischen Wilhelmshaven und der Chemieregion Köln sowie einen West-Ost-Korridor zwischen Wilhelmshaven und Salzgitter sollen – neben den Wasserstoff-Verbrauchsstandorten des Energiekonzerns BP mit seinen Raffinerien und des Stahlherstellers Salzgitter – weitere Unternehmen an die Wasserstoff-Infrastruktur in der Rhein-Ruhr-Region und Niedersachsen angebunden werden. Dazu wurde eine gemeinsame Absichtserklärung (Letter of Intent) unterzeichnet.

Durch ihre Zusammenarbeit, so verlauten die Projektpartner, wollen sie im Rahmen der rechtlichen und regulatorischen Möglichkeiten die ehrgeizigen Ziele der Bundesregierung unterstützen, Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen.

Planung entlang der H2-Wertschöpfungskette

Konkret geht es um folgende Projekte:
  • BP und Uniper als industrielle Erzeuger und Verbraucher von Wasserstoff wollen jeweils am Standort Wilhelmshaven ein Ammoniak-Importterminal errichten. Das angelandete Ammoniak soll dann an Ord und Stelle durch ein thermochemisches Verfahren („Cracken“) in Wasserstoff und Stickstoff zerlegt
     
    werden. Der für einen einfacheren Transport im Ammoniak gebundene grüne Wasserstoff wird so zurückgewonnen.
  • Darüber hinaus plant Uniper den Aufbau einer Großelektrolyse in Wilhelmshaven. Sie soll mit Hilfe von Offshore-Windstrom aus der Nordsee grünen Wasserstoff produzieren.
  • Gasunie und Thyssengas haben Ende Februar ihre Vorstellungen für einen H2-Nord-Süd-Korridor zwischen Wilhelmshaven und der Chemieregion Köln öffentlich gemacht. Die rund 400 Kilometer lange Transportverbindung soll bis 2028 entstehen, indem bestehende Leitungen umgestellt sowie ergänzende neu gebaut werden.
  • Durch eine Anbindung an das geplante Wasserstoffnetzwerk Hyperlink im Norden sowie die Teilprojekte der Wasserstoffinitiative Get H2 trägt der vorgesehene Nord-Süd-Korridor zum Aufbau eines integrierten Wasserstoffnetzes bei. Den Aufbau eines West-Ost-Korridors sollen Nowega und Gasunie verantworten.
  • Nowega und NWO bringen ebenfalls Teile ihres bestehenden Leitungsnetzes in die Allianz ein. Die Umstellung der Bestandsleitungen reduziert den notwendigen Neubaubedarf und ermöglicht eine großräumige Erreichbarkeit weiterer Ein- und Ausspeiser.
Ulrich Grethe, Chef von Salzgitter Flachstahl, nannte die Wasserstoff-Versorgung des Stahlstandortes Salzgitter eine der wesentlichen Säulen des Transformationsprogramms seines Unternehmens. Thomas Gößmann, Chef von Thyssengas betonte: „Ein schneller Wasserstoff-Hochlauf ist nur mit vereinten Kräften möglich. Was nach wie vor fehlt, ist ein regulatorischer Rahmen, der Planungs- und Investitionssicherheit schafft und den die Politik jetzt zeitnah liefern muss.“
 
Von Wilhelmshaven zu den Industriezentren in Nordrhein-Westfalen
und Niedersachsen: Die neue Unternehmensallianz verbindet Projekte für
Wasserstoffimport, -produktion, -transport und -verbrauch
(Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Thyssengas

 

Dienstag, 25.04.2023, 15:55 Uhr
Günter Drewnitzky
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Quelle: Shutterstock / petrmalinak
Wasserstoff
Netzwerk will Wasserstoff-Projekte zusammen voranbringen
Sieben große Unternehmen führen ihre Wasserstoff-Projekte in Nordwestdeutschland zusammen. Es geht um neue Pipelines und Elektrolyse-Kapazitäten.
Ziel der Unternehmensallianz ist es, wie es in einer gemeinsamen Mitteilung heißt, Wilhelmshaven als künftigen Standort für Wasserstoffimport und -produktion mit den industriellen Verbrauchszentren in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen zu vernetzen.

Während BP und Uniper in Wilhelmshaven verschiedene Projekte zum Import und zur Erzeugung von Wasserstoff planen, wollen die Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) Gasunie, Nowega, NWO und Thyssengas bestehende Transportleitungen sowie Pläne für neu zu errichtende Wasserstoff-Pipelines in das Vorhaben einbringen.

Ãœber einen Nord-Süd-Korridor zwischen Wilhelmshaven und der Chemieregion Köln sowie einen West-Ost-Korridor zwischen Wilhelmshaven und Salzgitter sollen – neben den Wasserstoff-Verbrauchsstandorten des Energiekonzerns BP mit seinen Raffinerien und des Stahlherstellers Salzgitter – weitere Unternehmen an die Wasserstoff-Infrastruktur in der Rhein-Ruhr-Region und Niedersachsen angebunden werden. Dazu wurde eine gemeinsame Absichtserklärung (Letter of Intent) unterzeichnet.

Durch ihre Zusammenarbeit, so verlauten die Projektpartner, wollen sie im Rahmen der rechtlichen und regulatorischen Möglichkeiten die ehrgeizigen Ziele der Bundesregierung unterstützen, Deutschland bis 2045 klimaneutral zu machen.

Planung entlang der H2-Wertschöpfungskette

Konkret geht es um folgende Projekte:
  • BP und Uniper als industrielle Erzeuger und Verbraucher von Wasserstoff wollen jeweils am Standort Wilhelmshaven ein Ammoniak-Importterminal errichten. Das angelandete Ammoniak soll dann an Ord und Stelle durch ein thermochemisches Verfahren („Cracken“) in Wasserstoff und Stickstoff zerlegt
     
    werden. Der für einen einfacheren Transport im Ammoniak gebundene grüne Wasserstoff wird so zurückgewonnen.
  • Darüber hinaus plant Uniper den Aufbau einer Großelektrolyse in Wilhelmshaven. Sie soll mit Hilfe von Offshore-Windstrom aus der Nordsee grünen Wasserstoff produzieren.
  • Gasunie und Thyssengas haben Ende Februar ihre Vorstellungen für einen H2-Nord-Süd-Korridor zwischen Wilhelmshaven und der Chemieregion Köln öffentlich gemacht. Die rund 400 Kilometer lange Transportverbindung soll bis 2028 entstehen, indem bestehende Leitungen umgestellt sowie ergänzende neu gebaut werden.
  • Durch eine Anbindung an das geplante Wasserstoffnetzwerk Hyperlink im Norden sowie die Teilprojekte der Wasserstoffinitiative Get H2 trägt der vorgesehene Nord-Süd-Korridor zum Aufbau eines integrierten Wasserstoffnetzes bei. Den Aufbau eines West-Ost-Korridors sollen Nowega und Gasunie verantworten.
  • Nowega und NWO bringen ebenfalls Teile ihres bestehenden Leitungsnetzes in die Allianz ein. Die Umstellung der Bestandsleitungen reduziert den notwendigen Neubaubedarf und ermöglicht eine großräumige Erreichbarkeit weiterer Ein- und Ausspeiser.
Ulrich Grethe, Chef von Salzgitter Flachstahl, nannte die Wasserstoff-Versorgung des Stahlstandortes Salzgitter eine der wesentlichen Säulen des Transformationsprogramms seines Unternehmens. Thomas Gößmann, Chef von Thyssengas betonte: „Ein schneller Wasserstoff-Hochlauf ist nur mit vereinten Kräften möglich. Was nach wie vor fehlt, ist ein regulatorischer Rahmen, der Planungs- und Investitionssicherheit schafft und den die Politik jetzt zeitnah liefern muss.“
 
Von Wilhelmshaven zu den Industriezentren in Nordrhein-Westfalen
und Niedersachsen: Die neue Unternehmensallianz verbindet Projekte für
Wasserstoffimport, -produktion, -transport und -verbrauch
(Zum Vergrößern bitte auf die Grafik klicken)
Quelle: Thyssengas

 

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Günter Drewnitzky

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