E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Smart Meter - Metering-Branche wartet auf eine einfache Silke
Quelle: Shutterstock / Shcherbakov Ilya
Smart Meter

Metering-Branche wartet auf eine einfache Silke

Bei den diesjährigen ZVEI Metering Days in Fulda war – fast selbstverständlich – wieder die sogenannte sichere Lieferkette viel debattiertes Thema.
Bei den diesjährigen ZVEI Metering Days in Fulda warteten die rund 800 Teilnehmer wieder gespannt auf Ankündigungen des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWK) und des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Denn sowohl das Ministerium als auch die Behörde sind maßgebliche Instanzen für die Entwicklung des intelligenten Messwesens in Deutschland.

Viel Neues kam indes nicht zur Sprache. Allerdings war „Silke“, wie auch bei den letztjährigen Metering Days, fast allgegenwärtig. Dass die sogenannte sichere Lieferkette (Silke) vereinfacht werden soll, hatte bereits Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bei der Ankündigung des Gesetzes zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende im Herbst 2022 versprochen. Dennis Laupichler, Leiter des Referats „Cyber-Sicherheit für die Digitalisierung der Energiewirtschaft“ beim BSI, betonte die Bedeutung des Sicherheitsaspekts, selbst beim Transport der Smart Meter Gateways, räumte aber auch ein, es gehe um „angemessene Cybersicherheit“. Deshalb bekräftigte er den Willen der Behörde, die sichere Lieferkette wirklich zu optimieren und deutlich zu vereinfachen. „Wir planen die Verantwortungsbereiche zu entflechten“, sagte Laupichler. Nicht mehr der Smart-Meter-Gateway-Hersteller allein wird für die komplette Lieferkette bis zum Einbau des Geräts beim Kunden verantwortlich sein. Er wird sich die Verantwortung mit dem Messstellenbetreiber teilen, der die Entscheidungshoheit für die Auslieferung zum Kunden und den Einbau dort übernehmen wird.

Technische Richtlinie für Steuern über CLS-Kanal konsultiert

„Wir haben Kontakt mit dem FNN (Forum Netztechnik/Netzbetrieb beim VDE) aufgenommen“, so Laupichler. Mit den Spezialisten dort will das BSI einen Anforderungskatalog entwickeln und auch die entsprechenden Maßnahmen zur Umsetzung eines „risikobasierten Sicherheitsziels“ erarbeiten. Eine entsprechende Arbeitsgruppe gibt es bereits. Sie hatte im September dieses Jahres ihre Auftaktveranstaltung und wird weiter den Dialog mit der Branche kanalisieren.
Spätestens im zweiten Quartal des kommenden Jahres soll der Anforderungskatalog stehen. „Hoffentlich können wir das Thema Silke im nächsten Jahr abschließen, um uns dann anderen Herausforderungen widmen zu können“, sagte der Referatsleiter aus dem BSI.

Zu den weiteren Herausforderungen, denen sich das BSI bereits angenommen hat, gehört die Technische Richtlinie TR-03109-5. Sie spielt eine ganz wesentliche Rolle für das Steuern beispielsweise von Erzeugungs- und Verbrauchsanlagen im Netz und formuliert etwa Mindestanforderungen an die Komponenten, die an das Smart Meter Gateway angebunden werden, vor allem im Hinblick auf die Interoperabilität und die IT-Sicherheit.

Bereits im Sommer 2022 hatte das BSI einen sogenannten Release Candidate der TR vorgestellt und von der Branche konsultieren lassen. Verabschiedet ist die Richtlinie bislang allerdings noch nicht. Laupichler gab nun bei den Metering Days in Fulda bekannt, dass in diesem Herbst erneut eine Release-Candidate-Version der Technischen Richtlinie von der Branche kommentiert worden sei. Die Frist dafür war bis zum 13. Oktober 2023 gelaufen. Rund 300 Kommentare seien eingegangen. Nach einer ersten Durchsicht sei kein „Show Stopper“ dabei gewesen, versicherte Laupichler und lobte die technische Fundierung der Stellungnahmen.

Ende Oktober nun soll die letzte Version aktualisiert und für die Sitzung des Smart Meter Gateway-Ausschusses beim Bundeswirtschaftsministerium bereitgestellt werden. Gleichzeitig wies er auf das beschleunigte Sicherheitszertifizierungsverfahren hin, das die Hersteller von Komponenten, die an das Smart Meter Gateway angeschlossen werden, in Anspruch nehmen können. So könnten sie jetzt schon nach der Technischen Richtlinie entwickeln, damit am Ende zeitnah sichere und interoperable Geräte zur Steuerung im Netz ins Feld gebracht werden können.
 

Dienstag, 17.10.2023, 17:15 Uhr
Fritz Wilhelm
Energie & Management > Smart Meter - Metering-Branche wartet auf eine einfache Silke
Quelle: Shutterstock / Shcherbakov Ilya
Smart Meter
Metering-Branche wartet auf eine einfache Silke
Bei den diesjährigen ZVEI Metering Days in Fulda war – fast selbstverständlich – wieder die sogenannte sichere Lieferkette viel debattiertes Thema.
Bei den diesjährigen ZVEI Metering Days in Fulda warteten die rund 800 Teilnehmer wieder gespannt auf Ankündigungen des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWK) und des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Denn sowohl das Ministerium als auch die Behörde sind maßgebliche Instanzen für die Entwicklung des intelligenten Messwesens in Deutschland.

Viel Neues kam indes nicht zur Sprache. Allerdings war „Silke“, wie auch bei den letztjährigen Metering Days, fast allgegenwärtig. Dass die sogenannte sichere Lieferkette (Silke) vereinfacht werden soll, hatte bereits Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) bei der Ankündigung des Gesetzes zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende im Herbst 2022 versprochen. Dennis Laupichler, Leiter des Referats „Cyber-Sicherheit für die Digitalisierung der Energiewirtschaft“ beim BSI, betonte die Bedeutung des Sicherheitsaspekts, selbst beim Transport der Smart Meter Gateways, räumte aber auch ein, es gehe um „angemessene Cybersicherheit“. Deshalb bekräftigte er den Willen der Behörde, die sichere Lieferkette wirklich zu optimieren und deutlich zu vereinfachen. „Wir planen die Verantwortungsbereiche zu entflechten“, sagte Laupichler. Nicht mehr der Smart-Meter-Gateway-Hersteller allein wird für die komplette Lieferkette bis zum Einbau des Geräts beim Kunden verantwortlich sein. Er wird sich die Verantwortung mit dem Messstellenbetreiber teilen, der die Entscheidungshoheit für die Auslieferung zum Kunden und den Einbau dort übernehmen wird.

Technische Richtlinie für Steuern über CLS-Kanal konsultiert

„Wir haben Kontakt mit dem FNN (Forum Netztechnik/Netzbetrieb beim VDE) aufgenommen“, so Laupichler. Mit den Spezialisten dort will das BSI einen Anforderungskatalog entwickeln und auch die entsprechenden Maßnahmen zur Umsetzung eines „risikobasierten Sicherheitsziels“ erarbeiten. Eine entsprechende Arbeitsgruppe gibt es bereits. Sie hatte im September dieses Jahres ihre Auftaktveranstaltung und wird weiter den Dialog mit der Branche kanalisieren.
Spätestens im zweiten Quartal des kommenden Jahres soll der Anforderungskatalog stehen. „Hoffentlich können wir das Thema Silke im nächsten Jahr abschließen, um uns dann anderen Herausforderungen widmen zu können“, sagte der Referatsleiter aus dem BSI.

Zu den weiteren Herausforderungen, denen sich das BSI bereits angenommen hat, gehört die Technische Richtlinie TR-03109-5. Sie spielt eine ganz wesentliche Rolle für das Steuern beispielsweise von Erzeugungs- und Verbrauchsanlagen im Netz und formuliert etwa Mindestanforderungen an die Komponenten, die an das Smart Meter Gateway angebunden werden, vor allem im Hinblick auf die Interoperabilität und die IT-Sicherheit.

Bereits im Sommer 2022 hatte das BSI einen sogenannten Release Candidate der TR vorgestellt und von der Branche konsultieren lassen. Verabschiedet ist die Richtlinie bislang allerdings noch nicht. Laupichler gab nun bei den Metering Days in Fulda bekannt, dass in diesem Herbst erneut eine Release-Candidate-Version der Technischen Richtlinie von der Branche kommentiert worden sei. Die Frist dafür war bis zum 13. Oktober 2023 gelaufen. Rund 300 Kommentare seien eingegangen. Nach einer ersten Durchsicht sei kein „Show Stopper“ dabei gewesen, versicherte Laupichler und lobte die technische Fundierung der Stellungnahmen.

Ende Oktober nun soll die letzte Version aktualisiert und für die Sitzung des Smart Meter Gateway-Ausschusses beim Bundeswirtschaftsministerium bereitgestellt werden. Gleichzeitig wies er auf das beschleunigte Sicherheitszertifizierungsverfahren hin, das die Hersteller von Komponenten, die an das Smart Meter Gateway angeschlossen werden, in Anspruch nehmen können. So könnten sie jetzt schon nach der Technischen Richtlinie entwickeln, damit am Ende zeitnah sichere und interoperable Geräte zur Steuerung im Netz ins Feld gebracht werden können.
 

Dienstag, 17.10.2023, 17:15 Uhr
Fritz Wilhelm

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.