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Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Leitfaden für kommunale Ladeplanung veröffentlicht
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
Elektrofahrzeuge

Leitfaden für kommunale Ladeplanung veröffentlicht

Ein Drittel aller deutschen Kommunen hat weniger als 10.000 Einwohner. Doch auch sie müssen Elektromobilität durch Ladepunkte fördern. Wie dies kostengünstig geht, zeigt ein Leitfaden.
In Kooperation mit dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund hat die Berliner Denkfabrik Agora Verkehrswende einen Leitfaden erarbeitet. Er soll Kommunen aller Größe dabei unterstützen, Ladeinfrastruktur für Elektromobilität richtig zu dimensionieren und mit wenig Nutzungskonflikten im öffentlichen Raum zu planen. „Stadt, Land, Ladefluss. Ein Leitfaden für den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Kommunen“ empfiehlt dabei, zuerst Ladeangebote im privaten und halböffentlichen Raum zu erfassen und in die Planung einzubeziehen, um Überkapazitäten zu vermeiden.

Die Kommunen seien eher als Koordinatoren gefragt und müssten Ladesäulen nicht selbst errichten oder betreiben, so das Fazit des Leitfadens. Er wurde am 6. September in einem Webinar präsentiert. Kommunen sollten frühzeitig ein Gesamtkonzept entwickeln und den Aufbau von Ladeinfrastruktur durch Privathaushalte, Wohnungsbaugesellschaften, Arbeitgeber, Handel, Gewerbe und Flächeneigentümer anregen. Bund und Länder könnten diese Entwicklung auf Ebene der Städte und Gemeinden gezielt fördern, forderte Agora Verkehrswende zugleich.

Der Leitfaden wurde in enger Konsultation mit Kommunen verschiedener Größe entwickelt vom Stuttgarter Planungsbüro „ISME“ (Institut Stadt-Mobilität-Energie). „Kommunen, die beim Ausbau der Ladeinfrastruktur von Anfang an vom Ziel der vollständigen Elektrifizierung des Straßenverkehrs ausgehen, sind doppelt im Vorteil“, sagte Christian Hochfeld, Direktor von Agora Verkehrswende. Sie profitierten von den Vorteilen emissionsfreier Mobilität und müssten dafür am wenigsten von ihrem öffentlichen Raum belegen.

Lokal passgenaues Gesamtkonzept wichtig

Der Leitfaden empfiehlt, dass Kommunen zunächst die Zuständigkeiten für das Thema in der Verwaltung festlegen und im Dialog mit relevanten Akteuren vor Ort ein Gesamtkonzept für den Ausbau der Ladeinfrastruktur erarbeiten. Dabei müssen Fragen geklärt werden wie: Welche Lademöglichkeiten sind bereits vorhanden? Wie wird sich die Elektromobilität und der Ladebedarf in der Kommune entwickeln? Welche potenziellen Standorte gibt es, vor allem im privaten und halböffentlichen Raum? Auf der Grundlage eines solchen Konzepts können Kommunen die Planung detaillierter ausarbeiten und die Umsetzung koordinieren.
 
Empfehlungen aus dem Leitfaden für Kommunen zur Ladeinfrastruktur-Planung (zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken)
Quelle: Agora Verkehrswende

Tankstellen würden demnächst verpflichtet, ebenfalls Ladepunkte anzubieten, erläuterte Studienmitautor Manfred Schmid vom „ISME“. Darum sei es sinnvoll, auch alle geplanten Lademöglichkeiten einzubeziehen. Mit einer hohen Zahl privater Ladepunkte und halböffentlicher wie auf Gewerbeparkplätzen, sinke die Notwendigkeit für zusätzliche öffentliche Säulen. Zudem sei gerade der Strom an Schnellladesäulen der teuerste und werde sicher nicht im Alltag genutzt.

Kerstin Meyer, Projektleiterin Fahrzeuge und Antriebe bei Agora, forderte: „Informationen über den Ausbaustand der Ladeinfrastruktur sollten zentral gesammelt und vom Bund für Kommunen leicht verfügbar gemacht werden.“ Janna Aljets, Projektleiterin für Städtische Mobilität warnte: „Kommunen, die das Thema nur auf sich zukommen lassen, riskieren Fehlinvestitionen, Konflikte und Verunsicherung.“ Wer den Ausbau der Ladeinfrastruktur proaktiv angehe, könne seine Strategien zur Nutzung des öffentlichen Raums insgesamt besser realisieren.

Die 40-seitige Publikation „Stadt, Land, Ladefluss. Ein Leitfaden für den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Kommunen“ steht auf der Internetseite der Agora Verkehrswende zum Download bereit. 

Mittwoch, 6.09.2023, 14:32 Uhr
Susanne Harmsen
Energie & Management > Elektrofahrzeuge - Leitfaden für kommunale Ladeplanung veröffentlicht
Quelle: Pixabay / Gerd Altmann
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Leitfaden für kommunale Ladeplanung veröffentlicht
Ein Drittel aller deutschen Kommunen hat weniger als 10.000 Einwohner. Doch auch sie müssen Elektromobilität durch Ladepunkte fördern. Wie dies kostengünstig geht, zeigt ein Leitfaden.
In Kooperation mit dem Deutschen Städtetag und dem Deutschen Städte- und Gemeindebund hat die Berliner Denkfabrik Agora Verkehrswende einen Leitfaden erarbeitet. Er soll Kommunen aller Größe dabei unterstützen, Ladeinfrastruktur für Elektromobilität richtig zu dimensionieren und mit wenig Nutzungskonflikten im öffentlichen Raum zu planen. „Stadt, Land, Ladefluss. Ein Leitfaden für den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Kommunen“ empfiehlt dabei, zuerst Ladeangebote im privaten und halböffentlichen Raum zu erfassen und in die Planung einzubeziehen, um Überkapazitäten zu vermeiden.

Die Kommunen seien eher als Koordinatoren gefragt und müssten Ladesäulen nicht selbst errichten oder betreiben, so das Fazit des Leitfadens. Er wurde am 6. September in einem Webinar präsentiert. Kommunen sollten frühzeitig ein Gesamtkonzept entwickeln und den Aufbau von Ladeinfrastruktur durch Privathaushalte, Wohnungsbaugesellschaften, Arbeitgeber, Handel, Gewerbe und Flächeneigentümer anregen. Bund und Länder könnten diese Entwicklung auf Ebene der Städte und Gemeinden gezielt fördern, forderte Agora Verkehrswende zugleich.

Der Leitfaden wurde in enger Konsultation mit Kommunen verschiedener Größe entwickelt vom Stuttgarter Planungsbüro „ISME“ (Institut Stadt-Mobilität-Energie). „Kommunen, die beim Ausbau der Ladeinfrastruktur von Anfang an vom Ziel der vollständigen Elektrifizierung des Straßenverkehrs ausgehen, sind doppelt im Vorteil“, sagte Christian Hochfeld, Direktor von Agora Verkehrswende. Sie profitierten von den Vorteilen emissionsfreier Mobilität und müssten dafür am wenigsten von ihrem öffentlichen Raum belegen.

Lokal passgenaues Gesamtkonzept wichtig

Der Leitfaden empfiehlt, dass Kommunen zunächst die Zuständigkeiten für das Thema in der Verwaltung festlegen und im Dialog mit relevanten Akteuren vor Ort ein Gesamtkonzept für den Ausbau der Ladeinfrastruktur erarbeiten. Dabei müssen Fragen geklärt werden wie: Welche Lademöglichkeiten sind bereits vorhanden? Wie wird sich die Elektromobilität und der Ladebedarf in der Kommune entwickeln? Welche potenziellen Standorte gibt es, vor allem im privaten und halböffentlichen Raum? Auf der Grundlage eines solchen Konzepts können Kommunen die Planung detaillierter ausarbeiten und die Umsetzung koordinieren.
 
Empfehlungen aus dem Leitfaden für Kommunen zur Ladeinfrastruktur-Planung (zum Vergrößern bitte auf das Bild klicken)
Quelle: Agora Verkehrswende

Tankstellen würden demnächst verpflichtet, ebenfalls Ladepunkte anzubieten, erläuterte Studienmitautor Manfred Schmid vom „ISME“. Darum sei es sinnvoll, auch alle geplanten Lademöglichkeiten einzubeziehen. Mit einer hohen Zahl privater Ladepunkte und halböffentlicher wie auf Gewerbeparkplätzen, sinke die Notwendigkeit für zusätzliche öffentliche Säulen. Zudem sei gerade der Strom an Schnellladesäulen der teuerste und werde sicher nicht im Alltag genutzt.

Kerstin Meyer, Projektleiterin Fahrzeuge und Antriebe bei Agora, forderte: „Informationen über den Ausbaustand der Ladeinfrastruktur sollten zentral gesammelt und vom Bund für Kommunen leicht verfügbar gemacht werden.“ Janna Aljets, Projektleiterin für Städtische Mobilität warnte: „Kommunen, die das Thema nur auf sich zukommen lassen, riskieren Fehlinvestitionen, Konflikte und Verunsicherung.“ Wer den Ausbau der Ladeinfrastruktur proaktiv angehe, könne seine Strategien zur Nutzung des öffentlichen Raums insgesamt besser realisieren.

Die 40-seitige Publikation „Stadt, Land, Ladefluss. Ein Leitfaden für den Ausbau der Ladeinfrastruktur in Kommunen“ steht auf der Internetseite der Agora Verkehrswende zum Download bereit. 

Mittwoch, 6.09.2023, 14:32 Uhr
Susanne Harmsen

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