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Energie & Management > Bilanz - N-Ergie segelt erfolgreich durch das Corona-Jahr
Bild: Bild: N-Ergie
Bilanz

N-Ergie segelt erfolgreich durch das Corona-Jahr

"Exzellent" sei N-Ergie durch das Corona-Jahr 2020 gekommen, sagte Vorstandschef Josef Hasler bei der Bilanzpräsentation − doch es bleiben große Herausforderungen. 
Sichtlich entspannt konnte Hasler in einer Online-Pressekonferenz die erfreulichen Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr präsentieren. Zugleich forderte der Vorstandschef des Nürnberger Energieversorgers − bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen − mehr Engagement der Politik für die Belange der kommunalen Energieversorger. 

Die Geschäftszahlen können sich angesichts der Corona-bedingten Umstände im letzten Jahr in der Tat sehen lassen: Die Umsatzerlöse stiegen von rund 2,265 Milliarden Euro in 2019 auf 2,303 Milliarden Euro. Mit einem Ergebnis der Geschäftstätigkeit von 129,1 Millionen Euro (2019: 135,1 Mio. Euro) blicke das Unternehmen auf ein gutes Geschäftsjahr unter herausfordernden Bedingungen zurück.

Warum diese Zahlen keine Selbstverständlichkeit sind, zeigt der Blick auf die Absatzzahlen in wesentlichen Bereichen. So sank etwa im Bereich Strom der Verkauf 2020 deutlich auf 15.952 Mio. kWh (2019: 16.641 Mio. kWh.). Ähnlich war durch Corona die Entwicklung bei Erdgas, wo der Absatz von 15.904 Mio. kWh auf 15.147 Mio kWh zurückging. Fernwärme blieb mit rund 1.100 Mio. kWh stabil. 
 
Kennzahl20202019
Umsatzerlöse (in Mio. Euro)2.3032.265
Ergebnis (in Mio. Euro)129135
Investitionen (in Mio. Euro)133,8122,5
Absatz Strom (in Mio. kWh)15.95216.641
Absatz Gas (in Mio. kWh)15.17415.904
Absatz Fernwärme (in Mio. kWh)1.1011.110
Quelle: N-Ergie

Angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl im Herbst sandte Hasler eine Liste mit drei großen Wünschen an die kommende Bundesregierung: Erster Punkt sei die Frage, wie Investitionen in Netze in Zukunft verzinst würden. Dies werde noch zu einem "Riesenthema" werden, denn das Kapital werde dahin fließen, wo es dafür die höchste Rendite gebe. "Wenn die Rendite auf die Netzinvestitionen sukzessive nach unten gefahren wird, dann sehe ich die Gefahr, dass auch die Investitionen zurückgefahren werden und wir werden unser exzellentes Versorgungssystem auf Dauer nicht halten können", warnte Hasler.

Der zweite Wunsch an die Politik betreffe das Thema der Dezentralität. "Wir sind − wie die 800 anderen Verteilnetzbetreiber auch − ein dezentrales Unternehmen und wir hoffen, dass man uns nicht vergisst, wenn man etwa über europäische Energiesysteme spricht." Die kommunalen Versorger hätten schließlich bisher 95 % aller erneuerbaren Energien an die Netze angeschlossen. "Wir haben die Kompetenz, und wir wollen die Wertschöpfung und qualitativ hochwertige Arbeitsplätze vor Ort halten."

Das dritte Thema sei die Verwendung von grünem Wasserstoff: "Wir waren wirklich erstaunt, dass man Wasserstoff nicht als zentralen Punkt der Wärmewende im Wasserstoffkonzept der Bundesregierung findet", so Hasler. "Wenn man überschüssigen erneuerbaren Strom hat und nicht ins Netz speisen kann oder will, sollte man intensiv darüber nachdenken, daraus Wasserstoff zu erzeugen und ins Erdgasnetz einzuspeisen − wir haben 500.000 Kilometer an Gasleitungen in Deutschland!"

Eine Lanze brach Hasler für den nicht unumstrittenen Neubau von Gaskraftwerken, vor allem im Süden der Republik, als Ergänzung und Absicherung der volatilen erneuerbaren Erzeugung. "Gaskraftwerke werden in den nächsten Jahrzehnten als Stabilisatoren und natürliche Partner der Erneuerbaren nötig sein. Steigende CO2-Preise würden Erdgas als Energielieferant aber auch wirtschaftlich attraktiv machen: "Gas ist aktuell im Geld", so Hasler. So sei man mit dem Gaskraftwerk Irsching im Oktober 2020 nach sieben Jahren wieder in den regulären Markt zurückgekehrt. 

In einem Ausblick nannte Hasler Klimaschutz als das zentrale Thema der nächsten Jahre. Neben dem Plan der N-Ergie, das aktuelle Erneuerbaren-Portfolio von 2.700 MW um jährlich 20 bis 50 MW Leistung auszubauen, sprach er sich für eine allgemeine Belegungspflicht von Dachflächen mit Photovoltaik bei Neubau und wesentlicher Sanierung aus. Der Aufbau dezentraler Strukturen sei auch von entscheidender Bedeutung für die Sicherheit der Energieversorgung in Deutschland.

Wichtige Projekte der N-Ergie 2020

Auf dem Gelände des Industrieunternehmens ZF Friedrichshafen in Schweinfurt wurde auf einem überdachten Parkplatz eine der größten PV-Anlagen Deutschlands mit 2,5 MW Leistung errichtet. 

In Nürnberg wurde mit dem Bau eines "Parkhauses der Zukunft" begonnen, das bei 335 Stellplätzen über 130 Ladepunkte verfügt. Kooperationspartner für das Lademanagement ist Audi.

Durch die Umstellung aller privaten Bestandskunden auf Ökostrom − zum Teil mittels Zertifikaten − konnten bilanziell 480.000 Tonnen CO2 eingespart werden.

Dienstag, 30.03.2021, 14:43 Uhr
Peter Koller
Energie & Management > Bilanz - N-Ergie segelt erfolgreich durch das Corona-Jahr
Bild: Bild: N-Ergie
Bilanz
N-Ergie segelt erfolgreich durch das Corona-Jahr
"Exzellent" sei N-Ergie durch das Corona-Jahr 2020 gekommen, sagte Vorstandschef Josef Hasler bei der Bilanzpräsentation − doch es bleiben große Herausforderungen. 
Sichtlich entspannt konnte Hasler in einer Online-Pressekonferenz die erfreulichen Zahlen für das vergangene Geschäftsjahr präsentieren. Zugleich forderte der Vorstandschef des Nürnberger Energieversorgers − bekannt dafür, kein Blatt vor den Mund zu nehmen − mehr Engagement der Politik für die Belange der kommunalen Energieversorger. 

Die Geschäftszahlen können sich angesichts der Corona-bedingten Umstände im letzten Jahr in der Tat sehen lassen: Die Umsatzerlöse stiegen von rund 2,265 Milliarden Euro in 2019 auf 2,303 Milliarden Euro. Mit einem Ergebnis der Geschäftstätigkeit von 129,1 Millionen Euro (2019: 135,1 Mio. Euro) blicke das Unternehmen auf ein gutes Geschäftsjahr unter herausfordernden Bedingungen zurück.

Warum diese Zahlen keine Selbstverständlichkeit sind, zeigt der Blick auf die Absatzzahlen in wesentlichen Bereichen. So sank etwa im Bereich Strom der Verkauf 2020 deutlich auf 15.952 Mio. kWh (2019: 16.641 Mio. kWh.). Ähnlich war durch Corona die Entwicklung bei Erdgas, wo der Absatz von 15.904 Mio. kWh auf 15.147 Mio kWh zurückging. Fernwärme blieb mit rund 1.100 Mio. kWh stabil. 
 
Kennzahl20202019
Umsatzerlöse (in Mio. Euro)2.3032.265
Ergebnis (in Mio. Euro)129135
Investitionen (in Mio. Euro)133,8122,5
Absatz Strom (in Mio. kWh)15.95216.641
Absatz Gas (in Mio. kWh)15.17415.904
Absatz Fernwärme (in Mio. kWh)1.1011.110
Quelle: N-Ergie

Angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl im Herbst sandte Hasler eine Liste mit drei großen Wünschen an die kommende Bundesregierung: Erster Punkt sei die Frage, wie Investitionen in Netze in Zukunft verzinst würden. Dies werde noch zu einem "Riesenthema" werden, denn das Kapital werde dahin fließen, wo es dafür die höchste Rendite gebe. "Wenn die Rendite auf die Netzinvestitionen sukzessive nach unten gefahren wird, dann sehe ich die Gefahr, dass auch die Investitionen zurückgefahren werden und wir werden unser exzellentes Versorgungssystem auf Dauer nicht halten können", warnte Hasler.

Der zweite Wunsch an die Politik betreffe das Thema der Dezentralität. "Wir sind − wie die 800 anderen Verteilnetzbetreiber auch − ein dezentrales Unternehmen und wir hoffen, dass man uns nicht vergisst, wenn man etwa über europäische Energiesysteme spricht." Die kommunalen Versorger hätten schließlich bisher 95 % aller erneuerbaren Energien an die Netze angeschlossen. "Wir haben die Kompetenz, und wir wollen die Wertschöpfung und qualitativ hochwertige Arbeitsplätze vor Ort halten."

Das dritte Thema sei die Verwendung von grünem Wasserstoff: "Wir waren wirklich erstaunt, dass man Wasserstoff nicht als zentralen Punkt der Wärmewende im Wasserstoffkonzept der Bundesregierung findet", so Hasler. "Wenn man überschüssigen erneuerbaren Strom hat und nicht ins Netz speisen kann oder will, sollte man intensiv darüber nachdenken, daraus Wasserstoff zu erzeugen und ins Erdgasnetz einzuspeisen − wir haben 500.000 Kilometer an Gasleitungen in Deutschland!"

Eine Lanze brach Hasler für den nicht unumstrittenen Neubau von Gaskraftwerken, vor allem im Süden der Republik, als Ergänzung und Absicherung der volatilen erneuerbaren Erzeugung. "Gaskraftwerke werden in den nächsten Jahrzehnten als Stabilisatoren und natürliche Partner der Erneuerbaren nötig sein. Steigende CO2-Preise würden Erdgas als Energielieferant aber auch wirtschaftlich attraktiv machen: "Gas ist aktuell im Geld", so Hasler. So sei man mit dem Gaskraftwerk Irsching im Oktober 2020 nach sieben Jahren wieder in den regulären Markt zurückgekehrt. 

In einem Ausblick nannte Hasler Klimaschutz als das zentrale Thema der nächsten Jahre. Neben dem Plan der N-Ergie, das aktuelle Erneuerbaren-Portfolio von 2.700 MW um jährlich 20 bis 50 MW Leistung auszubauen, sprach er sich für eine allgemeine Belegungspflicht von Dachflächen mit Photovoltaik bei Neubau und wesentlicher Sanierung aus. Der Aufbau dezentraler Strukturen sei auch von entscheidender Bedeutung für die Sicherheit der Energieversorgung in Deutschland.

Wichtige Projekte der N-Ergie 2020

Auf dem Gelände des Industrieunternehmens ZF Friedrichshafen in Schweinfurt wurde auf einem überdachten Parkplatz eine der größten PV-Anlagen Deutschlands mit 2,5 MW Leistung errichtet. 

In Nürnberg wurde mit dem Bau eines "Parkhauses der Zukunft" begonnen, das bei 335 Stellplätzen über 130 Ladepunkte verfügt. Kooperationspartner für das Lademanagement ist Audi.

Durch die Umstellung aller privaten Bestandskunden auf Ökostrom − zum Teil mittels Zertifikaten − konnten bilanziell 480.000 Tonnen CO2 eingespart werden.

Dienstag, 30.03.2021, 14:43 Uhr
Peter Koller

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