E&M exklusiv Newsletter:
E&M gratis testen:
Energie & Management > Wasserstoff - Lhyfe visiert 800-MW-Elektrolyseur in Lubmin an
Quelle: Shutterstock / r.classen
Wasserstoff

Lhyfe visiert 800-MW-Elektrolyseur in Lubmin an

Auf dem Gelände des stillgelegten Lubminer Kernkraftwerks kündigt Lhyfe einen 800-MW-Elektrolyseur zur Produktion grünen Wasserstoff an. Der Standort sei von „strategischer Bedeutung“.
Die von Lhyfe anvisierte Produktionsanlage im vorpommerschen Lubmin, direkt an der Ostsee, soll Anfang 2029 mit einer Leistung von 800 MW in Betrieb gehen. 330 Tonnen klimaneutralen Wasserstoff am Tag will das französische Wasserstoff-Start-up dort auf dem Gelände des ehemaligen Kernkraftwerks herstellen.

Das Grundstück sei bereits gekauft, wie das Unternehmen mitteilt. Es merkt jedoch auch an, die Durchführung des Projektes hänge insbesondere von der Erteilung von Betriebs- und Baugenehmigungen sowie von finanziellen Investitionsentscheidungen ab.

Windparks und Gaspipelines vor Ort

Zu den Plänen in Lubmin betonte Luc Grare: „Dieser Standort ist für uns von strategischer Bedeutung. Wir bauen diese Anlagen nicht nur für den kurzfristigen Bedarf, sondern auch für zukünftige Generationen.“ Laut dem Head of Central & Eastern Europe biete Lubmin einige Standortvorteile.

Zum einen der Bezug von großen Mengen Stroms für die Elektrolyse: Vor Ort befindet sich ein Umspannwerk von 50 Hertz, das Strom von Offshore-Windparks in der Ostsee bezieht. Hinzu komme, dass in Lubmin, wo ehemals große Mengen Erdgas über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 aus Russland anlandeten, mehrere Gas-Pipelines zusammenkommen. Diese würden zum Teil für den Wasserstofftransport umgerüstet.

Aufgrund seiner sogenannten „Backbone-Strategie“ platziere das Unternehmen mit Sitz in Nantes im Osten Frankreichs ganz bewusst einige seiner Produktionsanlagen nahe dem künftigen Wasserstoff-Fernleitungsnetz − dem Wasserstoff-Backbone. So auch in Lubmin. Auf diese Weise könne eine breite Palette von Kunden mit Wasserstoff versorgt werden.

Mit knapp 4.000 MW gibt Lhyfe sein Backbone-Portfolio an, das derzeit in der Entwicklung sei. Es führt Großprojekte etwa in Perl im Saarland und in Delfzijl in den Niederlanden an (wir berichteten).

Andere interessierte Wasserstoffproduzenten

Lhyfe ist nicht das erste Unternehmen, das eine groß angelegte Wasserstoffproduktion in Lubmin angekündigt hat. Der Elektrolyseur-Hersteller Apex aus Laage bei Rostock will vor Ort bis zu 600 MW Elektrolyseleistung installieren. Die Fertigstellung der ersten Ausbaustufe plant er für 2027.

Die Deutsche Regas will 2026 in Lubmin zunächst mit 200 MW starten und später um weitere 300 MW erhöhen. Das Unternehmen betreibt aktuell in Lubmin ein Importterminal für Flüssigerdgas (Liquified Natural Gas, LNG). Noch davor, bis Mitte 2025, will das Unternehmen „HH2E“ mit einem 100-MW-Elektrolyseur in Lubmin mit der Wasserstoffproduktion beginnen und später möglicherweise auf über 1.000 MW aufstocken. 

Freitag, 1.12.2023, 13:09 Uhr
Davina Spohn
Energie & Management > Wasserstoff - Lhyfe visiert 800-MW-Elektrolyseur in Lubmin an
Quelle: Shutterstock / r.classen
Wasserstoff
Lhyfe visiert 800-MW-Elektrolyseur in Lubmin an
Auf dem Gelände des stillgelegten Lubminer Kernkraftwerks kündigt Lhyfe einen 800-MW-Elektrolyseur zur Produktion grünen Wasserstoff an. Der Standort sei von „strategischer Bedeutung“.
Die von Lhyfe anvisierte Produktionsanlage im vorpommerschen Lubmin, direkt an der Ostsee, soll Anfang 2029 mit einer Leistung von 800 MW in Betrieb gehen. 330 Tonnen klimaneutralen Wasserstoff am Tag will das französische Wasserstoff-Start-up dort auf dem Gelände des ehemaligen Kernkraftwerks herstellen.

Das Grundstück sei bereits gekauft, wie das Unternehmen mitteilt. Es merkt jedoch auch an, die Durchführung des Projektes hänge insbesondere von der Erteilung von Betriebs- und Baugenehmigungen sowie von finanziellen Investitionsentscheidungen ab.

Windparks und Gaspipelines vor Ort

Zu den Plänen in Lubmin betonte Luc Grare: „Dieser Standort ist für uns von strategischer Bedeutung. Wir bauen diese Anlagen nicht nur für den kurzfristigen Bedarf, sondern auch für zukünftige Generationen.“ Laut dem Head of Central & Eastern Europe biete Lubmin einige Standortvorteile.

Zum einen der Bezug von großen Mengen Stroms für die Elektrolyse: Vor Ort befindet sich ein Umspannwerk von 50 Hertz, das Strom von Offshore-Windparks in der Ostsee bezieht. Hinzu komme, dass in Lubmin, wo ehemals große Mengen Erdgas über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 aus Russland anlandeten, mehrere Gas-Pipelines zusammenkommen. Diese würden zum Teil für den Wasserstofftransport umgerüstet.

Aufgrund seiner sogenannten „Backbone-Strategie“ platziere das Unternehmen mit Sitz in Nantes im Osten Frankreichs ganz bewusst einige seiner Produktionsanlagen nahe dem künftigen Wasserstoff-Fernleitungsnetz − dem Wasserstoff-Backbone. So auch in Lubmin. Auf diese Weise könne eine breite Palette von Kunden mit Wasserstoff versorgt werden.

Mit knapp 4.000 MW gibt Lhyfe sein Backbone-Portfolio an, das derzeit in der Entwicklung sei. Es führt Großprojekte etwa in Perl im Saarland und in Delfzijl in den Niederlanden an (wir berichteten).

Andere interessierte Wasserstoffproduzenten

Lhyfe ist nicht das erste Unternehmen, das eine groß angelegte Wasserstoffproduktion in Lubmin angekündigt hat. Der Elektrolyseur-Hersteller Apex aus Laage bei Rostock will vor Ort bis zu 600 MW Elektrolyseleistung installieren. Die Fertigstellung der ersten Ausbaustufe plant er für 2027.

Die Deutsche Regas will 2026 in Lubmin zunächst mit 200 MW starten und später um weitere 300 MW erhöhen. Das Unternehmen betreibt aktuell in Lubmin ein Importterminal für Flüssigerdgas (Liquified Natural Gas, LNG). Noch davor, bis Mitte 2025, will das Unternehmen „HH2E“ mit einem 100-MW-Elektrolyseur in Lubmin mit der Wasserstoffproduktion beginnen und später möglicherweise auf über 1.000 MW aufstocken. 

Freitag, 1.12.2023, 13:09 Uhr
Davina Spohn

Haben Sie Interesse an Content oder Mehrfachzugängen für Ihr Unternehmen?

Sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur Nutzung von E&M-Inhalten oder den verschiedenen Abonnement-Paketen haben.
Das E&M-Vertriebsteam freut sich unter Tel. 08152 / 93 11-77 oder unter vertrieb@energie-und-management.de über Ihre Anfrage.