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Energie & Management > Vertrieb - Massenmarkt für PPAs vorerst nicht in Sicht
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Vertrieb

Massenmarkt für PPAs vorerst nicht in Sicht

Wie sich das noch junge PPA-Geschäft hierzulande in den kommenden Jahren entwickelt, versuchte Axpo-Experte Janosch Abbegg mit drei Thesen abzuschätzen.
Bis Mitte dieser Dekade erwartet Janosch Abbegg, langjähriger Vermarktungsexperte für Ökostrom, keinen Massenmarkt für grüne Power Purchase Agreements (PPAs) hierzulande. „Den Markt für ausländische Herkunftsnachweise, der bundesweit zuletzt bei rund 90 Mrd. Kilowattstunden lag, werden wir in den kommenden fünf Jahren sicherlich nicht durch PPA-Vereinbarungen ersetzen können“, betonte Abbegg, nach Stationen bei Statkraft Markets und Quadra Energy seit Oktober vergangenen Jahres Senior Originator bei Axpo Deutschland, auf einem 15-minütigen Side Event beim virtuellen „Handelsblatt Energiegipfel“.

Mit drei Thesen versuchte Abbegg eine Einschätzung zu geben, wie sich der PPA-Markt hierzulande in den kommenden Jahren entwickeln wird. Bekanntlich ist Deutschland noch eine Art Entwicklungsland bei den Power Purchase Agreements: Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz in seiner früheren Fassung gab es für Betreiber und Investoren angesichts von langjährigen festen Einspeisevergütungen keinen Anlass, auf alternative Finanzierungsformen wie PPAs zu setzen.

Auf ein Volumen zwischen 20 und 40 Mrd. kWh schätzt Abbegg ein mögliches PPA-Volumen für die kommenden fünf Jahre, das vor allem auf drei Säulen basiert: solaren Freiflächenparks, alten Windkraftanlagen, die aus der EEG-Vergütung fallen, sowie nach dem „alten“ EEG-Regime geförderte Offshore-Windparks, die die zweite, niedrigere Vergütungsstufe erreicht haben.

Um die prognostizierten Strommengen zu managen und die damit verbundenen Milliardenaufwendungen zu finanzieren, wird es nach Abbeggs Worten „eine Vielzahl von guten Akteuren geben“ – sowohl auf Anbieter- als auch auf Abnehmer-Seite: „Das PPA-Geschäft wird sicherlich keine oligopolistische Veranstaltung werden, was eine gute Nachricht ist.“

Damit das PPA-Geschäft hierzulande an Fahrt gewinnt und mehr Ökostrommengen ins Land kommen, plädierte Handelsexperte Abbegg für „Cross-Boarder-PPAs“: „Mit einem solchen Instrument können beispielsweise heimische Unternehmen Windstrom aus Schweden für ihre Energie- und Klimaziele anrechnen lassen.“

Wie aber der Durchbruch für diese Cross-Boarder-PPAs geschafft werden soll, ließ der Axpo-Mann offen. Quintessenz seines Kurzvortrages: Grüne PPAs werden im deutschen Energiemarkt zunehmend an Gewicht bei Erzeugung und Finanzierung gewinnen, allerdings wird dieser Markt sicherlich vorerst nicht exponentiell wachsen.
 

Mittwoch, 13.01.2021, 16:57 Uhr
Ralf Köpke
Energie & Management > Vertrieb - Massenmarkt für PPAs vorerst nicht in Sicht
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Massenmarkt für PPAs vorerst nicht in Sicht
Wie sich das noch junge PPA-Geschäft hierzulande in den kommenden Jahren entwickelt, versuchte Axpo-Experte Janosch Abbegg mit drei Thesen abzuschätzen.
Bis Mitte dieser Dekade erwartet Janosch Abbegg, langjähriger Vermarktungsexperte für Ökostrom, keinen Massenmarkt für grüne Power Purchase Agreements (PPAs) hierzulande. „Den Markt für ausländische Herkunftsnachweise, der bundesweit zuletzt bei rund 90 Mrd. Kilowattstunden lag, werden wir in den kommenden fünf Jahren sicherlich nicht durch PPA-Vereinbarungen ersetzen können“, betonte Abbegg, nach Stationen bei Statkraft Markets und Quadra Energy seit Oktober vergangenen Jahres Senior Originator bei Axpo Deutschland, auf einem 15-minütigen Side Event beim virtuellen „Handelsblatt Energiegipfel“.

Mit drei Thesen versuchte Abbegg eine Einschätzung zu geben, wie sich der PPA-Markt hierzulande in den kommenden Jahren entwickeln wird. Bekanntlich ist Deutschland noch eine Art Entwicklungsland bei den Power Purchase Agreements: Mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz in seiner früheren Fassung gab es für Betreiber und Investoren angesichts von langjährigen festen Einspeisevergütungen keinen Anlass, auf alternative Finanzierungsformen wie PPAs zu setzen.

Auf ein Volumen zwischen 20 und 40 Mrd. kWh schätzt Abbegg ein mögliches PPA-Volumen für die kommenden fünf Jahre, das vor allem auf drei Säulen basiert: solaren Freiflächenparks, alten Windkraftanlagen, die aus der EEG-Vergütung fallen, sowie nach dem „alten“ EEG-Regime geförderte Offshore-Windparks, die die zweite, niedrigere Vergütungsstufe erreicht haben.

Um die prognostizierten Strommengen zu managen und die damit verbundenen Milliardenaufwendungen zu finanzieren, wird es nach Abbeggs Worten „eine Vielzahl von guten Akteuren geben“ – sowohl auf Anbieter- als auch auf Abnehmer-Seite: „Das PPA-Geschäft wird sicherlich keine oligopolistische Veranstaltung werden, was eine gute Nachricht ist.“

Damit das PPA-Geschäft hierzulande an Fahrt gewinnt und mehr Ökostrommengen ins Land kommen, plädierte Handelsexperte Abbegg für „Cross-Boarder-PPAs“: „Mit einem solchen Instrument können beispielsweise heimische Unternehmen Windstrom aus Schweden für ihre Energie- und Klimaziele anrechnen lassen.“

Wie aber der Durchbruch für diese Cross-Boarder-PPAs geschafft werden soll, ließ der Axpo-Mann offen. Quintessenz seines Kurzvortrages: Grüne PPAs werden im deutschen Energiemarkt zunehmend an Gewicht bei Erzeugung und Finanzierung gewinnen, allerdings wird dieser Markt sicherlich vorerst nicht exponentiell wachsen.
 

Mittwoch, 13.01.2021, 16:57 Uhr
Ralf Köpke

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